Schlechter Saisonstart |
07.10.2024 11:52:00
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Suche nach Stabilität: BVB verliert gegen Union Berlin - Aktie gibt nach
Trainer Nuri Sahin sparte unmittelbar nach dem dritten sieglosen Auswärtsspiel in der Liga an Kritik und kündigte stattdessen eine akribische Aufarbeitung in der Länderspielpause an. Sportdirektor Sebastian Kehl rechnete hingegen schon in der Interviewzone mit der Mannschaftsleistung ab. "Wie wir uns dann teilweise verhalten, das geht einfach nicht. Das wird auch jeder Spieler selber wissen. Die erste Halbzeit war einfach nix", kritisierte der 44-Jährige und nannte die elf Gegentoren in letzten vier Bundesliga-Spielen "viel zu viel".
Oktoberfest-Hits vs. Katerstimmung
Der unerklärliche Auftritt beim 1:5 gegen Stuttgart war wohl doch nicht nur ein Ausrutscher. Als die ratlosen BVB-Profis vom Spielfeld schlurften, dröhnte aus der Union-Kabine schon ein Oktoberfest-Hit nach dem anderen. Noch vor wenigen Tagen herrschte auch beim Revierclub Partystimmung. Doch die Euphorie nach dem magischen 7:1 gegen Celtic Glasgow ist blitzartig weg. Da sind sie wieder, die zwei Gesichter des BVB. Wie so oft in den vergangenen Jahren lassen die Schwarz-Gelben auf ein gutes, ein schlechtes Spiel folgen.
Warum bekommt Dortmund diese eklatanten Leistungseinbrüche nicht in den Griff? Auch unter Sahins Vorgänger Edin Terzic waren die Schwankungen zu beobachten. "Wir sind auf der Suche. Weil wir wussten ja, was am Ende uns blüht, wenn wir genau in die Rolle wieder reinkommen. Wir haben es angesprochen. Wir haben darauf sensibilisiert", sagte Kehl.
Doch der Plan ging nicht auf. Unzählige Fehlpässe. Viel zu passiv in den Zweikämpfen. Und eine Defensivleistung in der Anfangsphase, die einer Mannschaft mit derart hohen Ambitionen nicht würdig ist. "Wir haben überhaupt nicht reingefunden, kassieren zwei ganz schlimme Gegentore", sagte Sahin über die ersten Minuten. Wenn selbst das Unioner Defensiv-Bollwerk mehr Torgefahr ausstrahlt, kann irgendetwas nicht stimmen.
BVB-Pleite: Hamann hat kein Verständnis für Kobel-Aussagen
Sky-Experte Dietmar Hamann hat kein Verständnis für Gregor Kobels Aussagen nach Borussia Dortmunds 1:2 beim 1. FC Union Berlin. Der BVB-Keeper hatte nach Hamanns Meinung versucht, den schwachen Bundesliga-Auftritt zu relativieren, indem er seiner Mannschaft "kein schlechtes Spiel" attestierte.
"Ich weiß nicht, was schlimmer war. Das Spiel oder was der Kobel gerade gesagt hat. Der sagt, dass man kein schlechtes Spiel gemacht hat. Bei einer Niederlage gegen ein Team, das letzte Saison fast abgestiegen ist", kritisierte Hamann.
Im Stadion An der Alten Försterei hatte Dortmund zu keinem Zeitpunkt an die überragende Leistung aus der Champions League gegen Celtic Glasgow (7:1) anknüpfen können. Die Schwarz-Gelben hinken ihren Ansprüchen in der Fußball-Bundesliga weit hinterher und holten in drei Auswärtsspielen bislang nur einen Punkt.
Hamann: Du musst eine Entwicklung sehen
Hamann kann keine Entwicklung unter Dortmunds Trainer Nuri Sahin erkennen. "Wenn du gegen Celtic sieben Tore schießt, die spielen in Schottland, das ist zweites oder drittes Regal. Man darf den Sinn für die Realität nicht verlieren. Wenn ich (Hans-Joachim) Watzke und (Lars) Ricken auf der Tribüne sehe, die haben was zu besprechen. Die Auftritte gegen Stuttgart, Bochum und Union waren unterirdisch", polterte der frühere Bayern-Profi weiter.
Auch Ex-Nationalspieler Stefan Effenberg glaubt, "dass Sahin durch seine permanenten Wechsel schon eine gewisse Mitschuld daran trägt, dass der BVB in der Bundesliga eben nicht stabil ist". Eine gefestigte Achse wie unter Vorgänger Edin Terzic sei nicht zu erkennen, kritisierte Effenberg in der Sendung "Doppelpass" bei Sport1: "Dadurch bekommst du nie Stabilität. Ich glaube, da sieht man eine gewisse Verunsicherung innerhalb der Mannschaft beim BVB."
Sahin hatte angekündigt, den schwachen Auftritt in der Länderspielpause zu analysieren. "Wir wissen, dass wir auswärts anders auftreten müssen", gestand der 36-Jährige. Eine Aussage, die Hamann nur bedingt gelten lässt. "Sie haben das Gesicht auch gegen Bochum gezeigt, es ist ja auch zu Hause passiert. Er ist ein junger Trainer, da muss man ihm etwas zugestehen und Zeit geben. Aber du musst auch eine Entwicklung sehen. Wenn du das nicht siehst, wirst du intern Gespräche führen", sagte Hamann.
Kehl glaubt trotz aller Enttäuschung hingegen weiter an den Dortmunder Weg. "Das Vertrauen in diese Mannschaft haben wir weiterhin. Auch in das, was wir uns aufbauen wollen", stellte der Sportdirektor klar.
BVB-Aufsichtsratschef Christian Kullmann will nicht erneut kandidieren
BVB-Chefaufseher (BVB (Borussia Dortmund)) Christian Kullmann will nach drei Jahren an der Spitze des Aufsichtsrates nicht erneut kandidieren. Kullmann, Konzernchef des Chemieunternehmens Evonik, und das Aufsichtsratsmitglied Bodo Löttgen hätten sich entschieden, nach dem turnusgemäßen Ende der Amtsdauer aus dem Kontrollgremium auszuscheiden, teilte das im SDAX notierte Unternehmen am Montag in Dortmund mit. Als ihre Nachfolger wurden der Evonik-Chefjurist Christian Schmid und Michael Zorc benannt - letzterer ist derzeit unter anderem auch Aufsichtsratsmitglied beim IT-Dienstleister Adesso (adesso SE). Eine Sprecherin von Borussia Dortmund (BVB (Borussia Dortmund)) betonte, dass beide für einen Posten als Aufsichtsratsmitglied kandidierten. Eine Nominierung für den Chefposten sei bislang ungeklärt. Die Aktie von Borussia Dortmund notierte kurz vor Mittag rund zwei Prozent niedriger.
Die BVB-Aktie gibt im XETRA-Handel zeitweise 1,77 Prozent auf 3,60 Euro nach.
BERLIN/DORTMUND (dpa-AFX)
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