Es geht um Milliarden 27.01.2025 17:53:00

STRABAG-Urteil - RBI: Aktienpaket könnte versteigert werden - Gewinnprognose angehoben - Aktien höher

STRABAG-Urteil - RBI: Aktienpaket könnte versteigert werden - Gewinnprognose angehoben - Aktien höher

Ein Lösung könnte auch eine gerichtliche Versteigerung des Aktienpakets sein, so die "OÖN" (Samstag) mit Verweis auf die RBI. Kaufen will die RBI die Anteile schließlich nicht.

Am vergangenen Montag hatte ein Gericht in Russland - auf das schriftliche Urteil wird noch gewartet - entschieden, dass die STRABAG und ihre Kernaktionäre, Raiffeisen-Holding Niederösterreich-Wien, Uniqa und die Familie Haselsteiner, dem westlich sanktionierten russischen Miteigentümer Rasperia Trading Limited 2,044 Mrd. Euro zahlen müssen - und dass das Urteil gegen Vermögenswerte der russischen RBI-Tochter vollstreckt werden kann.

Die RBI erklärte, sie werde abhängig von weiteren Entwicklungen vor den russischen Gerichten auch in Österreich rechtliche Schritte einleiten, um zur Schadensminderung auf Vermögenswerte von Rasperia in Österreich zugreifen zu können. Derzeit hält Rasperia 28,5 Millionen STRABAG-Aktien, diese waren an der Wiener Börse zuletzt rund 1,2 Mrd. Euro wert.

Gelingt der Zugriff, käme das dem gescheiterten Deal nahe, mit dem die RBI versucht hatte, Gewinne aus Russland herauszubekommen. Dabei sollten von Rasperia gehaltene STRABAG-Anteile von der russischen RBI-Tochter erworben werden und dann als Sachdividende an den Mutterkonzern fließen.

RBI sieht "Fehlurteil"

"Die Raiffeisenbank Russland ist zu Unrecht in den Rechtsstreit zwischen der STRABAG, deren Kernaktionären und der Rasperia hineingezogen worden", sagte RBI-Chef Johann Strobl in einer Mitteilung am Montag. "Sie wird in Russland gegen das Fehlurteil Berufung erheben und abhängig von den weiteren Entwicklungen vor den russischen Gerichten gemeinsam mit der RBI in Österreich rechtliche Mittel gegen Rasperia ergreifen." Die russische Tochter AO Raiffeisenbank werde aber gemäß internationaler Bilanzierungsregeln und dem russischen Rechnungslegungsstandard für das vierte Quartal eine Rückstellung buchen.

"Konsequenz für unfreundliche Handlung"

Auf Wohlwollen in Russland darf offensichtlich nicht gehofft werden. Denn Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte am Donnerstag auf die Frage, ob Maßnahmen des Westens gegen eingefrorene russische Guthaben die Raiffeisen-Gelder in Russland gefährdeten: "Unfreundliche Handlungen gegenüber der Russischen Föderation haben zwangsläufig Konsequenzen für diejenigen, die sie unternehmen."

STRABAG hebt Gewinnprognose für 2024 an

Der börsennotierte Baukonzern STRABAG hat seine Ergebnisprognose für 2024 deutlich erhöht. Österreichs größtes Bauunternehmen rechnet nun laut Aussendung mit einer operativen Gewinnspanne (EBIT-Marge) von "nahe 6 Prozent", bisher waren "mindestens 4 Prozent" erwartet worden. Die Bauleistung soll im Gesamtjahr mit 19,2 Mrd. Euro etwa auf dem Vorjahresniveau liegen. Im November war das Unternehmen noch von 19,4 Mrd. Euro ausgegangen.

Verantwortlich für die höhere EBIT-Marge seien eine bessere Performance im Segment Nord + West und im Jahresvergleich niedrigere Ergebnisbelastungen im internationalen Projektgeschäft. Die endgültigen Zahlen zum Geschäftsjahr 2024 werden am 13. Februar veröffentlicht.

Hans Peter Haselsteiner wird wieder Generalbevollmächtigter

Der Co-Eigentümer und jahrelange Chef des Baukonzerns Strabag, Hans Peter Haselsteiner, ist wieder Generalbevollmächtigter des Baukonzerns und steht dem Vorstand damit wieder als Berater zur Seite. Der Vorstand erteilte ihm die Vollmacht am Montag mit Zustimmung des Aufsichtsrats, teilte die Strabag mit. Haselsteiner hatte diese Position schon einmal inne bis sein Sohn Klemens Haselsteiner 2020 die Führung des Unternehmens übernahm.

Die Nachfolgeüberlegungen nach dem überraschenden Tod seines Sohnes Mitte Jänner hätten bereits begonnen, hieß es in der Aussendung. Bis eine Entscheidung getroffen ist, haben die übrigen Vorstandsmitglieder seine Agenden übernommen. Der von Klemens Haselsteiner eingeleitete Transformationsprozess soll fortgesetzt werden.

Die Haselsteiner Familien-Privatstiftung hält derzeit 30,7 Prozent der Strabag-Anteile.

Im Wiener Handel ging es für die STRABAG-Aktie letztlich um 5,23 Prozent aufwärts auf 44,25 Euro.
Die Papiere der RBI gewannen unterdessen 0,57 Prozent auf 21,32 Euro.

phs/spu/bel/fel

APA

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Bildquelle: Raiffeisen Bank International

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