Rekordtief |
11.08.2017 17:05:40
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Snapchat-Aktie stürzt nach schwachen Quartalszahlen zweistellig ab
Der Umsatz pro Nutzer stieg von 50 Cent im Vorjahreszeitraum auf 1,05 Dollar. Am Markt war jedoch ein noch größerer Zuwachs erwartet worden. Mitgründer und Chef Evan Spiegel argumentierte, für Snap sei es wichtiger, um lukrativeren US-Markt zu wachsen. Denn dort erlöse die Firma zehn Mal soviel Geld pro Nutzer als im Ausland.
Snapchats Muttergesellschaft Snap war Anfang März mit großem Rummel in New York an die Börse gegangen. Der Ausgabepreis der Aktien hatte Anfang März noch bei 17 Dollar gelegen. Seitdem war es mit den Anteilsscheinen recht kontinuierlich nach unten gegangen. Zum Handelsschluss am Donnerstag brachte es Snap immerhin noch auf einen Börsenwert von gut 16 Milliarden Dollar. Damit ist die Firma zwar meilenweit abgeschlagen hinter dem großen Rivalen Facebook, wird aber fast fünf Milliarden Dollar höher bewertet als Twitter.
Das einst rasante Wachstum von Snapchat stockt bereits seit Herbst. Die Probleme, mit denen sich Snap-Chef und Mitgründer Evan Spiegel auseinandersetzen muss, sind nicht zuletzt der harten Konkurrenz durch Facebook geschuldet. Der Konzern, dessen Chef Mark Zuckerberg Snapchat einst kaufen wollte, aber bei Spiegel abblitzte, attackiert den aufstrebenden Wettbewerber schon länger heftig.
Facebook und die zum Konzern gehörende Foto-App Instagram setzen Snapchat zu, indem sie wesentliche Funktionen kopieren. Mit Erfolg: Instagram hat nach eigenen Angaben bereits mehr als 400 Millionen täglich aktive Nutzer. Snapchat hatte mit Bildern, die nach dem Ansehen von alleine wieder verschwinden, vor allem bei jüngeren Nutzern große Popularität gewonnen. Später wurde das Angebot etwa mit Fotofiltern, Medieninhalten und einer Kamera-Sonnenbrille ausgebaut.
Jetzt argumentiert Snap, in der wichtigen Zielgruppe im Alter unter 25 Jahren hielten sich Nutzer länger in der Snapchat-App auf als bei Instagram: 40 gegen 32 Minuten pro Tag. Im Schnitt posteten die User 20 Snaps pro Tag. Spiegel zeigte sich überzeugt, dass das Snap-Geschäft trotz der starken Konkurrenz durch Internet-Giganten wachsen wird.
Analyst Doug Anmuth von der Bank JPMorgan merkte jedoch an, dass insbesondere der Umsatz in Nordamerika nicht so stark gestiegen sei wie gedacht. Grund dafür dürfte der Rückgang der Werbeeinnahmen sein, der sich auch kurzfristig noch fortsetzen könnte. Negativ ins Gewicht falle insbesondere, dass rund 60 Prozent der Anzeigen von Snap nach einem Auktionsprinzip vergeben würden. Dadurch sind die die Einnahmen nicht fest planbar. Anmuth senkte sein Kursziel von 18 auf 16 Dollar und riet den Anlegern, erst einmal weiter an der Seitenlinie zu verharren.
Optimistischer gestimmt ist Analyst Heath Terry von Goldman Sachs. Terry kürzte zwar sein Ziel von 27 auf 23 Dollar, empfahl die Anteilsscheine aber unverändert zum Kauf. Snap sei zwar sicherlich immer noch ein recht junges Unternehmen und mit allen damit verbundenen Risiken behaftet. Dennoch dürfte es weiter von der wachsenden und breiteren Nutzung des Internets profitieren. /hbr/so/DP/tos
VENICE (dpa-AFX)
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