Société Général-CEO: Bedingungen für europäische Konsolidierung stimmen nicht

"Die Bankenunion ist nur halb abgeschlossen", sagte Oudea. "Ich vergleiche das immer mit einem halb fertigen Haus. Wir haben ein relativ gutes Fundament, einige Wände, aber kein Dach und keine Innendekoration", sagte der Manager. "Aber wir leben schon in diesem Haus und wir zahlen die Abgaben - und wir zahlen hohe Abgaben." Allein der Beitrag zum Einheitliche Abwicklungsfonds (Single Resolution Fund - SRF) habe bei knapp 11 Prozent des Nettogewinns der Société Générale im vergangenen Jahr gelegen.

"Letztlich möchten wir einen einheitlichen Markt, ohne Barrieren und ohne Gegensätze zwischen europäischen und nationalen Regulierungen", sagte Oudea. Wenn es soweit sei, wolle die Société Générale eine aktive Rolle in der europäischen Konsolidierung spielen. Allerdings geht er angesichts der Komplexität der Transaktionen davon aus, dass es nur "sehr weniger Deals" geben wird.

Er begrüße es, dass Bundesfinanzminister Olaf Scholz gesagt habe, dass bei der Bankenunion und der Kapitalmarktunion mehr getan werden müsse, sagte er mit Blick auf seinen Vorredner.

Scholz hat zuvor eingeräumt, dass die Geschäftsmöglichkeiten der Banken dadurch beeinträchtigt seien, dass sie wegen der unvollendeten Bankenunion nicht die ganze Kraft der Europäischen Union nutzen könnten.

Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)