Ermittlungsverfahren 01.10.2020 05:12:00

Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt gegen Porsche wegen Spritverbrauch

Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt gegen Porsche wegen Spritverbrauch

"Wir haben ein Ermittlungsverfahren eingeleitet", bestätigte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Stuttgart gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Dabei gehe es nicht um Diesel-Manipulationen, für die sich mittlerweile auch Vorstände aus dem VW-Konzern in einem Strafprozess verantworten müssen. Dieses Mal gehe es darum, dass Porsche-Kunden in aller Welt über den Sprit-Verbrauch ihrer Sportwagen getäuscht wurden.

"Es besteht der Verdacht, dass aufgrund von Manipulation bei Zertifizierungsmessungen Fahrzeuge der Porsche AG über keine wirksame Typ-Genehmigung verfügten, dass Käufer über den tatsächlichen Verbrauch getäuscht wurden und dass es in mittelbarer Täterschaft zu Steuerhinterziehung kam", erklärte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft der FAZ. Die Vorwürfe der Ermittler beziehen sich auf die Jahre 2007 bis 2017.

Bei der Staatsanwaltschaft war kurzfristig niemand für einen weitergehenden Kommentar zu erreichen.

Vor wenigen Wochen hatte das Kraftfahrtbundesamt (KBA) die Erteilung von Typgenehmigungen bei Porsche vorübergehend ausgesetzt, nachdem es aus dem Stuttgarter Unternehmen über Unregelmäßigkeiten informiert worden war. Bei einem zweitägigen Vorort-Termin habe das KBA aber bestätigt, dass die aktuelle Produktion nicht von Unregelmäßigkeiten betroffen sei.

"Es geht um Fahrzeuge, die heute nicht mehr produziert werden", betonte ein Porsche-Sprecher gegenüber der FAZ - man kooperiere mit den Behörden. Ein Sprecher des Unternehmens ergänzte auf Nachfrage, dass das Verfahren gegen einzelne Mitarbeiter eröffnet worden sei. "Die Verfahren beziehen sich auf Sachverhalte, die mehrere Jahre in der Vergangenheit liegen. Ein entsprechendes Verfahren gegen das Unternehmen gibt es nicht", so der Porsche-Sprecher.

FRANKFURT (Dow Jones)

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Bildquelle: istock/lightkey,Max Earey / Shutterstock.com

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