Verhaltene Entwicklung |
24.04.2018 17:46:41
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Sartorius-Aktie sehr schwach: Sartorius bleibt hinter den Erwartungen zurück
Von Januar bis März legte der Konzernumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut 6 Prozent auf knapp 365 Millionen Euro zu, wie das Unternehmen am Dienstag in Göttingen mitteilte. Experten hatten mit etwas mehr gerechnet. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte um knapp 5 Prozent auf fast 89 Millionen Euro - auch hier lagen die Schätzungen höher. Unter dem Strich stand ein Gewinn von gut 37 Millionen Euro - acht Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
An der Börse verlor die Aktie des im TecDAX notierten Unternehmens bis Handelsschluss 1,7 Prozent an Wert und schloss bei 125,00 Euro. Sartorius-Anleger sind in diesem Jahr bislang allerdings auch verwöhnt worden: Seit Jahresbeginn summiert sich das Plus der Aktien auf gut 55 Prozent, so viel wie bei keinem anderen Wert im TecDAX. Vor einer Woche waren sie auf der Handelsplattform Xetra mit 130,50 Euro auf ein Rekordhoch gestiegen.
Für Berenberg-Analyst Scott Bardo ist es daher nicht ungewöhnlich, dass Anleger nun erst einmal Gewinne einstreichen. Das erste Quartal sei zwar gut ausgefallen, habe aber die hohen Markterwartungen trotzdem nicht erfüllt, schrieb er in einer aktuellen Studie. Zudem seien die Unternehmensziele nur bestätigt, aber nicht angehoben worden.
DZ-Bank-Analyst Sven Kürten sieht hingegen in der Bestätigung des Ausblicks zu diesem Zeitpunkt keine Überraschung. Für die etwas unter den Erwartungen liegenden Zahlen im ersten Quartal sei die Sparte Bioprocess Solutions (BPS) verantwortlich. In diesem Segment bietet Sartorius Technologien für die Herstellung von Biopharmazeutika an. Das Geschäft mit Laborausrüstung (LPS) sei aber leicht besser gelaufen als erwartet, so der Experte.
Konzernchef Joachim Kreuzburg strahlte dennoch Zufriedenheit aus: "Beide Sparten sind im Rahmen unserer Erwartungen gut in das Jahr gestartet", sagte er. Von der Währungsseite her habe es allerdings insbesondere durch die Schwäche des US-Dollar gegenüber dem Euro einigen Gegenwind gegeben, der das Gewinnwachstum gedämpft habe.
Der Bereich Bioprocess Solutions, in dem der Konzern Technologien für die Herstellung von Biopharmazeutika anbietet, wuchs umsatzseitig um rund 5 Prozent auf rund 263 Millionen Euro. Vor allem die Nachfrage nach Einwegtechnologien habe sich stark entwickelt - mit ihnen wird die Gefahr einer Kontamination der Arzneimittel deutlich verringert. 2017 hatte der Konzern in dieser Sparte noch mit Lieferengpässen und dem Abbau von Lagerbeständen bei einigen größeren Kunden zu kämpfen.
Einen weitaus größeren Impuls verzeichnete Sartorius aber erneut in seinem kleineren Unternehmensteil, dem Geschäft mit Laborausrüstung. Hier gingen die Erlöse um rund 10 Prozent nach oben. Einen großen Teil zum Wachstum trug die im März 2017 erfolgte Übernahme von Essen BioScience bei. Das Unternehmen mit Sitz in Ann Arbor (Michigan) entwickelt und vermarktet Zellanalytik-Systeme für die Arzneimittelforschung.
Für 2018 peilt Sartorius weiterhin einen Zuwachs beim Konzernumsatz von etwa 9 bis 12 Prozent und ein Plus von rund 0,5 Prozentpunkten für die operative Ertragsmarge (Vorjahr: 25,1 Prozent) an. Bis 2025 hat sich das Unternehmen eine Verdreifachung der Umsätze auf bis zu 4 Milliarden Euro vorgenommen. Die operative Marge soll im selben Zeitraum auf rund 28 Prozent zulegen./kro/tav/jha
GÖTTINGEN (dpa-AFX)
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