Ukraine-Krieg |
11.04.2022 15:52:39
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Société Générale-Aktie steigt deutlich: Russland-Geschäft verkauft
Interros Capital übernimmt auch das russische Versicherungsgeschäft des französischen Geldhauses. Der Käufer ist nicht nur für die Rosbank kein Unbekannter. Das Unternehmen des Oligarchen Potanin kontrolliert auch knapp 36 Prozent der Anteile an dem russischen Bergbau-Konzern Norilsk Nickel. Der Konzern ist nach eigenen Angaben Weltmarktführer für Nickel und Palladium und spielt auch auf den Märkten für andere sogenannte Buntmetalle wie Kupfer und Kobalt eine wichtige Rolle.
Bei der Société Générale zehrt die Trennung vom Russland-Geschäft an der Kapitalbasis. So muss die Bank nach eigenen Angaben rund zwei Milliarden Euro auf ihre russischen Einheiten abschreiben. Diese Belastung werde aber weitgehend davon aufgefangen, dass die Risiken innerhalb Russlands aus der Bilanz des Konzerns verschwinden, hieß es in der Mitteilung. Diese Risiken hatten Ende Dezember bei rund 15,4 Milliarden Euro gelegen. Zudem zahlt der Käufer den Angaben zufolge nachrangige Schulden der Russland-Tochter zurück.
Unter dem Strich rechnet die Société Générale mit einer Belastung ihrer harten Kernkapitalquote (CET1) von rund 0,2 Prozentpunkten. Ende Dezember hatte diese bei 13,7 Prozent gelegen - und damit deutlich über der Mindestanforderung. Wenn die Aufsichtsbehörden dem Verkauf zustimmen, soll er den Angaben zufolge in den kommenden Wochen abgeschlossen werden.
Die Aktionäre des französischen Instituts sollen unter der Belastung nicht leiden: Die Bank bestätigte die geplante Dividende von 1,65 Euro je Aktie für 2021 und hält auch an ihrem geplanten Aktienrückkauf über 915 Millionen Euro fest.
Société Générale erholt sich durch Verkauf von Russland-Geschäft
Die französische Großbank Société Générale punktet an der Börse mit ihren Plänen zum Verkauf des Russland-Geschäfts. Mit einem Plus von 6,24 Prozent führte der Konzern den französischen Leitindex CAC 40 am Montag klar an. Für die Großbank ist der Kursprung eine willkommene Erholung: Allein in der vergangenen Woche hatte das Papier mehr als zehn Prozent eingebüßt.
Den Anstoß für den Kursrutsch zu Wochenbeginn gab die Nachricht, dass Société Générale sich von ihrer Russland-Tochter Rosbank trennen will. Das Institut muss nun zwar eine Milliardenabschreibung hinnehmen. Weil durch den Verkauf noch viel größere Risiken aus ihrer Bilanz verschwinden, soll sich die Belastung aber im Rahmen halten.
Anleger hätten das Russland-Geschäft bereits seit einem Jahrzehnt kritisch gesehen, schrieb Analystin Delphine Lee von der US-Bank JPMorgan. Insofern dürfte der Verkauf auf Zuspruch treffen. Zwar erwartet Lee eine kräftig gekürzte Dividende für das laufende Jahr. Die Bank sei aber ohnehin nicht für ihre Großzügigkeit gegenüber Anlegern bekannt, fügte die Expertin hinzu. Analystin Anke Reingen von der kanadischen Bank RBC schrieb, der Verkauf des Russland-Geschäfts beseitige bestehende Unsicherheiten und mindere die Eigenkapitalkosten.
Die Papiere von Société Générale führten am Montag auch den freundlichen Bankensektor an, der als eine der wenigen Branchen Gewinne verzeichnete. Auch nach den Kursgewinnen steht für die Aktie allerdings noch ein Jahresverlust von einem knappen Viertel zu Buche. Im Zuge des Kriegs in der Ukraine war der Kurs zeitweise auf 18,34 Euro gefallen, den niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahr. Bis Ende März konnte das Papier wieder Verluste gut machen, ehe es in der vergangenen Woche wieder verlor.
/stw/mne/jha/
PARIS/MOSKAU (dpa-AFX)
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