Sparprogramm zieht 13.08.2014 10:50:31

Salzgitter verpasst knapp den Sprung in die Gewinnzone

Salzgitter hat das vor allem dank seines Sparprogramms und der Beteiligung am Kupferkonzern Aurubis geschafft. Vor diesem Hintergrund hat das Unternehmen die Prognose für das laufende Jahr bestätigt. An der Börse kommen die Zahlen gut an: Die Salzgitter-Aktie steigt am Mittwochvormittag um 1,6 Prozent. Der Vorsteuergewinn mache Hoffnung auf eine Belebung des operativen Geschäfts, heißt es im Handel.

Wie andere Stahlkonzerne leidet Salzgitter weiterhin unter Überkapazitäten in der Branche. Zudem drückt eine geringe Nachfrage vor allem aus Südeuropa die Preise massiv. Deshalb will das Unternehmen mit seinem Programm "Salzgitter 2015" die Kosten um etwa 200 Millionen Euro senken. Unter anderem sollen 1.500 der bislang rund 25.000 Stellen gestrichen werden. Bisher laufe alles nach Plan, heißt es. Bis zum 30. Juni habe der Konzern mehr als 60 Prozent dieser Arbeitsplätze abgebaut.

Neben den Sparmaßnahmen wirkte sich die Aurubis-Beteiligung positiv aus. Sie brachte Salzgitter im ersten Halbjahr 39,2 Millionen Euro ein. "Der Anteil von Aurubis war größer als erwartet", sagte Analyst Dirk Schlamp von der DZ Bank.

Vor Steuern erzielte Salzgitter im zweiten Quartal einen Gewinn von 4,5 Millionen Euro. Im Vorjahr hatte an dieser Stelle noch ein Fehlbetrag von 284,7 Millionen Euro gestanden. Damals hatten Abschreibungen auf das Anlagevermögen einer Tochtergesellschaft das Ergebnis belastet. Nach Steuern stand zwar noch ein Verlust zu Buche. Der fiel mit 2,6 Millionen Euro allerdings wesentlich geringer aus als der Fehlbetrag von 298,6 Millionen Euro im Vorjahr.

Der Umsatz ging von 2,52 auf 2,25 Milliarden Euro zurück. Dafür machte das Unternehmen vor allem die geringeren Erlöse in der Handelssparte verantwortlich.

Probleme drohen auch von anderer Seite. Die Krise in der Ukraine könnte die Schwierigkeiten der europäischen Stahlhersteller verschärfen, hatte Salzgitter-Chef Heinz Jörg Fuhrmann bei der Hauptversammlung im Mai gewarnt. Die Ukraine exportiere den größten Teil ihrer Stahlerzeugnisse nach Russland. Fiele das Land als Abnehmer der Exporte weg, könnten die ukrainischen Produzenten den europäischen Stahlkonzernen auf dem ohnehin umkämpften Markt Konkurrenz machen. Noch spüre Salzgitter davon allerdings nichts, sagte ein Unternehmenssprecher in dieser Woche.

Angesichts der Erholung im zweiten Quartal zeigt sich Salzgitter für das Gesamtjahr optimistisch. Das Unternehmen erwartet weiterhin ein Vorsteuerergebnis nahe der Gewinnschwelle und einen Umsatz in Höhe von 10 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern 9,24 Milliarden Euro erlöst.

   DJG/jen/mgo

  Dow Jones Newswires

Von Jenny Busche

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