Lieferschwierigkeiten passé? |
29.08.2022 23:38:00
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Tesla verkürzt Wartezeiten für Käufer des Model Y und Model 3 in China
• Prduktionshindernisse in China ebben schrittweise ab
• In Deutschland und USA müssen Tesla-Kunden weiterhin eine lange Wartezeit in Kauf nehmen
Trotz einer Vielzahl von Belastungsfaktoren gelang es Tesla in den letzten Jahren, seine Autoproduktion stark zu erhöhen. Dennoch konnte der US-Autobauer die hohe Nachfrage der Kunden nicht befriedigen, wodurch möglicherweise Unternehmensgewinne verloren gingen. Nun bahnt sich eine leichte Entspannung an, wie neue Entwicklungen beim Verkauf der Tesla-Autos in China zeigen.
Wartezeit für Basis-Model Y in China liegt nur noch bei vier bis acht Wochen
Wie "Teslamag" berichtet, hat Tesla auf dem wichtigen chinesischen Absatzmarkt die im Konfigurator angegebenen Lieferzeiten für die beiden dort verfügbaren Modelle, den Model Y und den Model 3, in allen Varianten verkürzt. Zunächst fiel dies vergangene Woche lokalen Beobachtern auf, ein darauf folgender "Reuters"-Bericht wurde von Tesla China bestätigt.
Demnach gibt es in China derzeit die geringste Wartezeit für den Model Y in der Basis-Ausführung, der unabhängig von Farbe oder anderen Extras neuerdings innerhalb von vier bis acht Wochen geliefert werden kann. Zuvor mussten sich Käufer nach Angaben von "CnEVPost" für diesen Fahrzeugtyp noch acht bis zwölf Wochen in Geduld üben. Auch für den Model Y Long Range verkürzt sich die Wartezeit: Dauerte es zuvor noch satte 20-24 Wochen, hat sich der Auslieferungszeitpunkt inzwischen immerhin um vier Wochen nach vorne verschoben. Die Performance-Variante des Model Y wird nun ebenfalls vier Wochen früher geliefert (neue Wartezeit in China: zwölf bis 16 Wochen).
Die Reduzierung der Lieferzeiten ist vor allem dem schnellen Wiederhochfahren der Produktion in der Shanghaier Gigafactory zu verdanken - dort wurde Ende Juli ein neuer Produktionsrekord gebrochen. An einem Tag wurden dort 1.716 Autos vom Typ Model Y hergestellt.
Auch Model 3 kann schneller geliefert werden
Neben dem Model Y verkürzt sich auch die Lieferzeit für den Model 3. Auf den kleinsten Typ sowie die Performance-Variante des meistverkauften Elektroautos der Welt müssen chinesische Kunden jetzt nur noch zwölf bis 16 Wochen warten, im Juli betrug dieser Zeitraum jeweils noch 16 bis 20 Wochen. Einen mittlerer Typ des Model Y gibt es in China sowie auch in den USA derzeit nicht zu kaufen. CEO Elon Musk betonte aber, dass Tesla diesen Typen wieder ausliefern werde, wenn die Wartezeiten kürzer werden.
Die Autopreise verringern sich in China jedoch nicht, vielmehr hat Tesla in den vergangenen Wochen angesichts des hohen Inflationsdrucks schrittweise erhöhen müssen.
In Europa weiterhin hohe Wartezeiten
Wenn chinesische Kunden noch im August bestellen, können sie sich folglich noch im Jahr 2022 als Besitzer eines Tesla-Autos bezeichnen. Dies gilt aber nur eingeschränkt für Kunden in den USA und Europa. Die Verkürzung der Wartezeit betrifft hauptsächlich das Reich der Mitte, in Europa und den USA hat Tesla dagegen weiterhin große Auslieferungsprobleme. So müssen deutsche Autokäufer davon ausgehen, die beiden Typen des Model Y erst im Laufe des kommenden Jahres geliefert zu bekommen. Die Wartezeit für die meisten Versionen des Model 3 beträgt ebenfalls mehr als vier Monate. Nur bei der Performance-Version könnten spontane Käufer noch dieses Jahr ihr Auto erhalten, Tesla nennt hier einen Auslieferungstermin zwischen Dezember 2022 und Februar 2023.
In den USA betreffen die Lieferprobleme vor allem den Model Y, bei der Version "Long Range" müssen die US-Kunden sogar mit Wartezeiten von bis zu zwölf Monaten rechnen. Dennoch: Der Höhepunkt der längsten Lieferprobleme könnte überschritten sein. Von einer langsamen, aber konstanten Verkürzung der Wartezeiten kann ausgegangenen werden.
Tesla-Aktie wieder im Aufwind?
Sofern Tesla es wirklich nachhaltig schafft, die Wartezeiten für seine Autos zu verkürzen und der Nachfrage noch effizienter nachzukommen, könnte dies für bei den Aktionären für eine große Erleichterung sorgen. Das Problem des US-Autobauers lag in den letzten Jahren nämlich weniger in einer geringen Nachfrage, sondern vielmehr in den Schwierigkeiten, das Angebot zu erweitern. Zwar konnte Tesla seine Autoproduktion dank neuer Gigafactorys in Grünheide bei Berlin und in der Nähe von Austin (Texas) enorm erweitern, doch Tesla hätte wohl noch mehr Autos verkaufen können. Gerade die Gigafactory in Shanghai war ein Sorgenkind des Konzerns, da die strengen No-COVID-Lockdowns Chinas die Produktion wochenlang lahm legte. Nun nimmt diese aber wieder an Fahrt auf.
Auch die Tesla-Aktie zeigt nach dem deutlichen Abverkauf in den ersten Monaten des laufenden Jahres eine deutliche Erholungstendenz auf. Zwar liegen die Papiere bei einem derzeitigen Preis von 296,07 US-Dollar (Berechnungsgrundlage ist der Schlusskurs vom 25. August 2022) noch 28,5 Prozent unter dem Rekordhoch vom 4. November 2021 (414,50 US-Dollar), aber doch deutlich höher als beim bisherigen Jahrestief bei 206,86 US-Dollar (24. Mai 2022). Auftrieb erhielten die Tesla-Anteilsscheine dabei unter anderem durch die deutlich besser als erwartet ausgefallenen Quartalszahlen.
Redaktion finanzen.at
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