SolarCity als Belastung |
15.04.2018 19:28:00
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Tesla könnte bald in finanzielle Schwierigkeiten kommen - nicht nur wegen dem Model 3
Massive Belastung für die Tesla-Bilanz
Doch dies wäre Aktionären und Geldgebern möglicherweise weniger sauer aufgestoßen, wenn die Geschäfte bei SolarCity besser laufen würden, als sie es tun. Seit der Übernahme schleppt SolarCity eine große Schuldenlast von fast drei Milliarden US-Dollar mit sich herum, die nun zum Problem für Tesla werden könnte. Denn ein Teil der Verbindlichkeiten wird in Kürze fällig - ein denkbar schlechter Zeitpunkt für das Tesla-Management, das derzeit jeden Dollar in die Model 3-Produktion steckt.
Zwar hat das Energiespeichergeschäft von Tesla seit der Übernahme kräftig zugelegt und das Unternehmen hatte sich erst kürzlich positiv darüber geäußert, wo die Wachstumsaussichten des Geschäftsbereiches anzusiedeln sind, doch unter dem Strich wirkt sich das Geschäft von SolarCity nicht positiv auf die Tesla-Bilanz aus.
Das wird für Tesla nicht nur auf Bilanzseite zum Problem: Der Konzern dürfte sich angesichts des Solar-Sorgenkindes auch schwertun, Geldgeber zu finden, die bereit sind, frisches Geld in den Elektroautobauer zu investieren. Diese Sorge teilt offenbar auch die Ratingagentur Moody's, die Tesla Ende März abgestuft und dies mit der finanziellen Situation des Unternehmens begründet hatte. Die Experten fürchten, dass die Geldverbrennungsmaschine Tesla schon bald Geld aufnehmen müsse, um seinen Cashbedarf zu decken und das erwartete Expansionstempo aufrecht erhalten zu können.
SolarCity macht die Schieflage schlimmer
SolarCity ist Experten zufolge nicht die Ursache für Teslas Cash-Problem, aber das Unternehmen macht mit seiner hohen Schuldenlast die Lage für Elon Musks Konzern nicht gerade leichter. Denn die Schuldenlast von SolarCity findet sich in der Tesla-Bilanz und hat damit Auswirkungen auf das Konzernrating und die Konditionen, zu denen sich Tesla mit frischem Kapital eindecken kann. Zwar hätte Tesla auch ohne das Solargeschäft einen hohen Verschuldungsgrad, das Rating für den Elektroautokonzern dürfte allerdings exklusive SolarCity deutlich besser ausfallen.
Kommt die Kapitalerhöhung bei Tesla?
Angesichts der zunehmend kritischer werdenden Finanzlage werden Gerüchte um eine möglicherweise notwendige Kapitalerhöhung bei Tesla wieder lauter, auch wenn Musk selbst dies - zumindest für das laufende Geschäftsjahr - dementiert. Doch die "Produktionshölle" bei Teslas Massenmarktfahrzeug Model 3 ist noch nicht überwunden, noch immer liegen die Produktionszahlen unter den vom Konzernchef ausgegeben Zielvorgaben.
Hinzu kommen mögliche Belastungen, die infolge von Trumps Handelsstreit mit China direkt auf das Tesla-Geschäft durchschlagen könnten: Denn mögliche Importzölle auf US-Automobile würden den US-Konzern, der noch keine Produktionsstätte in China besitzt, empfindlich treffen. Angesichts der aktuellen Entwicklungen und der Finanzlage von Tesla sehen die Experten der US-Investmentbank Morgan Stanley eine Kapitalerhöhung im Volumen von 2,5 Milliarden Dollar durchaus als realistische Option. Schon im dritten Quartal rechnen die Investmentbanker angesichts der durchaus optimistischen Produktions- und Auslieferungsziele von Tesla damit, dass der Konzern diese Option ziehen wird.
Reaktion finanzen.at
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