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Hoch im Kurs 08.06.2018 14:04:42

Technologie-Aktien im Fokus: Des Anlegers Lieblinge - Droht eine neue Blase?

Technologie-Aktien im Fokus: Des Anlegers Lieblinge - Droht eine neue Blase?

Mit ihren Gewinnen der vergangenen Monate laufen sie den Standardwerten den Rang ab. Warum das so ist, welche Aktien besonders beliebt sind und was die Experten sagen:

DAS IST LOS IM TECH-SEKTOR:

Der Neue Markt ist vielen Anlegern hierzulande noch in - meist schlechter - Erinnerung. Aktien der sogenannten New Economy schossen bis ins Jahr 2000 regelrecht in den Himmel. Danach folgte der jähe Absturz. Die Dotcom-Blase platzte. Der zuvor eigens für die größten deutschen Techwerte aus der Taufe gehobene Nemax-50-Index wurde keine vier Jahre später bereits zu Grabe getragen. Stattdessen schuf die Deutsche Börse mit dem TecDAX ein neues Technologiebarometer.

Über Jahre kam der TecDax kaum über die Marke von 1000 Punkten hinaus. 2015 kam Dynamik hinein, die in den nachfolgenden zwei Jahren zunahm. Auch in den USA gelang den Technologie-Indizes der Nasdaq-Börse im aktuellen Jahrzehnt der Befreiungsschlag nach vielen schwachen Jahren.

Und auch in diesem Jahr setzt sich der Boom bislang fort. Der deutsche TecDAX, der NASDAQ 100 und der NASDAQ Composite laufen den Leitindizes DAX und Dow Jones Industrial den Rang ab. Kamen in diesem Jahr der DAX und sein amerikanisches Pendant bislang kaum vom Fleck, legten TecDAX, Nasdaq 100 und Nasdaq Composite um jeweils mehr als 10 Prozent zu. Die im Frühjahr aus dem Datenskandal bei Facebook entstandene Kursdelle ist längst wieder geglättet. Meist sind die Nasdaq-Indizes der Taktgeber für den TecDAX.

DAS SAGEN DIE EXPERTEN:

Laut Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets zeigt die starke Entwicklung an der Nasdaq die Bereitschaft der Investoren, etwas höhere Bewertungen zu akzeptieren, um dafür hohes Wachstum zu bekommen. Außerdem hätten Technologie-Aktien den Vorteil, dass sie vermutlich am wenigsten Schaden durch die weiterhin erratische US-Handelspolitik von US-Präsident Donald Trump nähmen.

Unternehmen wie Facebook oder Google brauchen Strafzölle auf bestimmte Waren nicht zu fürchten. Eine Produktion, wie etwa klassische Industriekonzerne sie haben, findet bei ihnen nicht statt. Tech-Konzerne hätten sich von Konjunkturtrends in einzelnen Ländern abgekoppelt, die generelle Situation im Heimatland verliere für sie an Bedeutung, ergänzte Marktbeobachter Andreas Lipkow von der Comdirect Bank.

Neigt sich der Tech-Boom allmählich dem Ende zu, oder lohnt noch immer der Einstieg? Anlage-Experte Karl Fingerhut von der FV Frankfurter Vermögen hält weitere Kursgewinne im Tech-Sektor für denkbar. Das innovative Umfeld treibe die Branche an. Gleichzeitig warnt Fingerhut aber vor plötzlichen Rückschlägen. "Sobald die Börse durch Aussagen über eine steigende Zinsentwicklung ins Stottern gerät, fangen Spekulanten an, ihre Positionen gerade in Techwerten schlagartig zu verkleinern." Dies könne dann umso heftiger werden, je länger die Korrektur dauere. Bislang habe das immer noch günstige Zinsumfeld den innovativen Firmen der Tech-Szene die Finanzierung erleichtert.

Die Frage drängt sich auf, ob Tech-Werte nicht längst zu hoch bewertet sind. Droht womöglich sogar eine neue Blase wie zur Jahrtausendwende? Börsenexperte Frederik Altmann von Alpha Wertpapierhandel beschwichtigt in diesem Punkt. Gerade die US-Tech-Schwergewichte wie Apple oder Amazon hätten in ihren jeweiligen Bereichen eine hervorragende Position inne und sich meist eine monopolartige Stellung erarbeitet. "Die Kursanstiege sind diesmal von tatsächlichen Gewinnentwicklungen untermauert und basieren weniger auf reiner Zukunftsfantasie wie zu großen Teilen im Jahr 2000", sagt Altmann. Die Bewertung der Tech-Blue-Chips sei nicht alarmierend.

Das jüngste Hoch im TecDAX seit 2001 sieht Altmann indes etwas skeptischer. Hier scheine mehr die Hoffnung den Index anzutreiben, der von der Tech-Euphorie vor allem in den USA mit hochgezogen werde. Vielen Unternehmen in dem Index fehle es an internationalem Renomee. Sie seien daher bei ausländischen Anlegern weniger gefragt. Bei den deutschen, international sehr gut aufgestellten Technologiekonzernen wie SAP und Infineon sei dies anders.

Diese beiden Aktien sind aber im DAX und werden im September im Zuge der Index-Neuordnungen der Deutschen Börse auch gleichzeitig in den TecDAX kommen. Als Schwergewichte dort werden sie dann zwar den Techwerte-Index entsprechend beeinflussen, aber davon wird dann letztlich wohl kaum einer mehr Notiz nehmen. Der TecDAX nämlich wird zum Auslaufmodell, denn alle darin enthaltenen Werte wird es dann auch in den anderen Indizes der DAX-Familie geben. Das aber wiederum wird von Experten positiv beurteilt, weil breite Investorenschichten dann auch die kleineren Technologiewerte beachten dürften.

DIE TOPWERTE AN DER NASDAQ UND IM TECDAX:

Die globalen Lieblinge und Highflyer unter den Techwerten werden zusammengefasst mit dem Akronym FAANG und kommen allesamt aus den USA. Die Buchstaben stehen für das Online-Netzwerk Facebook, den Online-Händler Amazon, den iPhone-Hersteller Apple, den Videostreaming-Spezialisten Netflix und die Alphabet-Tochter Google. Apple, Amazon und Netflix erreichten zuletzt neue Rekorde. Gleiches gilt für die Papiere des Software-Giganten Microsoft und des Chipherstellers Intel. Mit einem Aktienkurs von fast 200 Dollar kommt Apple inzwischen auf einen Börsenwert von fast einer Billion Dollar.

Wer allein seit Jahresanfang die Papiere von Netflix im Depot hat, freut sich über einen Kursgewinn von mehr als 90 Prozent. Damit ist Netflix der Top-Wert im Nasdaq 100.

Im deutschen TecDAX sind in diesem Jahr die Papiere des Laborausrüsters Sartorius mit plus 55 Prozent bisher am stärksten gelaufen. Dicht dahinter mit plus 50 Prozent stehen die Anteile des Zahlungsabwicklers Wirecard, die von Rekord zu Rekord eilen und mittlerweile in puncto Marktkapitalisierung mit 17 Milliarden Euro mehr auf die Waage bringen als zum Beispiel die Commerzbank./ajx/ck/fba

FRANKFURT/NEW YORK (dpa-AFX)

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