11.04.2013 19:39:00
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Südwest Presse: KOMMENTAR · FLEISCH
Ranzig, stickig, muffig: Solches Fleisch hat im Supermarkt nichts verloren. Die bayerischen Behörden haben deshalb richtig gehandelt mit ihrer Warnung vor dem Verzehr. Das hat der Europäische Gerichtshof in Luxemburg jetzt anerkannt. Gut so - denn nun herrscht Rechtssicherheit in der EU. Dies ist in Zeiten, in denen ein Lebensmittelskandal den nächsten jagt, besonders wichtig. Verbraucher haben ein Recht darauf zu wissen, was ihnen die Industrie vorsetzt. Warnen oder besser nicht? Im Fall des Ekel-Wildfleisches aus Bayern haben die Behörden richtig reagiert. Verbraucherwohl geht vor. Doch weiter muss in den Ministerien vorsichtig abgewogen werden. Schließlich haben die Länder auch gegenüber den ansässigen Unternehmen Verantwortung. Der Passauer Wildfleisch-Skandal hat gezeigt, dass eine einzige behördliche Warnung genügt, um einen Unternehmer zu ruinieren. Was übereifrige Beamte anrichten können, hat man in der Krise um den Darmkeim Ehec gesehen. Rasche Verdächtigungen deutscher Gesundheitsbehörden zerstörten das Jahresgeschäft spanischer Gurkenbauern. Erst Wochen später kam heraus, dass sich der tödliche Erreger auf ägyptischem Kleesamen breitgemacht hatte. Ob Ekel-Wildfleisch oder falsch deklariertes Hack: Wann immer es trotz aller EU-Gesetze zu solchen Lebensmittelskandalen kommt, müssen die nationalen Behörden letztlich die Folgen ausbaden.
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Pressekontakt: Südwest Presse Lothar Tolks Telefon: 0731/156218

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