"Pedemontana Lombarda" |
08.01.2018 14:00:00
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STRABAG verspricht Italienern Kosteneindämmung bei Skandal-Autobahn
Werde sofort mit dem Bau begonnen, könne sich die Region Lombardei nach STRABAG-Berechnungen "bis zu 500 Mio. Euro an zusätzlichen Kosten sparen". Der Baukonzern habe technische Varianten vorgeschlagen, um das Projekt "im Rahmen des Budgets" umsetzen zu können, hieß es heute, Montag, auf APA-Anfrage. Die STRABAG tue alles, um das Projekt "im bestehenden Budgetrahmen" zu bauen. Wie hoch die aufgelaufenen Kosten mittlerweile sind, wurde nicht näher beziffert.
"Aufgrund der jahrelangen Zeitverzögerungen und der Geologie laufen erhebliche Kosten auf, die zu einer deutlichen Budgetüberschreitung führen", räumte der österreichische Bauriese jedenfalls ein.
"Der Standard" vom Montag berichtet von einem Gesamtvolumen von aktuell 5 Mrd. Euro und einem Verzicht der STRABAG auf 500 Mio. Euro - als Generalsbevollmächtigter des Baukonzerns habe Hans Peter Haselsteiner einen Preisabschlag von 10 Prozent des Projektwertes eingeräumt.
Die Mailänder Staatsanwaltschaft hatte vergangenen Sommer einen Konkursantrag für die von der Region Lombardei kontrollierte Autobahnbaugesellschaft Autostrada Pedemontana S.p.A. beantragt, vor Gericht sind dem Zeitungsbericht zufolge zudem eine ganze Reihe von Streitigkeiten anhängig.
Nun könnte der milliardenschwere Bauauftrag wieder in Schwung kommen: Denn ein Mailänder Gericht habe den Konkursantrag gegen die Gesellschaft am 19. Dezember abgelehnt, bestätigte STRABAG-Sprecherin Diana Klein der APA. Ein Treffen zwischen dem Konzernmanagement, Haselsteiner und dem Präsidenten der Lombardei, Roberto Maroni, habe bereits kurz vor Weihnachten stattgefunden. Es werde "sicherlich weitere Treffen zwischen dem STRABAG-Management und den politischen Vertretern Italiens geben", erwartet man bei dem Baukonzern. Ein Termin dafür stehe aber noch nicht fest.
An dem Konsortium, das bereits 2012 mit dem Autobahnbau beauftragt wurde, hält die STRABAG 60 Prozent - der Rest entfällt auf die italienischen Firmen Grandi Lavori Fincosit (26 Prozent) und Impresa Costruzioni Giuseppe Maltauro (14 Prozent). Den ursprünglichen Plänen zufolge hätte die Verbindung zwischen Bergamo und dem Mailänder Flughafen Malpensa bereits im Jahr 2015 - rechtzeitig für die Expo in Mailand - fertig sein sollen. Das Auftragsvolumen für die vier Baulose des Konsortiums lag damals der STRABAG zufolge bei 1,7 Mrd. Euro. Mittlerweile liegen die Kosten laut "Der Standard" bei 5 Mrd. Euro abzüglich 10 Prozent.
Der Auftrag des Konsortiums umfasst laut STRABAG die Errichtung von 50 Kilometer Autobahn, 50 Kilometer Zubringerstraßen sowie 50 Tunnelbauwerke, Brücken und einen Radweg.
17 Kilometer der insgesamt 86 Kilometer langen Autobahn A36 gibt es dem Zeitungsbericht zufolge bereits - der Abschnitt habe 1,3 Mrd. Euro gekostet - bei weitem zu teuer, wird vielfach kritisiert. Außerdem sei die Finanzierung intransparent; mehrere private Financiers hätten sich bereits zurückgezogen. Doch nun habe der Präsident der Lombardei Bankkredite im Volumen von "mehreren Milliarden Euro" aufgestellt, die bis 2034 getilgt werden müssten, schreibt "Der Standard".
(APA) kre/kan
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