Finanzziele bestätigt |
09.05.2019 13:24:41
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Steigende Mieten treiben Immobilienkonzern LEG an - Aktie in Grün
Vor allem in den Großstädten steigen die Mieten schon seit Jahren, inzwischen holen aber auch zahlreiche mittelgroße Städte kräftig auf. LEG geht deshalb bislang auch für das laufende Jahr und für 2020 von einem Ergebnisplus aus. 2019 will der Vorstand den operativen Gewinn (FFO 1) auf 338 bis 344 Millionen Euro nach oben treiben. 2020 soll das FFO 1 auf 356 bis 364 Millionen Euro steigen.
Im ersten Quartal konnte LEG bei dieser Kennziffer um mehr als 14 Prozent auf 84,9 Millionen Euro zulegen. Dabei profitierte das MDax-Unternehmen auch von Übernahmen und weiterhin rückläufigen Zinszahlungen. Zudem seien Aufwendungen etwa für Instandhaltungen unterproportional gestiegen.
Insgesamt konnte LEG im Berichtszeitraum Erlöse aus Nettokaltmieten in Höhe von 146,3 Millionen Euro einstreichen, das waren 5,6 Prozent mehr als noch vor einem Jahr. Auf vergleichbarer Fläche erzielte der Konzern eine Miete von durchschnittlich 5,71 Euro pro Quadratmeter, ein Jahr zuvor wurden noch 5,54 Euro fällig. Dabei entwickeln sich die einzelnen Standorte des Konzerns durchaus recht unterschiedlich. In Wachstumsmärkten, zu denen die LEG neben Düsseldorf etwa auch die Stadt Münster zählt, betrug die durchschnittliche Quadratmetermiete zuletzt bereits knapp 7 Euro.
Maßgeblich für den Mietanstieg zu Jahresanfang waren auch die von der LEG durchgeführten Modernisierungsmaßnahmen. Immobilienkonzerne dürfen einen Teil der Kosten für Sanierungs- und Instandhaltungsmaßnahmen auf die Mieter umlegen - nach harscher Kritik hat die Bundesregierung diese Summe aber zu Jahresanfang auf 8 statt wie bisher auf 11 Prozent der Kosten gesenkt.
Unter dem Strich musste LEG einen Verlust von 57 Millionen Euro hinnehmen, nachdem im Vorjahr noch ein Gewinn von rund 78 Millionen Euro angefallen war. Dies war maßgeblich der Marktbewertung von Derivaten aus den Wandelschuldverschreibungen geschuldet.
Für die Immobilienbranche ist jedoch der FFO 1 die maßgebliche Ziffer, an der sich bemisst, wie gut oder schlecht ein Unternehmen gearbeitet hat. Das Periodenergebnis wird in der Regel durch turnusmäßig anfallende Neubewertungen der Immobilien beeinflusst. Sie fällt für LEG allerdings erst im zweiten Quartal wieder an.
Analyst Jonathan Kownator von der US-Bank Goldman Sachs lobte die in einer ersten Reaktion die vom Unternehmen in Aussicht gestellten hohen Bewertungseffekte: Durch die steigenden Immobilienpreise rechnet das Unternehmen mit weiteren Aufwertungen in der Größenordnung von 520 bis 550 Millionen Euro. Auch für das Gesamtjahr blieben hier die Perspektiven positiv, betonte der Vorstand.
Das Portfolio der LEG verteilte sich zuletzt auf 170 Standorte in Nordrhein-Westfalen und umfasste zum Stichtag Ende März knapp 134 000 Wohneinheiten sowie 1260 Gewerbeimmobilien. Im Zuge der bereits verkündeten Strategieüberprüfung nimmt das Unternehmen nun auch sogenannte B- und C-Städte in Pendlerregionen sowie Standorte außerhalb des Bundeslandes ins Visier. Hier verspricht sich der Konzern noch deutliches Mietwachstum. Dabei will LEG womöglich auch verstärkt selbst als Bauherr in Aktion treten. Gleichzeitig will sich LEG aufgrund der guten Nachfrage am Markt als nächstes von rund 2700 Einheiten trennen, die nicht zum Kerngeschäft zählen.
Dabei wird LEG künftig unter neuer Führung arbeiten. Für Thomas Hegel war der Quartalsbericht zum Jahresauftakt der letzte in seiner Eigenschaft als LEG-Chef. Der Manager scheidet mit Abschluss der nächsten Hauptversammlung am 29. Mai aus dem Unternehmen aus. Er übergibt das Ruder an Lars von Lackum, der derzeit noch Digitalvorstand bei LEG ist.
/tav/mne/fba
DÜSSELDORF (dpa-AFX)
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