Langersehnte Funktion |
15.11.2020 14:22:00
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Tesla testet Selbstfahrfunktion mit ausgewählten Nutzern
• Eingriffe sollen nicht abgeschafft, sondern reduziert werden
• Software weist noch Verbesserungspotenzial auf
Tesla liefert Selbstfahrfunktionen über Beta-Software aus
Im Oktober veröffentlichte der US-amerikanische Elektroautobauer Tesla im Zuge eines Beta-Programms für die Fahrzeugsoftware, durch die ausgewählte Tesla-Besitzer Zugriff auf die langersehnte Selbstfahrfunktion erhalten, eine neue Version. Dies berichtete das Nachrichtenportal "Electrek", das sich auf Neuigkeiten zu Tesla und anderen Anbietern von Elektrofahrzeugen spezialisiert hat. So sollen einige Nutzer durch das Update bereits die Möglichkeit erhalten haben, ihr Tesla-Fahrzeug vollautomatisch steuern zu lassen. Ende Oktober lieferte Tesla direkt ein weiteres Update nach, womit die automatische Bedienung laut Erfahrungsberichten nun besser funktioniere. Bei den Teilnehmern des Testprogramms handelt es sich laut Tesla-CEO Elon Musk um erfahrene und vorsichtige Fahrer, wie er auf seinem Twitter-Profil anlässlich der Beta-Veröffentlichung preisgab.
Limited FSD beta releasing on Tuesday next week, as promised. This will, at first, be limited to a small number of people who are expert & careful drivers.
- Elon Musk (@elonmusk) October 12, 2020
Der E-Auto-Hersteller warnte Beta-Tester "CNN Business" zufolge allerdings davor, sich zu sehr auf die Automation zu verlassen. So soll auf dem Display des Fahrzeugs bei der Installation des Updates ein Hinweis darauf erscheinen, dass das Auto auf verschiedene Situationen im Straßenverkehr möglicherweise falsch reagieren könne und hier besondere Vorsicht geboten sei.
Tester loben Beta-Programm in sozialen Medien
In sozialen Netzwerken schwärmen Nutzer von der exklusiv freigeschalteten Funktion. Einem Beta-Tester, der die Benutzeroberfläche der neuesten Softwareversion auf Twitter lobte, antwortete Musk persönlich über den Kurznachrichtendienst. "Wir bemessen das [Update] primär an der Interventionswahrscheinlichkeit", erklärte Musk. "Dieses Update ging mehrere Probleme an, was vielleicht zu etwa einem Drittel weniger Interventionen führte. Viele der Verbesserungen bestehen in der Behebung von dummen Fehlern im Vergleich zu großen Aha-Erlebnissen. Meiner Erfahrung nach trifft das auf die meisten Beta-Versionen zu."
We measure this primarily in intervention probability. This update addressed several issues, resulting in perhaps ~1/3 fewer interventions. Many of the improvements consist of fixing silly bugs vs grand eureka moments. True for most beta releases in my experience.
- Elon Musk (@elonmusk) October 31, 2020
Mit Interventionen bezog sich Musk darauf, dass die Funktion zwar als vollständiges autonomes Fahren bezeichnet wird, der Fahrer aber zu jedem Zeitpunkt bereit sein muss, in das Verkehrsgeschehen einzugreifen. Dazu gehört auch, dass sich beide Hände dauerhaft am Lenkrad befinden müssen. Von diesen Eingriffen in das Verhalten der künstlichen Intelligenz könne Tesla aber profitieren, indem das Unternehmen diese analysiert und für den Ausbau seiner neuronalen Netze nutzt, so "Electrek".
Software führt zu gefährlichen Verkehrssituationen
Nicht alle Teilnehmer des Beta-Programms scheinen vom Software-Update begeistert zu sein. Wie "CNN Business" berichtete, zeigte der Beta-Tester Brandon McGowan in verschiedenen Videos auf seinem YouTube-Kanal, welche Probleme der Fahrassistent derzeit noch macht. McGowans Aufzeichnungen zufolge hatte sein Tesla Probleme mit der genauen Erkennung der Straßenführung und fuhr fast auf den Mittelstreifen. Auch weitere Teilnehmer des Testprogramms berichten von ähnlichen Ausfällen. So sollen Modelle, die die Beta-Version der Betriebssoftware installiert haben, etwa rote Ampeln überfahren, geparkte Autos nur knapp verfehlt und Geschwindigkeitsbegrenzungen überschritten haben. Außerdem sollen sie zum Teil auf falsche Fahrspuren abgebogen sein. In einem weiteren Video erklärte McGowan außerdem, dass ein Sicherheitsmechanismus, die automatische Notbremsung, deaktiviert werden müsse, um am Programm teilnehmen zu können, er aber bereit sei, dieses Risiko in Kauf zu nehmen. "Ich möchte, dass die Leute in der Lage sind, eine sehr gute stabile Software und sichere Software zu bekommen, sobald diese fertig ist", so McGowan.
Einer der Beta-Tester gab außerdem an, sich aufgrund einer Geheimhaltungsvereinbarung in den Medien nicht direkt zur Selbstfahrfunktion des Elektroautos äußern zu dürfen. Dennoch teilen Tesla-Fans ihre Erfahrungen mit der Test-Software auf YouTube und Twitter. CEO Musk bedankte sich bei den Testern für das öffentliche Feedback.
Fehlerreduktion als ultimatives Ziel
Bis zur landesweiten Veröffentlichung des Services in den USA im Spätjahr will Tesla laut Musk über das Beta-Programm alle fünf bis zehn Tage ein neues Update ausrollen. Dennoch sei nicht davon auszugehen, dass die Software in nächster Zeit komplett fehlerfrei laufe, wie Musk weiter erklärte: "Es wird immer Fehler geben, aber irgendwann wird die Fehlerwahrscheinlichkeit [bei Tesla] weit geringer sein als bei einem durchschnittlichen Menschen."
Faults will never be zero, but at some point the probability of a fault will be far lower than that of the average human
- Elon Musk (@elonmusk) October 31, 2020
Laut "Electrek" gab Musk zuvor an, dass dieses Ziel Ende des Jahres 2020 erreicht werden soll, diesen Zeitplan wird das Unternehmen mit Sitz im kalifornischen Palo Alto aber wohl nicht mehr einhalten können. Selbst wenn die finale Version der Software im Dezember erscheint, müssen Nutzer immer noch aufmerksam agieren.
Redaktion finanzen.at
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