In drei Quartalen |
19.11.2014 10:35:00
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SBO mit leichtem Umsatzplus und mehr Gewinn
"Unsere Kunden bestellen längerfristig, wir haben üblicherweise Durchlaufzeiten von etwa einem halben Jahr", sagte Grohmann. "Das heißt, dass das, was jetzt im dritten Quartal geliefert worden ist, vor ungefähr einem halben Jahr bestellt wurde." Der Ölpreis sei zwar gesunken, die weltweite Bohraktivität aber noch nicht. "Ich sage nicht, dass es so bleiben muss und wird, aber momentan ist es so und wir sind immerhin schon im vierten Quartal drinnen."
Die Auswirkungen eines niedrigen Ölpreises auf das SBO-Geschäft seien nicht ganz klar, sagte Grohmann. "Natürlich bedeutet ein niedrigerer Ölpreis, dass vor allem die börsennotierten Ölgesellschaften ihre Ausgaben kürzen werden - das haben sie ja zum Großteil auch schon angekündigt. "Aber vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dass der Ölpreis durch die Saudis nicht künstlich hoch gehalten wird, denn dann kommt der niedrige Ölpreis beim Konsumenten an und kurbelt das Wirtschaftswachstum wieder an. Unser Geschäft lebt von der Nachfrage nach Öl und nicht von einem hohen Ölpreis. Denn wenn nur der Ölpreis hoch ist und die Nachfrage nach Öl nicht gegeben ist, dann verdienen nur die Ölgesellschaften, aber es wird nicht mehr gebohrt."
Die eigenen Investitionspläne will der SBO-Chef nicht bekannt geben, "weil wir uns hier eine sehr große Flexibilität vorbehalten wollen". Die SBO sei in der Lage, sehr rasch auf veränderte Situationen zu reagieren, "weil wir uns nicht ein Korsett anlegen an Zusagen, die wir dann einhalten müssen". Auch eine Guidance für künftige Ergebnisse gibt die SBO nicht ab, "aber was ich sagen kann ist, dass der Auftragseingang in den ersten Wochen des vierten Quartals noch keinen eindeutigen Trend erkennen hat lassen".
Bei den Auswirkungen der Ukraine-Krise - "die ja eigentlich eine Russland-Krise ist, denn die Sanktionen sind ja gegenüber Russland ausgesprochen worden und nicht gegenüber der Ukraine" - sehe man auch jetzt noch nicht klarer als vor einigen Monaten, sagte Grohmann. "Momentan liefern wir noch aus den Altverträgen heraus, die Altverträge sind ja von den Sanktionen ausgenommen worden. Wir haben auch punktuell schon einige neue Verträge genehmigt bekommen vom Ministerium." Die Auftragseingänge sind in den ersten neun Monaten um 11,7 Prozent auf 369,4 Mio. Euro gestiegen, der Auftragsstand lag Ende September bei 123,6 Mio. Euro.
Unklar sei aber, wie sich die Sanktionen generell auf Russland, Europa und die USA auswirken werden. "Die Frage ist auch, wie es sich bei uns indirekt auswirken wird, denn vieles was wir an unsere westlichen Kunden liefern, ist ja für Russland vorgesehen, unsere Kunden haben ja hohe Aktivitätslevels in Russland. Wie die betroffen sind, das kann ich noch nicht erkennen."
SBO hat auch selbst ein Direktgeschäft in Russland und beschäftigt dort 50 Mitarbeiter - von weltweit rund 1.660. "Das hat eine überschaubare Größe, ist aber durchaus wichtig, weil sehr profitabel." Gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres ist der Personalstand heuer um mehr als 6 Prozent gestiegen. Rund 450 Leute arbeiten in Ternitz (NÖ) und 660 in Nordamerika (einschließlich Mexiko).
Wachsen will Schoeller Bleckmann organisch, mit neuen Produkten, aber auch durch Akquisitionen. Mögliche Zukäufe könnte es vor allem in Norwegen, Schottland oder Nordamerika geben, "das ergibt sich daraus, dass wir ein Hochtechnologie-Spieler sind", und Hochtechnologie finde man hauptsächlich in diesen Ländern.
SBO hat in den ersten drei Quartalen beim Umsatz um 2,3 Prozent auf 356,6 Mio. Euro zugelegt, das operative Ergebnis (EBIT) verbesserte sich um 9,5 Prozent auf 72 Mio. Euro und unterm Strich blieb ein Gewinn von 46,8 Mio. Euro (+ 11,4 Prozent).
Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erhöhte sich um 2,1 Prozent auf 102,9 Mio. Euro. Das Ergebnis vor Steuern stieg um 6,1 Prozent auf 64,5 Mio. Euro. Der Gewinn je Aktie betrug nach den ersten neun Monaten 2,93 Euro (Vorjahresperiode: 2,60 Euro). Der Kurs der SBO-Aktie legte heute bis 10 Uhr um 3,9 Prozent auf 64,94 Euro zu.
ivn/kre
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