Gewinnplus erzielt |
10.03.2020 17:50:02
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Symrise-Aktie steigt: Symrise wächst 2019 wie erwartet
Symrise will 2020 das erwartete Wachstum des relevanten Marktes von etwa vier Prozent deutlich übertreffen, wie das Unternehmen am Dienstag in Holzminden mitteilte. Als Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sollen davon - stabile Rohstoffkosten und Wechselkurse vorausgesetzt - mehr als 20 Prozent hängen bleiben.
Konzernchef Heinz-Jürgen Bertram sieht dabei durchaus Folgen der Coronavirus-Krise für die Geschäfte in China, wo sechs Prozent des Konzernumsatzes erzielt werden. Probleme macht vor allem die Logistik. Auch der Produktionsstart eines neuen Werkes nördlich von Schanghai verzögert sich voraussichtlich noch bis in den Mai, was aber mit der Zertifizierung der Anlagen durch die Behörden zusammenhängt.
Manager Bertram betonte aber, dass alles was hier bisher geschehen ist, mit Blick auf die Jahresprognosen handhabbar sei. "Die Situation ist undurchsichtig. Es gibt aber keinen Grund hier irgendetwas abzumelden", sagte er während der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt. Die Einbußen im ersten Quartal sollten in den kommenden Monaten aufgeholt werden können. "Stand hier und heute kriegen wir das hin."
Dabei setzt Bertram auch auf die breite Aufstellung von Symrise sowie robuste Lieferketten. So hatte es sich bereits in der Vergangenheit für das Unternehmen ausgezahlt, dass es Geld in die Eigenversorgung mit wichtigen Rohstoffen gesteckt hatte und auf enge Beziehungen etwa zu Landwirten setzt.
Für den Analysten Gunther Zechmann von Bernstein Research ist der Margen-Ausblick denn auch eher auf der vorsichtigen Seite. Zudem traue sich Symrise im Vergleich zu Wettbewerbern wie IFF und Givaudan das höchste Wachstum zu.
Im abgelaufenen Jahr profitierte der MDAX-Konzern vom eigenen Wachstum und einer günstigen Entwicklung der Wechselkurse. Zudem leistete der US-Konzern ADF/IDF in den letzten beiden Monaten einen Umsatzbeitrag von 32 Millionen Euro. Die US-Behörden hatten die Holzmindener bei der 900 Millionen US-Dollar teuren Übernahme lange zappeln lassen, im November konnte sie dann endlich abgeschlossenen werden. Der Kauf des Anbieters von natürlichen Inhaltsstoffen insbesondere für Heimtiernahrung soll das stark wachsende Geschäft mit Tierfuttersätzen stärken.
Die noch kleinste Symrise-Sparte Nutrition, die neben Tierfutterzusätzen auch natürliche Zutaten für die Lebensmittelindustrie herstellt, wuchs 2019 denn auch am stärksten: Aus eigener Kraft betrug das Plus mehr als 9 Prozent, inklusive Übernahmen und Währungseffekten war es eine Steigerung um 14,5 Prozent.
Laut dem Analysten Andreas von Arx von der Baader Bank wuchs der Bereich Nutrition damit ebenso wie die Sparte Scent & Care rund um Duftstoffe etwa für Parfüm und andere Kosmetika ein wenig stärker als erwartet. Der Geschäftsbereich Flavor, der unter anderem die Lebensmittelindustrie mit Aromen versorgt, habe hingegen ein klein wenig schlechter abgeschnitten als gedacht.
Der Symrise-Konzern insgesamt steigerte den Umsatz 2019 um 8 Prozent auf 3,4 Milliarden Euro. Aus eigener Kraft - also ohne Wechselkurseffekte und Übernahmen - betrug das Plus 5,7 Prozent, was im Rahmen des Unternehmenszieles von 5 bis 7 Prozent liegt.
Der normalisierte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 12,2 Prozent auf 707 Millionen Euro. Dabei sind Transaktions- und Integrationskosten im Zusammenhang mit Unternehmenskäufen herausgerechnet. Die Marge betrug 20,8 Prozent. Der Umsatz lag auf dem Niveau der Analystenschätzungen, die Marge aber ein klein wenig darunter.
Unter dem Strich verdiente Symrise 304 Millionen Euro und damit rund 10 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Aktionäre sollen mit einer um 5 auf 95 Cent je Aktie erhöhten Dividende an dem Gewinnplus beteiligt werden.
Insgesamt unterstreichen die Geschäftszahlen laut dem Baader-Experten von Arx die Stabilität, die die Holzmindener bieten. "Symrise liefert wie ein Uhrwerk." Gerade in den aktuell unsicheren Zeiten an den Finanzmärkten sei das viel wert.
So hatten die Symrise-Papiere während des jüngsten Aktienmarkt-Crashs im Sog der Coronavirus-Krise zwar deutlich nachgegeben, sich aber besser gehalten als der Index der mittelgroßen Werte. Mit einem Plus von 5,37 Prozent auf 89,10 Euro näherten sich die Papiere am Dienstagmittag auch wieder ein Stück weit ihrem Rekordhoch von rund 100 Euro von Mitte Februar. Anleger der ersten Stunde, die beim Börsengang Ende 2006 zugegriffen hatten, haben ihr Kapital damit immer noch in etwa verfünffacht.
Dazu trug auch das kontinuierliche Unternehmenswachstum bei, mit dem es weitergehen soll. Die schon länger bekannten Langfristziele bestätigte Bertram. Bis 2025 soll der Umsatz auf etwa 5,5 bis 6,0 Milliarden Euro steigen. Hierzu sollen ein Wachstum aus eigener Kraft pro Jahr um durchschnittlich 5 bis 7 Prozent sowie Übernahmen beitragen. Für die Ebitda-Marge werden langfristig 20 bis 23 Prozent angepeilt./mis/niw/jha/
HOLZMINDEN (dpa-AFX)
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