Kommt das Delisting? 21.06.2018 15:13:00

Staatsdruckerei droht wegen Streubesitz Rausschmiss von Wiener Börse

Staatsdruckerei droht wegen Streubesitz Rausschmiss von Wiener Börse

Seit Jahresbeginn gilt nach einer Novelle des Börsengesetzes für den amtlichen Handel ein Mindeststreubesitz von 2 Prozent. Diese Grenze wollen die Kernaktionäre der Gesellschaft nun innerhalb eines Jahres herstellen - was kein Problem sein sollte.

Die Kernaktionäre - namentlich die G3 Industrie Privatstiftung und GRT Privatstiftung - werden sich bemühen, bis zum 30. Juni 2019 den im Börsegesetz § 40, Absatz 1, Ziffer 7 genannten Mindestsatz (Mindeststreubesitz) von 2 Prozent des Grundkapitals herzustellen, heißt es in einer Pflichtmitteilung der Staatsdruckerei am Donnerstag.

"Auch wenn seitens der Gesellschaft die Auffassung vertreten wird, dass diese Bestimmung auf sie nicht anzuwenden ist, so streben die Kernaktionäre (und auch die Gesellschaft) die Einhaltung der Bestimmung bis 30.06.2019 an", wird betont. Aktuell sei jedoch kein öffentliches Angebot bestehender oder neuer Aktien der Gesellschaft geplant.

"Unsere Anwälte sagen uns, sie bezweifeln, dass diese Bestimmung rückwirkend angewendet werden kann", so OeSD-Finanzvorstand Helmut Lackner auf APA-Anfrage. Die Staatsdruckerei sei seit 2011 gelistet. Grundsätzlich sollte es aber kein Problem sein, die 2 Prozent zu erreichen.

Sollten die 2 Prozent nicht erreicht werden, wovon aber nicht auszugehen ist, könnte die Wiener Börse ein Verfahren auf Widerruf der Zulassung der Aktien der Gesellschaft zum Amtlichen Handel der Wiener Börse einleiten. "Wir würden es dann beeinspruchen", so Lackner.

Seit der Jahrtausendwende gehört das Unternehmen mit Sitz in Wien-Liesing großteils dessen Vorstandschef Robert Schächter und seinem Geschäftspartner, dem Investor und früheren LIF-Politiker Johannes Strohmayer. Kernaktionäre der Gesellschaft sind mit einem Anteil von 45,6 Prozent die GRT Privatstiftung - sie ist Schächter zuzurechnen - und 45,7 Prozent die G3 Industrie Privatstiftung von Strohmayer sowie mit einer Beteiligung von 4,9 Prozent die Staatsdruckerei Mitarbeiter Privatstiftung. 3 Prozent sind firmeneigener Aktienbesitz.

Seit 11. November 2011 notieren die 7,5 Millionen Aktien an der Wiener Börse. Die Notiz erfolgt im Handelssegment "Standard Market Auction". Laut Wiener Börse-Daten hat das durchschnittliche Handelsvolumen in den vergangenen 100 Tagen 208 Stück betragen. Zuletzt wurde die Aktie mit 18 Euro gehandelt.

(Schluss) ggr/tsk

ISIN AT00000OESD0 WEB http://www.staatsdruckerei.at

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Bildquelle: OeSD,Bertl123 / Shutterstock.com

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