Société Générale-Aktie hebt ab: Höchster Gewinn seit Finanzkrise

Unter dem Strich verdiente das Institut im zweiten Jahresviertel 1,35 Milliarden Euro, 25 Prozent mehr als vor einem Jahr, wie es am Mittwoch in Paris mitteilte. Die Bank kündigte zudem ein neues Programm an, mit dem bis 2017 weitere rund 850 Millionen Euro eingespart werden sollen. Derzeit läuft bereits eine Sparrunde, die die Kosten um rund 900 Millionen Euro drücken soll. Zudem setzte der Vorstand sich höhere Ziele für seine Kapitalpuffer. Das Zahlenwerk sorgte an der Börse für Euphorie. Am Vormittag legten SocGen-Aktien gut acht Prozent auf über 48 Euro zu. Damit erreichten sie den höchsten stand seit Anfang 2014.

Die Bank profitierte an vielen Stellen von den massiven Hilfen der EZB, mit denen die Notenbank die Wirtschaft in Europa ankurbelt. So musste die SocGen im französischen Privatkundengeschäft deutlich weniger für faule Kredite zurücklegen. Einen kräftigen Zuwachs gab es im Aktienhandel. Außerdem wirkten sich Bilanzierungseffekte bei der Bewertung der eigenen Schulden positiv aus.

Damit konnte die Bank auch die Probleme in ihrem für sie wichtigen Russland-Geschäft wettmachen. Dort kam ein Verlust von 45 Millionen Euro zusammen. Im ersten Quartal war der Fehlbetrag bei der Tochter Rosbank noch doppelt so hoch. Société Générale ist nach der österreichischen Raiffeisen-Gruppe (Raiffeisen Bank International) die zweitgrößte Auslandsbank in Russland. Die Franzosen versuchen mit einem harten Stellenabbau gegen die Wirtschaftskrise in dem Land und die Folgen der westlichen Sanktionen anzukämpfen.

Russland blieb der einzige Wermutstropfen in der Bilanz. Analysten lobten auch die ehrgeizigeren Kapitalziele. So soll die harte Eigenkapitalquote als wichtiger Gradmesser für die finanzielle Stabilität nun bis Ende 2016 auf elf Prozent gehievt werden. Ende Juni lag sie bei 10,4 Prozent, 0,3 Prozentpunkte besser als drei Monate zuvor. die sogenannte Verschuldungsquote (Leverage Ratio), die die gesamte Bilanzsumme ins Verhältnis zum Eigenkapital setzt, soll nun auf 4,5 Prozent steigen. Ende Juni waren es 3,8 Prozent.

Schaffen will die Bank das, ohne die Dividendenpläne zu belasten. Der Vorstand bekräftigte, für dieses und nächstes Jahr weiterhin die Hälfte des Überschusses an die Aktionäre ausschütten zu wollen.

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PARIS (dpa-AFX)