Umsatz klettert 14.05.2019 13:15:00

Ströer wächst zu Jahresbeginn deutlich - Aktie zieht an

Ströer wächst zu Jahresbeginn deutlich - Aktie zieht an

Besonders gefragt waren Werbevideos sowie etwa für Smartphones und andere mobile Geräte optimierte Werbung. Der Umsatz kletterte um 14 Prozent auf 374 Millionen Euro, wie das im SDAX notierte Unternehmen am Dienstag in Köln mitteilte. Organisch lag das Umsatzwachstum bei 7,2 Prozent.

Das Kerngeschäft von Ströer ist Außenwerbung mit großformatigen Werbetafeln, -plakaten und -bannern. Hinzu kommen Litfaßsäulen und Werbung an Bushaltestellen, Bahnhöfen oder in Fußgängerzonen, die das Unternehmen als Stadtmöbel (Street Furniture) bezeichnet. Insgesamt machte die Außenwerbung mit 143 Millionen Euro zu Jahresbeginn den größten Teil der Erlöse aus.

Zulegen konnte auch die Sparte der digitalen Werbung und Inhalte. Dabei waren für Digitalgeräte optimierte Werbung sowie Videos im öffentlichen Raum besonders gefragt. Ströer vermarktet und betreibt zudem nach eigenen Angaben mehrere tausend Webseiten, darunter auch die von der Deutschen Telekom übernommene Internetseite T-Online.de. Auch der dritte Unternehmensbereich, das unter Dialogmarketing zusammengefasste Geschäft mit dem Telefon- und Direktvertrieb, steuerte zum positiven Ergebnis bei.

Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um neun Prozent auf 118 Millionen Euro. Unter dem Strich blieben mit 14,4 Millionen Euro 23 Prozent mehr übrig als im Vorjahresquartal.

Analyst Marcus Diebel der US-Bank JPMorgan sprach in einer ersten Reaktion von einem soliden ersten Quartal. Mit Blick auf die schwachen Werbetrends anderer Medienunternehmen in Deutschland hätten die vergangenen drei Monate erneut die Stärke des Geschäftsmodells von Ströer unterstrichen. Analystin Katherine Tait von der US-Investmentbank Goldman Sachs zeigte sich ebenfalls zufrieden. Das starke Wachstum habe sich über alle Bereiche hinweg erstreckt. Sie bemängelte jedoch den zurückhaltenden Ausblick.

Co-Konzernchef Christian Schmalzl peilt für das erste Halbjahr ein Umsatzwachstum aus eigener Kraft von rund sieben Prozent an, also in etwa den Wert vom ersten Quartal. Das bereinigte Ebitda soll im mittleren einstelligen Prozentbereich steigen. Sein Kollege an der Unternehmensspitze, Udo Müller, wies auf "sehr erfreuliche Auftragseingänge" für das gesamte kommende Geschäftsjahr hin.

Aktie zieht an

Der Kursrutsch der Ströer-Aktien zum Handelsstart am Dienstag hat ein schnelles Ende gefunden. Nach gut 20 Minuten war die Lücke bereits wieder geschlossen. Am frühen Nachmittag verzeichneten die Anteile des Werbekonzerns einen Aufschlag von 1,25 Prozent.

Ströer war im ersten Quartal auch dank eines starken Digitalgeschäfts deutlich gewachsen. Ein Händler hatte sich aber zunächst skeptisch geäußert. Zahlen und Ausblick dürften nicht ausreichen, um die Papiere anzutreiben.

Analysten äußerten sich hingegen wohlwollend. Der MDAX-Konzern habe solide abgeschnitten und positive Signale für das laufende Quartal gesendet, schrieb etwa Craig Abbott von Kepler Cheuvreux in einer aktuellen Studie. Der Ausblick auf das Gesamtjahr erscheine konservativ, kommentierte Katherine Tait von Goldman Sachs. Patrick Schmidt von Warburg Research betonte das dynamische Wachstum im Auftaktquartal.

Die Ströer-Anteile haben in diesem Jahr schon mehr als 43 Prozent dazu gewonnen, Damit sind sie im vorderen Feld des Kleinwerte-Index SDAX.

KÖLN (dpa-AFX)

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Bildquelle: STRÖER

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