Attraktive Wertrealisierung 18.12.2019 17:45:00

Scout24-Aktie verliert: Scout24 verkauft Autoscout24 für mehrere Millliarden

Scout24-Aktie verliert: Scout24 verkauft Autoscout24 für mehrere Millliarden

2,892 Milliarden Euro zahlt der Finanzinvestor Hellman & Friedman der Scout24 AG, wie das Unternehmen mitteilte. Am Vortag war Scout24über die bevorstehende Transaktion spekuliert worden, und Scout24 hatte angekündigt, dass der Kaufpreis über 2,5 Milliarden Euro liegen werde.

Vorstand und Aufsichtsrat der Scout24 AG haben dem Abschluss der Transaktion bereits zugestimmt. Die Aufsichtsbehörden müssen noch ihr ok geben.

Scout24 hatte auf Drängen von Hedgefonds Angebote für die Auto-Sparte eingeholt, nachdem eine Übernahme des gesamten Unternehmens durch die Finanzinvestoren Hellman & Friedman und Blackstone gescheitert war.

Das Unternehmen betonte, dass ein Verkauf der Portale eine attraktive Wertrealisierung darstelle mit einer 26,1-fachen Bewertung des EBITDA. Der Investor sei als neuer Eigentümer bestens positioniert, um die Erfolgsbilanz von AutoScout24 mit profitablem Wachstum in der sich weiterentwickelnden Mobilitätsbranche fortzusetzen. Scout24 will sich nach dem Verkauf nun voll auf das Portal Immoscout24 konzentrieren.

Scout24 will mit Hilfe des Verkaufserlöses nun Kapital an seine Aktionäre ausschütten. Der genaue Betrag, die Struktur und der zeitliche Ablauf einer solchen Maßnahme stehen aber noch nicht fest. Zur Einhaltung von Covenants aus bestehenden Kreditvereinbarungen wird ein Teil des Erlöses auch zur Rückführung von Kreditverbindlichkeiten verwendet.

Scout24-Aktie nach Portalverkauf im Minus

Papiere von Scout24 waren am Mittwoch zwischenzeitlich zwar um bis zu 1,5 Prozent auf 59,15 Euro gestiegen. Zur Schlussglocke fielen die Papiere im Xetra-Geschäft aber um 0,17 Prozent auf 58,15 Euro. Tags zuvor hatten die Anteilsscheine des Internetportal-Betreibers mit 59,35 Euro bereits einen neues Rekordstand erreicht und damit den nun bestätigten Verkauf seiner Ableger AutoScout24 und Finanzcheck an den Finanzinvestor Hellman & Friedman vorweg genommen. Seitdem entsprechende Informationen zu Wochenbeginn durchgesickert waren, hatten Scout24-Papiere auf ihre starken Jahresgewinne noch 7,5 Prozent aufgesattelt.

Expertin Lisa Yang von Goldman Sachs lobte den Verkaufserlös, der mit rund 2,9 Milliarden Euro über den spekulierten 2,5 Milliarden Euro liege. Sie rechnet mit einer deutlichen Beteiligung der Aktionäre und hält das verbleibende Immobilienscout24-Portal für niedrig bewertet. Ihr Kursziel von 62,90 Euro signalisiert weitere 6 Prozent Potenzial. Im bisherigen Jahresverlauf legten die Papiere rund 48 Prozent zu.

Scout24 erwägt Sonderdividende über eine Miliarde Euro

Scout24 will nach dem Verkauf seiner Ableger AutoScout24 und Finanzcheck offenbar einen Teil des Erlöses an Aktionäre ausschütten. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Berufung auf mit der Situation vertraute Personen berichtete, erwägt das Unternehmen eine Sonderdividende von mehr als einer Milliarde Euro. Auch eine Ausweitung des Aktienrückkaufprogramms könnte Konzernchef Tobias Hartmann dem Aufsichtsrat vorschlagen. Mit dem Erlös könnte Scout24 zudem Schulden abbauen und in das restliche Geschäft investieren, hieß es.

DJG/jhe/sha

FRANKFURT (Dow Jones) / (dpa-AFX Broker)

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Bildquelle: Scout
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