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Geplatzter Deal 10.05.2024 17:54:00

STRABAG- und RBI-Aktien uneins: Experte sieht RBI in der Zwickmühle

STRABAG- und RBI-Aktien uneins: Experte sieht RBI in der Zwickmühle

Als einen der möglichen Wege für den Russland-Ausstieg ortet er einen Verkauf der Tochter an eine russische Bank. Allerdings sei die Gefahr groß, dass potenzielle Käufer mit Sanktionen belegt sind, gab er am Freitag im "Ö1-Morgenjournal" zu bedenken.

Mit der komplexen Transaktion wollte die RBI eingefrorene Gewinne aus Russland holen. Nach dem Plan der Bank sollten die ursprünglich vom russischen Oligarchen Oleg Deripaska gehaltenen Anteile an dem österreichischen Baukonzern STRABAG von der russischen RBI-Tochter erworben werden und dann als Sachdividende an den Mutterkonzern fließen. Als Zwischenschritt war dabei der Verkauf der von Deripaska kontrollierten Aktien an einen russischen Investor namens Iliadis vorgesehen. Dieser erfolgte zwar Ende März, aufgrund sanktionsrechtlicher Bedenken ließ die RBI den Deal letztlich aber doch platzen.

Aus Sicht von Holzner liegt dies insbesondere am Druck der US-Behörden auf das Geldhaus. So könne es sich keine größere westliche Bank "leisten, aus dem Dollargeschäft herausgeworfen zu werden, und das ist das, was die US-Sanktionsbehörden sicherlich angedroht haben". Selbst wenn der Plan rechtlich unbedenklich gewesen wäre, habe er "offensichtlich gegen den Geist der Sanktionen verstoßen", so der Ökonom. "Und das wird wahrscheinlich auch das gewesen sein, was die US-Sanktionsbehörden angemerkt haben."

Nun befinde sich die RBI in einer "Zwickmühle". Denn einerseits müsse das Management bei einem Russland-Exit darauf achten, den finanziellen Schaden für die Eigentümer gering zu halten. Auf der anderen Seite werde der politische Druck im Westen nicht geringer. Hinzu komme noch das Interesse der Russen, die "gerne eine große Bank in Russland haben, über die sie noch Transaktionen mit dem Westen durchführen können". In dieser Gemengelage müsse die Bank nun einen "Mittelweg" finden, was "nicht leicht für das Management" sei.

Für die Entkonsolidierung des Russland-Geschäfts - welche die Bank eigenen Angaben zufolge nach dem Scheitern des STRABAG-Deals weiter anstrebt - identifiziert Holzner die Option eines Verkaufs der Tochter an eine russische Bank. Jedoch könnten sich auch hier Probleme ergeben, denn: "Mit jedem Käufer, der aus Russland kommt, ist es schwierig. Hinter vielen dieser Konstrukte steht dann letztlich eine Person, die sich unter westlichen Sanktionen befindet." Ein möglicher russischer Eigentümer erhöhe die Gefahr eines Ausschlusses vom westlichen Zahlungssystem, was wiederum mit einem Wertverlust der russischen RBI-Tochter einhergehen würde, glaubt der wiiw-Direktor.

Die STRABAG-Aktie notierte an der Wiener Börse schlussendlich 0,49 Prozent tiefer bei 40,95 Euro. Die Raiffeisen Bank-Aktie notierte an der Wiener-Börse 0,97 höher bei 17,75 Euro. (APA)

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Bildquelle: Strabag SE,Goran Bogicevic / Shutterstock.com

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