Übernahmepoker 29.04.2014 17:30:00

Siemens kündigt Angebot für Alstom an



Dies teilte Siemens am Dienstag in München mit. Zudem will Siemens mit Alstom-Managern über das Geschäft sprechen.

Auch nach Angaben der französischen Regierung seien die Münchner dabei, eine entsprechende Offerte für den Industriekonzern Alstom einzureichen. Das sagte Wirtschaftsminister Arnaud Montebourg am Dienstagnachmittag vor der Nationalversammlung in Paris. Details nannte er zunächst nicht. Das Angebot werde gerade dem Verwaltungsrat von Alstom vorgelegt, erklärte Montebourg. Zuvor hatte es eine außerordentliche Sitzung des Aufsichtsrats des Münchner Unternehmens gegeben.

Das Gremium hat nach Informationen des "Handelsblattes" und der dpa am Nachmittag bereits grundsätzlich grünes Licht für die Übernahmepläne für den französischen Rivalen Alstom gegeben. Das Kontrollgremium unterstütze das Vorhaben, berichtete die Zeitung (Mittwochausgabe) unter Berufung auf Unternehmenskreise. Eine konkrete Offerte sei noch nicht beschlossen worden, dazu sollten zunächst die Bücher Alstoms geprüft werden, hieß es.

Siemens soll bereit sein, Geschäfte im Schienenverkehr - wie etwa den Bau von ICE-Zügen und Lokomotiven - an Alstom abzugeben, wenn der Konzern im Gegenzug das Energietechnik-Geschäft der Franzosen übernehmen könnte. Auch der US-Rivale General Electric hatte Interesse an Teilen von Alstom angemeldet.

ALSTOM-MITARBEITER PROTESTIEREN GEGEN ZERSCHLAGUNGSPLÄNE

Alstom hatte angekündigt, bis Mittwochvormittag über das weitere Vorgehen informieren zu wollen. Am Dienstagabend wollte der Verwaltungsrat des Unternehmens zusammenkommen. Mitarbeiter des Unternehmens protestierten am Dienstag vor einer Niederlassung in Saint-Ouen bei Paris gegen die Zerschlagungspläne.

Bei einem Treffen mit Wirtschaftsminister Montebourg forderten Gewerkschaftsvertreter eine erneute Teilverstaatlichung ihres Unternehmens. Die Regierung werde alle notwendigen Mittel ergreifen, um die Interessen des Staates zu schützen, kommentierte Montebourg.

Der Minister hatte in den Vortagen deutlich gemacht, dass er einen Deal mit Siemens vorziehen würde. Dies würde es erlauben, im Zuggeschäft einen "Weltmarktführer made in France" aufzubauen. Um eine Chancengleichheit der Angebote von Siemens und GE zu gewährleisten, schaltete die französische Regierung am Dienstag die Finanzaufsichtsbehörde AMF ein. Die Alstom-Führung hatte zuvor lange heimlich nur mit GE verhandelt./aha/DP/she

PARIS/MÜNCHEN (dpa-AFX)

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