Sevelda: Ukraine ruhig 28.02.2014 16:47:00

RBI stockt Grundkapital kräftig auf

Nach der zweiten Tranche der heuer im Jänner beschlossenen Kapitalerhöhung sei es um 63,19 auf 893,59 Millionen Euro gestiegen, teilte die RBI am Freitag ad hoc mit.

Es seien 20.719.302 neue auf Inhaber lautende Aktien (Stammaktien) ausgegeben worden. Die Gesamtzahl der Aktien und Stimmrechte belaufe sich nun auf 292.979.038 Stück. Die Eintragung ins Firmenbuch sei am 11. Februar erfolgt.

Raiffeisen-Chef: Lage in Ukraine hat sich beruhigt

Trotz der Krise in der Ukraine rechnet die RBI derzeit nicht mit einem Ansturm auf die Banken dort. Bei der ukrainischen Tochter Bank Aval sei es zwar in den vergangenen Wochen zu vermehrten Geldabflüssen gekommen, die Lage habe sich aber wieder stabilisiert, sagte RBI-Chef Karl Sevelda am Freitag am Rande einer Veranstaltung zu Reuters.

"Es hat verstärkte Abflüsse und Bewegungen gegeben in den letzten Wochen. Das hat sich normalisiert auf ein normales Maß", sagte Sevelda. Das Institut sei optimistisch für die weitere Entwicklung in der Ukraine. "Wir glauben nicht, dass die Situation eskalieren wird", sagte der RBI-Chef.

Ein möglicher Verkauf der Tochter Aval, der fünftgrößten Bank der Ukraine, ruhe im Moment. Die Suche nach einem neuen Eigentümer für die fünftgrößte Bank des Landes sei bereits seit mehreren Wochen unterbrochen, sagte Bankchef Karl Sevelda am Freitag am Rande einer Veranstaltung der Nachrichtenagentur Reuters.

Grund dafür sei neben den politischen Umwälzungen auch die 2,8 Mrd. Euro schwere Kapitalerhöhung der RBI im Jänner. Die Bank habe den Verkaufsprozess bereits im Zuge dessen unterbrochen. Ob eine rasche Trennung von der Tochter trotz der Unruhen möglich sei, ließ Sevelda offen: "Dazu kann und will ich im Moment nichts sagen. Ein ruhiges Umfeld ist immer besser."

Die Raiffeisen-Osteuropatochter hat nach eigenen Angaben zwölf Angebote für ihre ukrainische Tochter erhalten - das war allerdings vor dem politischen Machtwechsel. Belastungen durch die aktuelle Krise schloss Sevelda nicht aus. "Die Währungsentwicklung hat natürlich einen gewissen Einfluss", räumte er ein. Die ukrainische Hrywnia war zuletzt auf ein Rekordtief gefallen.

Die Bank prüft eine Trennung von ihren Töchtern in der Ukraine, Ungarn und Slowenien, um sich künftig auf sechs profitable Kernmärkte zu konzentrieren. Viele andere westliche Banken haben ihr meist mit Verlusten kämpfendes Ukraine-Geschäft bereits verkauft. Die Raiffeisen-Tochter erzielte dort jüngsten Angaben von Sevelda zufolge im vergangenen Jahr einen Gewinn von 90 Mio. Euro.

Die Krise habe in den vergangenen Wochen auch zu einem Kapitalabzug bei der ukrainischen Tochter geführt. Dies sei nun nicht mehr der Fall. "Das hat sich normalisiert", sagte Sevelda. Die Raiffeisen-Tochter Aval hatte zuletzt Kredite über 3,6 Mrd. Euro vergeben. Zudem hält das Institut ukrainische Staatsanleihen über 450 Mio. Euro.

Das starke Engagement der Bank in dem von der Staatspleite bedrohten Land hatte auch die Ratingagentur Moody's auf den Plan gerufen. Das drohende Risiko eines Finanzkollaps der Ukraine habe negative Folgen für die Raiffeisen Bank International und die ebenfalls in der Ukraine vertretene UniCredit -Tochter Bank Austria, warnte Moody's.

kre/kan

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