Deal in Kabelnetzbranche |
16.07.2015 07:02:40
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Tele Columbus schluckt kleineren Rivalen PrimaCom
Zuletzt hatte es viele Spekulationen gegeben, dass Tele Columbus vom weltgrößten Kabelkonzern Liberty Global gekauft werden könnte. Dieser will sich in Europa weiter ausbreiten. Dabei ist für Vorstandschef Michael Fries auch der deutsche Markt nach wie vor interessant. Die kleineren Anbieter wie Tele Columbus, Pepcom oder Primacom könne sich das Unternehmen auf jeden Fall ansehen, hatte Fries im Juni dem "Handelsblatt" gesagt. Fries wollte sich nicht dazu äußern, ob es konkrete Gespräche gibt. In Deutschland ist der von US-Medienmogul John Malone kontrollierte Konzern mit Unitymedia in den Bundesländern Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg vertreten.
Liberty spricht derzeit zudem mit dem britischen Telekomkonzern Vodafone über einen großen Anteilstausch in den europäischen Märkten. Malone selbst hatte von attraktiven Möglichkeiten geschwärmt. Vor allem in Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden würden sich die Kabelgeschäfte der beiden Unternehmen nach seiner Einschätzung ideal ergänzen. Fries wollte die Spekulationen nicht weiter anheizen. In den vergangenen drei Jahren gab Liberty Global nach Angaben von Fries rund 38 Milliarden Dollar für Zukäufe in Großbritannien und den Niederlanden aus.
Vor gut einem Jahrzehnt hatte das Bundeskartellamt dem Unitymedia-Rivalen Kabel Deutschland - heute unter dem Dach von Vodafone - noch untersagt, die Kabelnetze in den drei heutigen Unitymedia-Bundesländern zu übernehmen. Mittlerweile könnte eine Entscheidung anders aussehen: Der Markt hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt. So setzt die Deutsche Telekom mit ihren Techniken VDSL, Vectoring und Glasfaser zur Aufholfjagd bei den Internetgeschwindigkeiten an, um der technisch größeren Kapazität der Kabelnetze etwas entgegenzusetzen. Damit will der Telekomkonzern vor allem das TV-Geschäft und damit die Kombinationsangebote mit einem Internet-, Telefon- und Fernsehanschluss aus einer Hand ausbauen.
Tele Columbus, das an der Börse derzeit 716 Millionen Euro wert ist, finanziert den PrimaCom-Kauf aus vorhandenen Mitteln, Bankkrediten und der Ausgabe neuer Aktien im dritten oder vierten Quartal. Das bei der Kapitalerhöhung eingenommene Geld soll eine Brückenfinanzierung, die jetzt zur Finanzierung des Kaufs eingegangen wird ablösen. Nach Abschluss der Übernahme, die bis Ende Juli unter Dach und Fach sein soll, und der Kapitalerhöhung werde der Schuldenstand mit etwa dem Fünfachen des um Sondereffekte bereinigten Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) deutlich höher als zuletzt liegen. Sollte die Kapitalerhöhung auf großes Interesse stoßen, könnte der Verschuldungsgrad etwas geringer ausfallen.
/zb/stw/fbrBERLIN (dpa)
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