Südzucker verdient deutlich mehr als erwartet

Insbesondere dank des Segments Zucker, das in die Gewinnzone zurückkehrte, kletterte das operative Konzernergebnis um 93 Prozent auf 110 Millionen Euro. Analysten hatten hier nur 86 Millionen Euro vorhergesagt. Der Umsatz sank in dem Ende Mai zu Ende gegangenen Quartal um gut ein Prozent auf 1,61 von 1,63 Milliarden Euro.

In der Sparte Zucker ging der Umsatz auf 694 von 712 Millionen Euro zurück, vor allem wegen des rückläufigen Nichtquotenzuckerabsatz infolge der geringeren Ernte 2015. Nach einem Verlust von 13 Millionen Euro im Vorjahr konnte nun ein operatives Ergebnis von 22 Millionen Euro erzielt werden. Maßgeblich hierfür war laut Südzucker eine moderate Erhöhung der Quotenzuckererlöse.

Südzucker sieht Umsatz 2016/17 weiter bei bis zu 6,6 Milliarden Euro

Für das laufende Geschäftsjahr 2016/17 stellte der Mannheimer Konzern weiter einem Konzernumsatz von 6,4 Milliarden bis 6,6 Milliarden Euro in Aussicht. Hierbei erwartet Südzucker für das Segment Zucker einen Umsatz auf Vorjahresniveau und für das Segment Spezialitäten einen leichten Anstieg. Im Segment Cropenergies ist Südzucker nun zuversichtlicher, nachdem die Tochter ihre Prognose Mitte Juni erhöht hatte. Die Mannheimer planten nun für das Segment mit einem Umsatz von 565 bis 625 Millionen Euro.

Beim operativen Ergebnis erwartet Südzucker einen weiteren Anstieg auf 250 bis 350 Millionen Euro. Wesentlicher Treiber dürfte die Ergebnisverbesserung im Segment Zucker sein. In den Segmenten Spezialitäten und Cropenergies rechnet Südzucker nach dem Rekordjahr 2015/16 jeweils mit einem deutlichen Rückgang, im Segment Frucht dagegen mit einem Anstieg.

Konsensschätzung deutlich übertroffen

Insgesamt kommen die Geschäftszahlen von Südzucker am Markt sehr gut an. "Vor allem die Profitabilität ist deutlich höher als erwartet", stellte ein Händler fest. Der operative Gewinn liege im ersten Quartal mit 110 Millionen Euro um fast 30 Prozent über der Konsensschätzung von Dow Jones Newswires. "Am Markt gibt es noch einen weiteren Analystenkonsens, der sogar um 44 Prozent überboten wurde", sagte ein anderer Händler. Das Unternehmen habe stärker als angenommen von den Preissteigerungen bei Zucker und Ethanol profitiert.

Dass der von einige Marktakteuren erwartete höhere Gewinnausblick ausgeblieben sei, wirke nicht als Kursbremse. "Dass sich das Unternehmen nach dem ersten Quartal und so kurz nach dem Brexit-Votum noch nicht weit aus dem Fenster lehnt, ist verständlich", hieß es. Am Markt preise man dagegen deutlich höhere Gewinne in den kommenden Quartalen bereits ein. Die Aktie steigt um knapp 9 Prozent und steht damit mit weitem Abstand an der Spitze der MDAX-Gewinner.

   DJG/bam/cbr

   Dow Jones Newswires

   FRANKFURT (Dow Jones)