Hohe Kosten |
07.02.2023 17:50:41
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Siemens Energy-Aktie tiefer: Siemens Energy vergrößert Verluste wegen Siemens Gamesa deutlich
In den kommenden drei Quartalen dürften nun kaum noch Verluste anfallen. Denn für das Gesamtjahr hat der Konzern einen Verlust auf Vorjahresniveau avisiert. 2021/22 lag das Minus bei 647 Millionen Euro.
Operative Kennziffern für die ersten drei Monate waren bereits Mitte Januar veröffentlicht worden, weil Gamesa mit unerwartet hohen Garantie- und Wartungskosten dem Mutterkonzern das Ergebnis verhagelte. Auch die Prognose musste deshalb gesenkt werden. Um die Probleme besser in den Griff zu bekommen, will Siemens-Energy-Chef Christian Bruch Gamesa nach einem Übernahmeangebot komplett integrieren. An diesem Dienstag endet der Börsenhandel von Siemens Gamesa in Spanien.
Siemens Energy plant Kapitalmaßnahme über maximal 1,5 Milliarden Euro
Zur Refinanzierung der Komplettübernahme von Siemens Gamesa will sich Siemens Energy mit der Ausgabe neuer Aktien oder eigenkapitalähnlichen Instrumenten zusätzliche maximal 1,5 Milliarden Euro besorgen. Das teilte Finanzchefin Maria Ferraro bei Vorstellung der Zwischenbilanz zum ersten Quartal mit. Die Umsetzung sei so schnell wie möglich vorgesehen.
Bislang hat Siemens Energy die Aktienkäufe mit Hilfe eigener Mittel, einer Pflichtwandelanleihe über 960 Millionen Euro und einer Brückenfinanzierung gestemmt. Per Ende Januar bezifferte Ferraro den Mittelbedarf dafür auf insgesamt 3,7 Milliarden Euro.
Noch bis zu diesem Dienstagabend können Siemens-Gamesa-Aktionäre ihre Anteile an den Münchner Mutterkonzern verkaufen. Dann endet zusammen mit dem Börsenhandel auch eine entsprechende Kauforder. Bislang (per Montagabend) verfügt Siemens Energy über 97,59 Prozent aller Siemens-Gamesa-Aktien, wie Ferraro sagte. Das endgültige Delisting werde voraussichtlich am 10. Februar stattfinden. Künftig wird es damit keine eigenständige Berichterstattung für Siemens Gamesa mehr geben.
Siemens Energy will 2024/25 wieder schwarze Zahlen schreiben
Nach den neuerlichen Problemen bei Siemens Gamesa verschiebt sich beim Mutterkonzern Siemens Energy das Ziel schwarzer Zahlen voraussichtlich um ein Jahr. 2024/25 könne Siemens Energy als Gesamtfirma einen Überschuss erzielen, sagte Vorstandschef Christian Bruch in einer Telefonkonferenz mit Journalisten. Wie die Aussichten für 2023/24 seien, werde noch überprüft.
Im laufenden Jahr wird wegen der vermehrt aufgetretenen Garantiefälle bei der spanischen Windturbinentochter Gamesa ein Fehlbetrag auf dem Niveau des Vorjahres erwartet. 2021/22 lag das Nettoergebnis bei minus 647 Millionen Euro.
Noch auf der Bilanzpressekonferenz im vergangenen November hatte Bruch der Einschätzung zugestimmt, dass bereits 2023/24 der Konzern insgesamt profitabel sein werde und Gamesa ein Jahr später. Ob sich diese Einschätzung nun um ein Jahr verschiebe, werde geprüft, so Bruch. Zuletzt hatte sich bei der spanischen Windtochter gezeigt, dass in den nächsten Jahren vermehrt Garantiefälle und erhöhte Wartungskosten für schon gebaute Anlagen zu erwarten sind. Unter anderem hohe Rückstellungen dafür hatten Gamesa im ersten Quartal einen Verlust von 844 Millionen Euro eingebrockt.
"Siemens Gamesa ist der Schlüssel zum Erfolg, keine Frage", sagte CEO Christian Bruch. "Das wird deshalb für mich der Hauptfokus für 2023 sein."
Mit den neuen Vertragskonditionen, die jetzt vereinbart würden, sei man auf gutem Weg, sagte Bruch. Chancen und Risiken seien darin besser ausbalanciert als bisher. Im Auftragsbestand von Gamesa befinden sich allerdings noch viele Order, die für den Windanlagenhersteller nicht auskömmlich sind.
Im XETRA-Handel fiel die Siemens Energy-Aktie schlussendlich um 2,28 Prozent auf 18,20 Euro.
FRANKFURT (Dow Jones)
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