"Hold" statt "Buy" 18.04.2024 22:03:00

Tesla-Aktie fällt: Deutsche Bank zieht Kaufempfehlung zurück - Kursziel gesenkt

Tesla-Aktie fällt: Deutsche Bank zieht Kaufempfehlung zurück - Kursziel gesenkt

• Tesla vor herausfordernden Zeiten
• Hoffnungsträger Robotaxis?
• Kursziel zusammengestrichen

Tesla streicht Stellen

Rückläufige Auslieferungszahlen und zunehmende Konkurrenz: Der US-amerikanische E-Autobauer Tesla steht derzeit vor einigen Herausforderungen. Um der Misere Herr zu werden, kündigte das Unternehmen nun Stellenkürzungen in großem Stil an. Mehr als jeder Zehnte aller weltweit Beschäftigten des Konzerns muss sich nun einen neuen Arbeitsplatz suchen.

Absage für Budget-Modell

Die Sparmaßnahmen haben jedoch auch noch weitere Folgen für den Konzern. So berichtete die Nachrichtenagentur "Reuters" kürzlich, dass der von Elon Musk geleitete Konzern die Entwicklung eines Budget-Modells, das auf den Namen Model 2 hören soll, aufgegeben habe. Das 25.000 US-Dollar teure Einsteigermodell sollte Musks Vision, Elektromobilität für jedermann zugänglich zu machen, realisieren. Der Konzernlenker kommentierte den Bericht auf seiner Plattform X (ehemals Twitter) mit einem Gegenangriff und behauptete, Reuters würde diesbezüglich "lügen". Genauer äußerte er sich dazu jedoch nicht.

Deutsche Bank-Analyst lässt Tesla-Aktie fallen

Nichtsdestotrotz scheint Tesla damit das Vertrauen von Emmanuel Rosner, Analyst der Deutschen Bank, verspielt zu haben. Der Marktbeobachter war seit Oktober 2021 als Tesla-Bulle bekannt, der die Anteile des Konzerns durchgängig zum Kauf empfohlen hatte und sich wohlgesonnen äußerte. Damit ist jetzt aber Schluss. "Die Verzögerung des Model 2 birgt das Risiko, dass Tesla auf absehbare Zeit kein neues Fahrzeug im Sortiment hat, was das Volumen und die Preise für viele weitere Jahre unter Druck setzen würde, was eine Korrektur der Gewinnschätzungen für 2026+ nach unten erfordern würde", erklärte Rosner in einer Kundennotiz, die "CNBC" vorliegt. "Ohne ein neues Fahrzeug könnte Tesla unserer Meinung nach mit mehr Gegenwind für das Wachstum konfrontiert werden, da in China und von anderen Erstausrüstern Wettbewerb entsteht, auf den das Unternehmen aufgrund des begrenzten [freien Cashflows] möglicherweise nicht reagieren kann."

Trendwende mit Robotaxis?

Am Tag der Veröffentlichung des Reuters-Berichts über das abgesägte Model 2 erklärte Musk hingegen, dass Tesla am 8. August dieses Jahres ein Robotaxi-Design vorstellen werde - ein Versprechen, das der CEO schon vor etlichen Jahren machte und immer wieder aufschob. Sollte Musk dieses Mal aber tatsächlich auf Worte Taten folgen lassen, könnte das Unternehmen Rosner zufolge damit möglicherweise tatsächlich das Steuer herumreißen. Bis dahin "muss Tesla erhebliche technologische, regulatorische und operative Herausforderungen lösen", gab der Deutsche Bank-Experte jedoch zu bedenken.

CNBC zufolge lag, Stand vergangene Woche, zwei kalifornischen Behörden, die sich mit der Regulierung von Robotaxis beschäftigen, noch keine Kontaktaufnahme seitens Teslas vor. "Die Tatsache, dass Herr Musk eine Enthüllung von Robotaxis für den 8. August angekündigt hat, bedeutet keineswegs, dass die Technologie fertig ist", rief auch Rosner in Erinnerung. "Wir befürchten, dass die Entwicklung der Robotaxi-Technologie ein erhebliches Ausführungsrisiko birgt und dass ein Flotteneinsatz noch Jahre entfernt sein könnte."

Kaufempfehlung aufgegeben - Kursziel zusammengestrichen

Dementsprechend passte Rosner nun sein Kursziel für die Tesla-Aktie an - von zuvor 189,00 US-Dollar auf nun noch 123,00 US-Dollar. Außerdem nahm er seine Kaufempfehlung für das Papier zurück und sprach stattdessen ein "Hold"-Rating aus.

Am gestrigen Mittwoch waren Tesla-Aktien an der NASDAQ letztendlich noch 155,45 US-Dollar wert. Damit attestierte Rosner dem Anteilsschein ein Abwärtspotenzial von etwa 20 Prozent. Und auch im heutigen Donnerstagshandel geht es nach der Veröffentlichung der Notiz weiter bergab für das Papier. Letztlich verlor die Tesla-Aktie 3,55 Prozent auf 149,93 US-Dollar. Seit Jahresbeginn ging es bereits um 37,44 Prozent nach unten.

Redaktion finanzen.at

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