Unfall |
01.11.2023 10:22:39
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Tesla-Aktie legt bis Börsenschluss zu: Tesla setzt sich im Autopilot-Prozess durch
Bei dem Unfall im Jahr 2019 kam der Tesla eines 37-jährigen Fahrers, der mit seiner Verlobten und deren Sohn unterwegs war, auf einem Highway in Südkalifornien von der Fahrbahn ab, prallte gegen einen Baum und ging in Flammen auf. Der Fahrer kam ums Leben, die Verlobte und ihr Sohn überlebten verletzt.
In der Klage warfen Hinterbliebene Tesla vor, dass Fehler im "Autopilot"-System des Fahrzeugs für den Unfall verantwortlich gewesen seien. Ihr Anwalt sprach davon, dass "Autopilot" von sich aus die Fahrtrichtung geändert habe. Sie argumentierten auch, dass der Konzern von Schwächen des Systems gewusst und den Besitzern ein falsches Gefühl der Sicherheit gegeben habe.
Tesla verwies unter anderem darauf, dass Fahrer bei Nutzung des "Autopilot"-Systems die Verkehrslage im Blick behalten sollen und jederzeit bereit sein müssten, die Kontrolle zu übernehmen. Auch gebe es keinen Beleg, dass "Autopilot" vor dem Unfall aktiviert gewesen sei. Teslas Anwalt bestritt, dass das System auf diese Weise die Richtung ändern könne. Ein Mensch in dem Fahrzeug müsse dies ausgelöst haben.
Tesla-Fahrzeuge zeichnen eine Vielzahl von Daten auf, die oft bei Untersuchungen zum Hergang von Zwischenfällen hilfreich sind. Allerdings sind diese Informationen nach Unfällen, etwa mit Bränden, manchmal nicht mehr verfügbar.
Für die kommenden Monate sind weitere Prozesse zu Vorwürfen gegen das System in den USA angesetzt. So soll Anfang 2024 eine Klage zum tödlichen Unfall eines Apple-Mitarbeiters vor Gericht kommen, dessen Tesla im Jahr 2018 in einen Betonpoller auf einem Highway inmitten des Silicon Valley fuhr. Dieser Unfall ereignete sich in einer Baustelle beim Ausbau der Strecke - und eine der Theorien war, dass Überbleibsel von Fahrbahn-Markierungen das System beeinflusst haben könnten. US-Unfallermittler kamen zu dem Schluss, dass der Fahrer dem System zu sehr vertraut habe.
Tesla gewann in den USA zuvor bereits einen Prozess zu einem Unfall ohne Todesfolge. Dabei war ein Tesla 2019 in einen Fahrbahn-Trenner gefahren. Die Fahrerin machte das System dafür verantwortlich. Tesla hatte unter anderem darauf verwiesen, dass die von ihr genutzte "Autopilot"-Version nicht zur Nutzung in der Stadt freigegeben worden war. Die einzelnen Fälle sind so unterschiedlich, dass sich aus den ersten beiden Prozessen keine Schlussfolgerungen über andere Fälle ziehen lassen.
Das "Autopilot"-System ist umstritten. Während Musk und Tesla betonen, dass es die Fahrzeuge sicherer mache, gab es eine Reihe von Unfällen, die auch US-Regulierungsbehörden auf den Plan riefen. Dazu gehört eine Serie von Zwischenfällen, bei denen Teslas auf am Straßenrand stehende Rettungsfahrzeuge mit eingeschalteten Warnblinkern auffuhren. Das US-Justizministerium und die Börsenaufsicht gehen zudem Medienberichten zufolge der Frage nach, ob Tesla stets korrekt über die Fähigkeiten des Assistenzsystems informiert habe.
"Autopilot" kann Assistenz-Funktionen wie das Halten des Abstandes zum vorderen Fahrzeug oder den Spurwechseln übernehmen. Zugleich lässt Tesla Kunden in den USA gerade ein fortgeschrittenes System mit der Bezeichnung "Full Self-Driving" (FSD) testen. Trotz des Namens macht es Tesla nicht zu einem autonomen Auto, soll aber auch in der Stadt zum Beispiel an Ampeln und Stoppschildern halten und auf Kreuzungen abbiegen. Die Verantwortung trägt weiterhin der Fahrer und nicht Tesla. Einige Test-Nutzer berichteten von zum Teil schweren Fehlern der Software im Straßenverkehr.
Im NASDAQ-Handel am Dienstag gewann die Tesla-Aktie letztlich 1,76 Prozent auf 200,84 US-Dollar.
/so/DP/he
RIVERSIDE (dpa-AFX)
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