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Ökostrom 03.09.2021 23:22:00

Tesla will im Energiesektor angreifen: Musk-Konzern bietet ersten Stromtarif an

Tesla will im Energiesektor angreifen: Musk-Konzern bietet ersten Stromtarif an

• Tesla tritt in den Energiemarkt ein
• Virtuelles Netzwerk versorgt Tesla-Kunden mit eingespeistem Ökostrom
• Große Energiekonzerne betrachten Tesla als ernstzunehmenden Konkurrenten

Tesla erschließt neuen Markt: Den Energiesektor

Seit Jahren gilt der US-amerikanische Autobauer Tesla als Vorreiter für innovative Technologien. Während sich der Konzern bis vor einiger Zeit hauptsächlich auf sein Elektroauto-Geschäft konzentriert hat, will das Unternehmen von CEO Elon Musk nun einen komplett neuen Markt erschließen: Den Energiesektor.

Und das mit Erfolg: Inzwischen ist der Elektroauto-Hersteller bereits in verschiedenen Ländern als Energieversorger tätig und versorgt Unternehmen und ganze Gemeinden rund um den Globus mit Akkus und passenden Stromtarifen. Kein Wunder also, dass einige führende Stromanbieter in Deutschland und im Rest der Welt Bedenken haben - denn der Autokonzern könnte sich in den nächsten Jahren zu einem ernstzunehmenden Konkurrenten entwickeln.

Große Energiekonzerne betrachten Tesla als Konkurrenten

"Wir nehmen Tesla sehr ernst und beobachten genau, was die vorhaben", heißt es beispielsweise von einem der großen deutschen Stromkonzerne nach Berichten vom Handelsblatt. Dabei sehen sich die Stromkonzerne nicht so sehr von den dargebotenen Preisen bedroht, viel mehr Angst macht ihnen die intelligente Software von Tesla, die mit dem Stromnetz des Konzerns verbunden ist: "So wie Tesla im Automobilsektor die Spielregeln geändert hat, so trauen wir denen auch die Disruption des Energiemarkts zu", heißt es von einem Vertreter eines großen Energiekonzerns auf Nachfrage des Handelsblatts - gemeint ist damit die neue Software von Tesla mit dem Namen "Autobidder", die der Konzern für seine Stromversorgung verwendet.

Virtuelles Netzwerk ermöglicht Echtzeit-Handel mit Strom

Wie Tesla auf seiner Unternehmenswebsite schreibt, haben Stromerzeuger, Versorgungsunternehmen und Kapitalpartner mit dieser Software nämlich die Möglichkeit, eigenständig Handel mit ihrem Strom zu betreiben. Das Prinzip ist dabei relativ einfach: Übersteigt das Stromangebot aus Windkraft oder Sonnenenergie den eigenen Bedarf, kann die vernetzte Software den überschüssigen Strom kaufen und in den weit verteilten Powerwalls und Elektroautos zwischenspeichern. Wird die Energie zu einem späteren Zeitpunkt benötigt, führt das System den Strom wieder in das Netz zurück und verteilt diesen je nach Bedarf an die Endkunden. Eine smarte Handelsplattform für Strom, die den Kunden die Möglichkeit gibt, Strom nicht nur klimafreundlich zu beziehen und dabei Kosten einzusparen, sondern eventuell sogar gewinnbringend zu verkaufen.

Stromtarif in Bayern und Baden-Württemberg erhältlich

Bislang ist der Stromtarif des Elektroauto-Herstellers in Deutschland allerdings nur in Baden-Württemberg und Bayern erhältlich. Hierfür hat sich das US-Unternehmen mit dem Stromversorger Octopus Energy zusammengeschlossen, der für das Ein- und Ausspeisen des Stroms zuständig ist und zusätzlichen Ökostrom liefert, wenn der Bedarf das Angebot übersteigt. Übrigens: Nur wer eine Tesla Powerwall besitzt kann den Stromtarif von Tesla in Anspruch nehmen. Ein Elektroauto des Herstellers ist dafür nicht notwendig, allerdings müssen Kunden bereit sein, die von Tesla zur Verfügung gestellten Solarziegel auf dem Dach des Hauses zu verlegen. Wer bislang noch keine Powerwall besitzt, muss diese bei der Buchung des Stromtarifs zusätzlich erwerben.

Experten erwarten positive Entwicklung für Teslas neuen Geschäftsbereich

Die Tarife für den Ökostrom werden dabei individuell ausgehandelt - doch scheinen sie, wie einige Nutzerberichte von Kunden zeigen, nicht wesentlich günstiger zu sein, als die Preise der Konkurrenten. Trotzdem sind sich Experten sicher: Auch als Energieversorger wird der Autobauer große Erfolge feiern, denn Tesla hat viele Fans weltweit: "Allein die Marke zieht schon", meint Klaus Kreutzer vom Beratungsunternehmen Kreutzer Consulting gegenüber dem Handelsblatt. "Wenn das Unternehmen anfängt, große Bündelpakete zu schnüren, wird es zu einem ernst zu nehmenden Spieler auf dem Strommarkt", erklärt der Experte weiter.

Zwar wird das Elektroauto-Geschäft bis auf Weiteres der Hauptgeschäftsbereich von Tesla bleiben, trotzdem soll der CEO des Unternehmens große Pläne für den Energiesektor haben. So soll die Produktion von Teslas Powerwalls nach EFahrer in Zukunft "massiv hochgefahren" werden, sodass bald auch eine bundesweite Versorgung mit Teslas E-Strom möglich wird.

Pauline Breitner / Redaktion finanzen.at

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Bildquelle: Scott Olson/Getty Images,Tesla,manfredxy / Shutterstock.com

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