27.12.2015 20:42:37

Südwest Presse: KOMMENTAR · BUNDESWEHR

Ulm (ots) - Legitime Forderung

Die Zeit für Wunschzettel ist zwar vorüber, dennoch ist es legitim, dass SPD-Politiker Hans-Peter Bartels eine Aufstockung der Bundeswehr fordert. Schließlich ist er als Wehrbeauftragter dafür zuständig, dass die Interessen der Truppe im Politikbetrieb nicht untergehen. Er verhält sich mit seiner Forderung auch nicht maßlos. Mit den 7000 Soldaten mehr, die er sich wünscht, würde die Truppe letztlich nur die Stärke erreichen, die sie nach der Bundeswehrreform haben soll: 185 000. Diese Kopfzahl braucht die Bundeswehr auch - mindestens. Denn die Einsätze sind seit Beginn der Transformation der Bundeswehr von einer Wehrpflichtigenarmee zu einer Freiwilligentruppe nicht gesunken, sondern gestiegen. Hinzu kommt, dass ein Teil der Soldaten und Soldatinnen nur auf dem Papier, aber nicht in der Realität zur Verfügung stehen. Die vielen Fortbildungen, aber auch Übergangsprogramme für diejenigen, die ausscheiden und in den Arbeitsmarkt eingegliedert werden müssen, dünnen die Mannschaftsstärke aus. Die Folge ist eine steigende Belastung der verbliebenen Soldaten. Sie müssen öfters in Einsätze gehen und haben weniger Ruhezeit dazwischen. Darunter leidet das Familienleben der Soldaten ebenso wie auf lange Sicht auch ihre Psyche. Die Aufstockung ist von heute auf morgen nicht zu stemmen. Anwerben und Ausbilden dauert. Eine Erleichterung aber könnte Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen rasch schaffen, indem sie die Bundeswehr nur für das einsetzt, wofür sie zuständig ist. Dazu zählen weder Flüchtlingshilfe im Inland, noch die vielen Verwaltungsaufgaben in der Truppe. Das sind Jobs für Zivilisten. KAREN EMLER

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Pressekontakt: Südwest Presse Ulrike Sosalla Telefon: 0731/156218

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