13.06.2014 19:23:00

Südwest Presse: KOMMENTAR · KRANKENKASSEN

Ulm (ots) - Kaum Hoffnung auf Entlastung

Arztbesuche, Krankenhausbehandlungen, Medikamente - für alles müssen die Krankenkassen mehr Geld ausgeben. Zwar nehmen auch ihre Einnahmen durch die höhere Beschäftigung und steigende Gehälter zu. Aber das reicht nicht zum Ausgleich: Viele Kassen sind im ersten Quartal erstmals seit sechs Jahren in die roten Zahlen geraten. Ein wichtiger Grund ist allerdings bei einigen Kassen, die besonders gut dastehen, die Beitragsrückerstattung. Alleine die Techniker Krankenkasse zahlt in diesem Jahr jedem Mitglied eine "Dividende" von 80 Euro, was sich auf insgesamt eine Milliarde Euro addiert. Wohl dem, der es sich leisten kann, selbst wenn dies auf mehr oder weniger sanften Druck der Politik geschieht. Ob auch am Jahresende bei den Kassen ein Minus unterm Strich steht, bleibt abzuwarten. Denn Urlaubs- und Weihnachtsgeld sorgen im zweiten und vierten Quartal für zusätzliche Einnahmen. Dennoch relativiert sich schon jetzt die Ankündigung von Gesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU), im nächsten Jahr werde für viele der Beitragssatz sinken. Das stimmt zwar formal: Aufgrund der Gesundheitsreform reduziert er sich von derzeit 15,5 auf 14,6 Prozent. Aber die allermeisten Kassen werden nicht ohne einen Zusatzbeitrag auskommen. Faktisch dürfte sich daher für viele nichts am derzeitigen Satz ändern. Zwar mag manche Versicherung versucht sein, erst einmal Reserven aufzubrauchen, um im Wettbewerb besser dazustehen. Aber das kann sich rächen, wenn bei einer schwächeren Konjunktur die Einnahmen nicht so fließen. Sicher ist in der Krankenversicherung nur eines: Die Kosten steigen.

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Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218

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