Mehr Verluste |
15.05.2023 17:52:00
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Siemens Energy-Aktie dennoch im Plus: Siemens Energy geht wegen Gamesa nochmal von höheren Verlusten aus
Dabei verzeichnet das Unternehmen in allen Geschäftsbereichen stärkere Nachfrage und hebt deshalb die Umsatzziele deutlich an. Bereinigt um Wechselkurs- und Portfolioeffekte dürften die Einnahmen um 10 bis 12 Prozent steigen und nicht nur wie bisher angenommen zwischen 3 und 7 Prozent, hieß es.
Schon Mitte Januar hatte Siemens Energy wegen Gamesa die Prognose gesenkt. Im zweiten Quartal erwirtschaftete der Energietechnikkonzern operativ einen kleinen bereinigten Gewinn von 41 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr ein Verlust von 49 Millionen Euro angefallen war. Alle übrigen Geschäfte, darunter auch Kraftwerksgeschäft und Netzübertragungstechnik, konnten es mit hohen Gewinnzuwächsen mehr als ausgleichen, dass der Verlust im Windanlagengeschäft noch einmal um ein Viertel stieg.
Netto stand ein Fehlbetrag von 189 Millionen Euro zu Buche, nach minus 256 Millionen Euro im Jahr zuvor. Der Umsatz stieg um 22 Prozent auf 8 Milliarden Euro.
Starke Aufträge und Umsätze helfen Siemens Energy an DAX-Spitze
Eine deutlich aufgehellte Auftragslage bei Siemens Energy hat am Montag das nach wie vor schwache Windturbinen-Geschäft des Energietechnikkonzerns verdrängt. Im XETRA-Handel gewann die Siemens Energy-Aktie letztlich 2,45 Prozent auf 22,93 Euro.
Analyst Vivek Midha von der Citigroup hatte ungeachtet der Schattenseiten, die im Zahlenwerk und im Ausblick von Siemens Energy auch zu finden waren, bereits eine positive Reaktion der Anleger erwartet. Er hob - wie unter anderem auch Analyst Akash Gupta von JPMorgan - vor allem den starken Auftragseingang und die Umsatzentwicklung hervor. Hier habe man die Erwartungen am Markt um Längen geschlagen, und zudem "stand das Wachstum auf relativ breiter Basis", lobte er. Mit Ausnahme der Windturbinen-Sparte Siemens Gamesa hätten sich alle Geschäftsbereiche im zweiten Quartal gut entwickelt, was sich nun in der angehobenen Umsatzprognose widerspiegele.
Dass wegen der Tochter Siemens Gamesa das Margenziel an das untere Ende der von Siemens Energy angegebenen Jahresspanne für 2022/23 gesenkt wurde, hält Midha für nicht so problematisch. Der Blick nach vorn sei entscheidender als der zurück. Und das Management von Siemens Energy habe eine starke Verbesserung der Windturbinen-Sparte für die zweite Jahreshälfte in Aussicht gestellt. Die implizite Marge für Siemens Gamesa im zweiten Halbjahr bedeute eine wesentliche Verbesserung im Vergleich zur Schwäche im ersten Geschäftshalbjahr, schrieb er.
Auch Goldman-Analyst Ajay Patel sprach von "insgesamt starken Zahlen", wobei die Geschäftsentwicklung der Strom- und Gassparte die Schwäche im Geschäft von Siemens Gamesa wettgemacht habe. Die neue Prognose von Siemens Energy bedeute zwar alles in allem einen geringeren Jahresgewinn vor Sondereinflüssen, aber die Aktie sei bereits vor den Quartalszahlen schwach gelaufen, konstatierte er. Daher, und auch wegen der bekräftigten Prognose für den freien Barmittelzufluss, war er zuversichtlich für die Kursentwicklung am Morgen.
FRANKFURT (Dow Jones) / FRANKFURT (dpa-AFX)
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