"Masterplan 3" 02.03.2023 22:10:00

Tesla-Aktie gibt ab: Tesla will deutlich günstigere E-Autos anbieten

Tesla-Aktie gibt ab: Tesla will deutlich günstigere E-Autos anbieten

Auf dem jährlichen "Investor Day" in Austin (Texas) kündigten der Konzernchef und weitere Tesla-Manager an, dass es möglich sei, im Rahmen eines "Masterplan 3" die Kosten für künftige Fahrzeuggenerationen um die Hälfte zu senken. Konkrete Umsetzungspläne wurden aber nicht vorgestellt. Beobachter hatten zuvor mit der Ankündigung eines kleineren und erschwinglicheren E-Fahrzeugs von Tesla gerechnet, die Musk allerdings schuldig blieb.

Die Anleger blieben entsprechend unbeeindruckt: Die Tesla-Aktie verlor im NASDAQ-Handel im Anschluss 5,85 Prozent auf 190,90 Dollar. Die Tesla-Aktien hatte sich allerdings die Wochen zuvor von den Rückgängen im Jahr 2022 erholt und waren im bisherigen Jahresverlauf um mehr als 60 Prozent gestiegen.

In dem Webcast sprachen Musk und weitere Tesla-Führungskräfte ausführlich über den weltweiten Einsatz nachhaltiger Energien. Dabei kündigten sie an, dass Tesla über die Elektromobilität hinaus eine aktive Rolle bei der "Wiederbelebung des Stromnetzes mit erneuerbaren Brennstoffen" spielen werde. Der Konzern bietet nicht nur Elektrofahrzeuge an, sondern ist insbesondere in den USA auch als Anbieter von Energiespeichersystemen für private Haushalte aktiv.

Das Unternehmen meldete für 2022 Auslieferungen von rund 1,3 Millionen Fahrzeugen. Tesla hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 rund 20 Millionen Elektrofahrzeuge pro Jahr zu produzieren, wie die Unternehmensleitung bekräftigte. Teslas Finanzchef Zach Kirkhorn schätzte, dass das Unternehmen sechsmal mehr investieren müsste als bisher, um dieses langfristige Ziel zu erreichen. Die Kosten dafür könnten sich auf 175 Milliarden Dollar belaufen, sagte er.

Bei der in Aussicht gestellten Kapazitätserweiterung steht die Frage im Raum, ob Tesla dafür nicht seine Modellpalette signifikant erweitern müsste. Der Autohersteller bietet bislang nur Modelle an, die am oberen Ende des Marktes angesiedelt sind. Das Pickup-Modell Tesla Cybertruck wurde bereits 2019 angekündigt, wird aber bislang nicht in Serie produziert. Die Tesla-Manager versprachen, dass der Cybertruck noch in diesem Jahr in größeren Stückzahlen auf den Markt kommen soll.

Nach Angaben von Tom Zhu, im Konzern für die weltweite Produktion verantwortlich, hat Tesla bis zu diesem Tag insgesamt vier Millionen Autos produziert. "Wir haben 12 Jahre gebraucht, um die erste Million zu bauen, und etwa 18 Monate für die zweite Million. Bei der dritten Million waren es 11 Monate. Für die vierte Million haben wir dann weniger als 7 Monate gebraucht", sagte Zhu und verwies auf die verbesserte betriebliche Effizienz des Unternehmens.

Tesla verfügt derzeit über eine Produktionskapazität von knapp zwei Millionen Fahrzeugen pro Jahr. Im Vergleich zu klassischen Automobilkonzernen ist das aber vergleichsweise wenig. So kam a href="/aktien/volkswagen_vz-aktie">Volkswagen in seinem besten Jahr auf knapp elf Millionen produzierte Fahrzeuge und verfügt über mehr als 100 Fabriken.

Investorentag bringt wenig Neuigkeiten

Der Investorentag von Tesla hat am Donnerstag bei den Anlegern für Enttäuschung gesorgt. Im frühen Handel ging es um über acht Prozent auf ein Vierwochentief von 186 Euro. Auch wenn der Verluste zuletzt etwas eingedämmt werden konnten - die Papiere des Elektroautobauers kämpfen um ihre seitwärts laufende 100-Tage-Linie als Indikator für den mittel- bis längerfristigen Trend.

Analysten vermissten handfeste Erkenntnisse. Es sei viel diskutiert worden auf der Veranstaltung, aber es habe wenig Konkretes gegeben, an dem man den künftigen Verlauf bemessen könne, so Ryan Brinkman von JPMorgan. Viele hätten auf ein niedrigpreisiges "Modell 2" gehofft, um die Absatzdynamik auf Trab zu halten, sagte er. Oder vielleicht eine Frischzellenkur für die Modelle 3 und Y, die ja seit ihren Debüts 2017 und 2020 praktisch unverändert geblieben seien.

"Viele Visionen, aber wenig Konkretes", so fasste auch Toni Sacconaghi von Bernstein den Investorentag in Texas zusammen. Langfristig orientiert, irgendwie zusammenhanglos und ziemlich technisch sei er gewesen. Auch Sacconaghi vermisste vor allem weitere Informationen zu einem günstigen Modell. Sacconaghi ist wie Brinkman ohnehin skeptisch für Tesla-Aktien.

Mark Delaney von Goldman Sachs, der Tesla schon länger zum Kauf empfiehlt, kam mit einem gänzlich anderen Eindruck aus Austin zurück. Er glaubt, dass das Vertrauen in das Kostensenkungspotenzial gestärkt worden ist. Tesla habe umfangreich Einblick gegeben, wie daran gearbeitet werde und an der Skalierung und Kapazitäten. Insgesamt sieht er seinen langfristigen Optimismus untermauert./ag/he

/chd/DP/zb

AUSTIN (dpa-AFX)

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