Gewinn bricht ein |
07.02.2013 09:01:32
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Solarkrise schlägt bei Wacker Chemie 2012 voll durch
"In unserem Polysiliciumgeschäft haben Preisdruck, hohe Lagerbestände und die schwierige finanzielle Situation vieler Marktteilnehmer im Jahr 2012 deutliche Spuren hinterlassen", sagte Konzernchef Rudolf Staudigl. Die erfreuliche Entwicklung des Chemiegeschäfts habe die Preisrückgänge bei Reinstsilicium 2012 nicht vollständig ausgeglichen.
Der Umsatz sei angesichts rückläufiger Preise für Solarsilicium und Halbleiterwafer um knapp sechs Prozent auf 4,6 Milliarden Euro gesunken, hieß es weiter. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sackte im vergangenen Jahr um 29 Prozent auf 787 Millionen Euro ab. Der MDAX-Konzern erfüllte damit die eigenen Ziele und die Erwartungen der Analysten.
Die Aktien büßten in einem etwas festeren Umfeld dennoch zuletzt 1,31 Prozent auf 55,09 Euro ein. DZ Bank-Analyst Peter Spengler zeigte sich positiv überrascht. Mit Blick auf die Sparten habe das Chemie-Geschäft gute Zahlen vorgelegt, während das Halbleiter- und Solargeschäft schwierig bleibe. Steubing sprach hingegen von nur auf den ersten Blick besser, tatsächlich aber schwächer als erwarteten Kennzahlen. Auch Equinet senkte den Daumen.
PREIS FÜR SOLARSILICIUM HALBIERT
Binnen eines Jahres hätten sich die Preise für Solarsilicium halbiert. Die Solarindustrie steht insbesondere in Deutschland wegen gekürzter staatlicher Förderungen und der Konkurrenz aus China massiv unter Druck. Einige Unternehmen gingen pleite. Wacker lässt sich deshalb bereits beim Aufbau neuer Kapazitäten in den USA mehr Zeit. Zudem wurde 2012 am Stammsitz für einen Teil der Belegschaft Kurzarbeit angemeldet.
Auch für 2013 zeigten sich die Burghausener zurückhaltend. Konzernchef Rudolf Staudigl wagte wie üblich zu dieser Zeit noch keine Prognose. Er sprach aber von "ermutigenden Signalen", die auf einen verstärkten Ausbau der Photovoltaik speziell in China und den USA hindeuteten. Das könnte sowohl den Absatz als auch die Preise für Solarsilicium positiv beeinflussen. Gleichzeitig sei aber das Risiko noch nicht vom Tisch, dass es in der Photovoltaik zu einem Handelskonflikt zwischen China und Europa komme.
SCHWIERIGES MARKTUMFELD IM HALBLEITERGESCHÄFT
Auch im Halbleitergeschäft blieb das Marktumfeld im Schlussquartal 2012 laut Wacker schwierig. Kleinere Halbleiter-Formate waren in jüngster Zeit nur wenig gefragt. Nach Rekordinvestitionen von rund 1,1 Milliarden Euro im vergangenen Jahr will der Konzern diese 2013 auf etwa 550 Millionen Euro halbieren. Die Investitionen in die Silicium- und Siliconchemie seien zum großen Teil abgeschlossen, hieß es zur Begründung.
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