DeepSeek-Beben 28.01.2025 22:16:00

DeepSeek sorgt nur noch partiell für anhaltenden Schock: SoftBank-Aktien & Co. auf Talfahrt - NVIDIA nach Rekordverlust erholt

DeepSeek sorgt nur noch partiell für anhaltenden Schock: SoftBank-Aktien & Co.  auf Talfahrt - NVIDIA nach Rekordverlust erholt

• Neues KI-Modell DeepSeek-R1 sorgt für Aufsehen
• Berichte über Kosteneffizienz und Leistungsfähigkeit
• Zweifel an den hohen KI-Investitionen der USA


Nachdem das chinesische KI-Startup DeepSeek mit seinem neuen Modell DeepSeek-R1 bereits zum Wochenstart die Tech-Welt in Aufruhr versetzte und für Kursverluste bei Chip- und KI-Aktien weltweit sorgte, geht die Talfahrt auch am Dienstag weiter.

DeepSeek setzt KI-Titel unter Druck

DeepSeek, das "zeigt, dass es möglich ist, leistungsstarke KI-Modelle zu entwickeln, die weniger kosten", wie Vey-Sern Ling, Geschäftsführer bei Union Bancaire Privée, gegenüber Bloomberg sagte, weckte bei Investoren Sorgen hinsichtlich der Bewertungen von Tech-Größen wie NVIDIA, Microsoft, Broadcom oder AMD.

Allein NVIDIA verlor daraufhin am Montag an der Börse fast 600 Milliarden US-Dollar an Wert, nachdem die Aktie fast 17 Prozent tiefer aus dem Handel ging. Bei den Anteilsscheinen von Broadcom zeigten sich Verluste in Höhe von 17,40 Prozent auf 202,13 US-Dollar. AMD-Papiere schlossen 6,37 Prozent tiefer bei 115,01 US-Dollar. Die Microsoft-Aktie verlor letztlich 2,14 Prozent auf 434,60 US-Dollar.

Am deutschen Markt gerieten Aktien wie AIXTRON, Siltronic, SUSS MicroTec, Kontron, Infineon und Siemens unter Druck. Zu den größten Leidtragenden des KI-Gewitters gehörte außerdem Siemens Energy. Die Papiere des Energiekonzerns stürzten am Montag via XETRA zeitweise um rund 20 Prozent ab.

Chip- und KI-Aktien erleiden weitere Verluste

An der japanischen Börse gerieten bereits am Vortag die Halbleiterindustrie-Ausrüster Advantest, Tokyo Electron sowie der Tech-Investor SoftBank deutlich unter Druck. Der NVIDIA-Zulieferer Advantest rauschte um 8,61 Prozent auf 9.185 JPY nach unten, während Tokyo Electron am Montag letztlich 4,90 Prozent auf 25.805 JPY verloren. Die SoftBank-Aktie schloss in Tokio 8,32 Prozent tiefer bei 9.681 JPY.

Am Dienstag setzte sich die Talfahrt in Asien dann weiterhin fort: Advantest sackten schlussendlich um weitere 11,14 Prozent auf 8.162 JPY ab, während es für Tokyo Electron um 5,74 Prozent auf 24.325 JPY abwärts ging. SoftBank Group fielen um weitere 5,22 Prozent auf 9.176 JPY zurück.

Erholung bei NVIDIA & Co.

Erholung bei NVIDIA & Co.

US-Anleger schienen unterdessen das Schlimmste verdaut zu haben, wie ein Blick auf die Kursentwicklung am Dienstag zeigte: NVIDIA-Titel legten an der NASDAQ 8,82 Prozent auf 128,86 US-Dollar zu. Die Marktkapitalisierung des Konzerns stieg damit auf 3,11 Billionen Dollar. Damit liegt NVIDIA im Dauer-Wettkampf um den Status des wertvollsten Börsenunternehmens aber weiter auf Platz drei - hinter dem iPhone-Konzern Apple und dem Softwareriesen Microsoft mit 3,58 beziehungsweise 3,33 Billionen Dollar.

Nach dem rund 17-prozentigen Kursabsturz vom Montag "ist es noch ein weiter Weg, bis NVIDIAs Krone wieder hell erstrahlt", meint Susannah Streeter vom Vermögensverwalter Hargreaves Lansdown. Das Ausmaß des Wertverlusts erscheine aber übertrieben. Eine deutliche Verringerung der Entwicklungskosten bei neu entstehenden Technologien sei in der Wirtschaftsgeschichte gang und gäbe gewesen. Zudem könne dies dazu führen, dass der Markt dafür größer werde.

Die Expertin hält es für möglich, dass die künftige Nachfrage nach Rechenleistung die aktuellen Prognosen übertreffen wird. In dieser Hoffnung hätten Anleger offenbar auch den Kursrückschlag bei Nvidia als Kaufgelegenheit genutzt. Die Führungsstellung des Unternehmens bei KI hält sie derweil keinesfalls für in Stein gemeißelt.

Für Broadcom ging es am Dienstag daneben um 2,57 Prozent auf 207,33 US-Dollar nach oben. Microsoft-Aktien gewannen 2,87 Prozent auf 447,05 US-Dollar, während AMD-Titel mittlerweile aber wieder gegen den Trend 0,66 Prozent auf 114,17 US-Dollar verloren.

Redaktion finanzen.at

Weitere Links:


Bildquelle: Poetra.RH / Shutterstock.com

Analysen zu Microsoft Corp.mehr Analysen

28.01.25 Microsoft Buy UBS AG
28.01.25 Microsoft Buy Goldman Sachs Group Inc.
06.01.25 Microsoft Buy Jefferies & Company Inc.
03.01.25 Microsoft Outperform RBC Capital Markets
18.12.24 Microsoft Buy UBS AG
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Aktien in diesem Artikel

Advantest Corp. 56,00 8,84% Advantest Corp.
AIXTRON SE 13,35 2,06% AIXTRON SE
AMD (Advanced Micro Devices) Inc. 112,78 3,03% AMD (Advanced Micro Devices)  Inc.
Broadcom 197,88 -0,94% Broadcom
Infineon AG 32,60 -1,78% Infineon AG
Kontron 19,12 -1,09% Kontron
Microsoft Corp. 426,40 -0,33% Microsoft Corp.
NVIDIA Corp. 118,56 -3,25% NVIDIA Corp.
Siemens AG 203,05 1,20% Siemens AG
Siemens Energy AG 54,22 3,20% Siemens Energy AG
Siltronic AG 44,00 -3,08% Siltronic AG
SoftBank Corp. 57,40 -0,05% SoftBank Corp.
SUSS MicroTec SE (ex SÜSS MicroTec) 43,10 0,00% SUSS MicroTec SE (ex SÜSS MicroTec)
Tokyo Electron Ltd. 152,65 2,93% Tokyo Electron Ltd.