Starke Konkurrenz |
26.12.2021 03:47:59
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Tesla-Killer? Das sagt ein Autoexperte zu Lucid Air
• Höhere Reichweite und höherer Preis als Teslas Model S Plaid
• Autoexperte Doug DeMuro testete Lucids E-Limousine auf Herz und Nieren
"Das Model S Plaid bietet die größte Reichweite und die schnellste Beschleunigung aller Elektrofahrzeuge in Produktion, die bisher gebaut wurden", heißt es auf der Webseite des E-Autobauers Tesla. Diese Aussage muss der Konzern um Elon Musk nun jedoch wohl bald korrigieren, denn in den USA wurden inzwischen die ersten E-Autos des Konkurrenten Lucid ausgeliefert. Die luxuriöse E-Limousine Lucid Air Dream Edition bietet mit rund 800 Kilometern eine höhere Reichweite als der beste Tesla, der laut Unternehmensangaben mit einer Ladung nur ca. 640 Kilometer weit kommt. Auch die Leistung liegt mit 1.080 PS beim Newcomer etwas höher als bei Teslas Model S Plaid. Dafür verlangt Lucid mit rund 170.000 US-Dollar jedoch auch einen sehr stolzen und hohen Preis. Was der Lucid Air Dream Edition kann und ob er sein Geld wert ist, hat der US-Autoexperte Doug DeMuro in einem ausführlichen Test untersucht, der auf seinem YouTube-Kanal verfügbar ist. Wie das erste E-Auto des Tesla-Konkurrenten dabei abschnitt, dürfte wohl einige überraschen.
Experte von Interieur und Exterieur des Lucid Air Dream Edition begeistert
Als erstes Fahrzeug hat Lucid mit dem Lucid Air in der Dream Edition sein teuerstes und hochwertigstes E-Auto ins Rennen geschickt - preiswertere Modelle sollen später noch folgen. Die E-Limousine bietet laut dem Unternehmen eine hochwertige Ausstattung, sehr gute Fahrdaten und eine große Reichweite. Ob das tatsächlich stimmt, hat Doug DeMuro in einer ausführlichen Video-Review des E-Fahrzeugs mit Allradantrieb untersucht - und zeigte sich von Aussehen und Ausstattung des Lucid-EV beeindruckt.
Unter anderem äußerte sich DeMuro begeistert über die Windschutzscheibe, die nahtlos in ein Glasdach übergeht, und ein Gefühl von Offenheit vermittle. Nach seiner Einschätzung sei das Glasdach beim Lucid Air sogar größer als bei den entsprechenden Modellen von Tesla - er wolle jedoch nicht wissen, welche Kosten bei einer nötigen Reparatur oder einem Austausch anfallen würden. Auch das massive einteilige Rücklicht und die dünnen Blinker hinten, sowie die vertikalen Blinklichter vorne gefielen dem Experten.
Im Innenraum lobte DeMuro vor allem das schlichte, aber luxuriöse zweifarbige Interieur sowie die verschiedenen Bildschirme in der Fahrerkabine und deren Interaktionsmöglichkeiten. Insgesamt verfügt das Fahrzeug über ein großes, optisch dreigeteiltes 34-Zoll-Display über dem Armaturenbrett sowie einen weiteren Bildschirm in der Mittelkonsole. Während das auf den Fahrer ausgerichtete Display im linken und mittleren Teil die üblichen und notwendigen Bedienelemente und Anzeigen - etwa Geschwindigkeit, Akkuladung sowie digitale Schalter für Scheinwerfer oder Scheibenheizung - präsentiert, kann der rechte Teil des Displays verschiedene Funktionen übernehmen, beispielsweise für die Navigation oder das Abspielen von Musik. Dabei ist es beim Lucid Air möglich, mit dem Finger Anzeigen vom rechten Teil des Fahrerdisplays auf den Bildschirm in der Mittelkonsole und wieder zurück zu schieben, so dass der Beifahrer beispielsweise einfach einen neuen Zielort eingeben oder den Radiosender wechseln kann.
Insgesamt ist der Innenraum des Lucid Air laut DeMuro größer als bei einer Mercedes S-Klasse, während das gesamte Fahrzeug aber nur so lang sei wie ein 5er BMW. Dennoch biete der Lucid Air Dream Edition mit seinen zwei Kofferräumen vorne und hinten auch sehr viel Stauraum. Der Frontkofferraum sei sogar einer der größten bei E-Autos, so der Experte.
Beschleunigung des Lucid Air verschlägt dem Experten die Sprache
Doch nicht nur Aussehen und Ausstattung riefen bei Doug DeMuro Lobeshymnen hervor, auch das Fahrgefühl gefällt dem Autotester. So biete der Lucid Air ein solides Fahrgefühl und eine präzise Lenkung. Das Handling entspreche dabei dem eines kleineren Autos, während die E-Limousine den Komfort eines größeren biete. Überrascht zeigte sich der Experte auch vor allem davon, dass kaum Fahrgeräusche zu hören seien. Vor allem die Abwesenheit deutlicher Reifengeräusche - die bei E-Autos laut DeMuro nicht durch den Motor übertönt würden und daher normalerweise stärker zu hören seien - sorgte für positive Kommentare.
Besonders beeindruckt zeigte sich der Experte jedoch von der Beschleunigung des Lucid Air Dream Edition. Obwohl er natürlich wisse, dass das E-Auto über 1.080 PS verfüge, habe er nicht mit einem solchen Gefühl gerechnet. "Heilige Scheiße, [...] das ist ganz schön heftig", so DeMuro. Obwohl er in jüngster Vergangenheit viele E-Autos - unter anderem den Tesla Model S Plaid - gefahren habe, die etwas ähnliches versuchen würden, sei die Beschleunigung im Lucid Air für ihn überraschend gewesen, kommentierte der Experte. Auch die anschließende Beschleunigung aus dem Stand im Launch-Control-Modus, bei der man laut Lucid das Erlebnis eines Raketenstarts haben soll, sorgte dafür, dass dem Tester kurz die Luft wegblieb. "Oh mein Gott, das ist wahnsinnig [...] das ist eine ganz andere Stufe von verrückt", kommentierte DeMuro.
So schneidet der Lucid Air Dream Range im Vergleich ab
Das Fazit von Doug DeMuro nach seinem ausführlichen Test lautet, dass der Lucid Air Dream Range aufgrund seines Luxus, seiner Leistung und seiner Reichweite den hohen Preis wert ist. Er vergibt für das E-Auto 73 von 100 möglichen Punkten, was es zu einem der besten Autos mache, die er je getestet habe. Tatsächlich hat noch kein anderes Auto - egal ob E-Auto, Benziner oder Diesel - von DeMuro je mehr Punkte bekommen. Allerdings liegt der Lucid Air gleichauf mit dem Tesla Model S Plaid, den der Experte ebenfalls mit 73 Punkten bewertet hat. Auf Platz drei liegt der Porsche Taycan Tubo S mit 72 Punkten.
Überraschend dürfte jedoch die Empfehlung sein, die der Experte für einen Kauf ausspricht. Denn unter seinen Top 3 sei der Lucid Air das luxuriöseste Auto, weshalb er ihn allen potentiellen Käufern empfehlen würde, die viel Wert auf Luxus und Komfort legen. Wer hingegen mehr Wert auf Leistung und Fahrfreude legen würde, sei mit dem Porsche Taycan Turbo S besser dran. Teslas Model S Plaid liege hingegen irgendwo in der Mitte zwischen beiden und sei daher - auch aufgrund seines Preis-Leistungs-Verhältnis - die beste Wahl für Leute, die nicht genau wüssten, was sie wollen.
Es scheint somit so, als ob Lucid tatsächlich zu einer sehr ernsten Konkurrenz für Tesla werden könnte - vor allem, wenn das Unternehmen in Zukunft noch mehr und vor allem erschwinglichere Modelle auf den Markt bringt.
Redaktion finanzen.at
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