Staatsgeld wird getilgt 08.01.2014 21:30:00

RBI will bis zu 2,25 Mrd. frisches Kapital

Die börsenotierte Raiffeisen Bank International (RBI) stellt für die nächsten sechs Monate eine Kapitalerhöhung um 2 bis 2,25 Mrd. Euro in Aussicht. Vom erwogenen Verkauf der defizitären Ungarn-Tochterbank nimmt die RBI vorerst Abstand.

In einer Mitteilung am Mittwochabend wurde die "zeitnahe" Rückzahlung des staatlichen Partizipationskapitals in Aussicht gestellt. Ob in einem Schritt oder in Tranchen wurde noch offen gelassen.

Die RBI hat in der Finanzkrise 1,75 Mrd. Euro Staatshilfe erhalten, in Form von Partizipationskapital. Insgesamt hat das Institut PS-Kapital von 2,5 Mrd. Euro ausständig. "Zeitnah" getilgt werden soll die gesamte Summe. Bisher war die Bank Angaben über den Tilgungszeitpunkt schuldig geblieben, es war immer nur die Rede davon gewesen, dass dies spätestens Ende 2017 sein werde. Nun soll es schneller gehen.

Zur geplanten Kapitalaufstockung hieß es Mittwochabend, dass diese "voraussichtlich" ein Volumen von 2 bis 2,25 Mrd. Euro haben werde. Wann die Aktien genau auf den Markt kommen sollen, wurde nicht berichtet, das würden die Bankgremien vom Marktumfeld abhängig machen. "Die Durchführung einer Transaktion könnte in den kommenden sechs Monaten stattfinden", hieß es heute nur.

Jedenfalls sind schon Investmentbanken mandatiert, die das Haus bei der Kapitalstärkung beraten werden: Deutsche Bank, UBS und Raiffeisen Centrobank.

An der RBI hat derzeit die Raiffeisen Zentralbank (RZB) 78,5 Prozent der Aktien. Die geplante Kapitalerhöhung wird demnach zu einer "signifikanten Erhöhung" des Streubesitzes führen, die Hauptaktionärin wird entsprechend zurückfallen.

Neben der Aktienkapitalbeschaffung sind binnen Jahresfrist zudem Emissionen nachrangiger Kapitalinstrumente vorgesehen.

Die Ungarn-Tochter - die in den vergangenen Jahren Verluste von kumuliert mehr als einer halben Milliarde Euro beschert hat - wird zumindest fürs erste nicht abgestoßen. Nach Prüfung vorliegender Angebote habe man beschlossen, unter den aktuellen Rahmenbedingungen den Verkauf "derzeit nicht weiterzuverfolgen."

Am Wochenende war ein Angebot der regierungsnahen ungarischen Szechenyi Bank für die ungarische Raiffeisen Bank Zrt. bekannt geworden.

(Schluss) rf/ggr

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