Erlöse gesunken |
12.05.2020 14:04:41
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Ströer-Aktie zieht an: Ströer spürt Folgen der Corona-Krise im zweiten Quartal
Die Aktie des im Nebenwerte-Index SDAX notierten Unternehmens sackte im frühen Handel bis auf 55,95 Euro ab. Zuletzt lag die Aktie jedoch mit 1,19 Prozent im Plus bei 59,60 Euro. Im Zuge des Corona-Crashs hat das Papier seit Jahresbeginn mehr als ein Fünftel an Wert verloren.
Ein Händler kommentierte, dass mit starken coronabedingten Folgen im zweiten und auch dritten Quartal zu rechnen sei. Die Analysten der US-Investmentbank Goldman Sachs sehen in den schrittweisen Lockerungen im öffentlichen Leben immerhin die Möglichkeit für eine Verbesserung der Geschäfte im Sommer. Der April dürfte aus ihrer Sicht der Tiefpunkt der Werbeaktivitäten gewesen sein.
Bereits im März hatte Ströer seine Prognose fürs Gesamtjahr gestrichen. Zudem verschob das Unternehmen, das unter anderem auch das Nachrichtenportal T-Online betreibt, die Hauptversammlung auf die zweite Jahreshälfte und traf bisher keine Entscheidung über die Dividendenhöhe.
Im ersten Quartal kletterte der Umsatz noch um 5 Prozent auf 368 Millionen Euro. Aus eigener Kraft lag das Umsatzwachstum bei 6 Prozent. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg um 6 Prozent auf 124 Millionen Euro. Der auf die Aktionäre entfallende Überschuss stieg - auch wegen niedrigerer Wertberichtigungen - um rund 90 Prozent auf 19,9 Millionen Euro.
Das Kerngeschäft von Ströer ist Außenwerbung mit großformatigen Werbetafeln, -plakaten und -bannern. Hinzu kommen Litfaßsäulen und Werbung an Bushaltestellen, Bahnhöfen oder in Fußgängerzonen, die das Unternehmen als Stadtmöbel (Street Furniture) bezeichnet. Insgesamt machte die Außenwerbung mit 151,6 Millionen Euro zu Jahresbeginn den größten Teil der Erlöse aus.
Besonders stark zulegen konnte die Sparte der digitalen Werbung und Inhalte, hier betrug das Umsatzwachstum im ersten Quartal 9,6 Prozent. Dabei waren vor allem Videos im öffentlichen Raum gefragt. Der Umsatz im dritten Unternehmensbereich, dem unter Dialogmarketing zusammengefassten Geschäft mit dem Telefon- und Direktvertrieb, war allerdings um 2 Prozent rückläufig. Erste Folgen der Corona-Krise hatten ab Mitte März die Vertriebsaktivitäten getrübt, hieß es.
Im Zuge der Corona-Krise habe Ströer einen Großteil der frei verfügbaren Kreditlinien vorsorglich schon in der zweiten März-Hälfte gezogen. Der Bestand an Zahlungsmitteln lag dadurch zuletzt bei rund 423,2 Millionen Euro. Schon vor sechs Wochen betonte das Management, man habe Ströer nach Erfahrungen aus vorherigen Krisen frühzeitig "wetterfest" gemacht. Das Unternehmen sei für jedes mögliche Krisenszenario über einen Zeitraum von drei Jahren hinaus solide aufgestellt.
KÖLN (dpa-AFX)
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