Jahresprognosen erreicht |
31.01.2018 12:00:02
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Sartorius-Aktie auf Rekordhoch: Erholung in Problemsparte erwartet
Der Spartenumsatz wuchs wechselkursbereinigt um 4,9 Prozent auf 1,01 Milliarden Euro, wie die Göttinger am Mittwoch mitteilten. 2018 soll der Umsatz auf gleicher Basis nun um 8 bis 11 Prozent zulegen. Rückenwind soll dabei die gute Auftragslage liefern. So stieg der Auftragseingang der Bioprozess-Sparte 2017 nach einem besonders starken Wachstum im zweiten Halbjahr um wechselkursbereinigt 9,7 Prozent.
Insgesamt erreichte der im Technologiewerte-Index TecDAX notierte Konzern die im Herbst gesenkten Jahresziele für 2017. Der Umsatz stieg nach ersten Berechnungen wechselkursbereinigt um 9 Prozent auf rund 1,4 Milliarden Euro. Das um Sonderposten bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) wuchs um 8,5 Prozent auf 353,2 Millionen Euro. Unter dem Strich blieb ein Gewinn von 144,0 Millionen Euro nach 132,6 Millionen Euro im Jahr zuvor.
Angetrieben wurde das Wachstum 2017 vor allem vom kleineren Unternehmensteil, dem Geschäft mit Laborausrüstung. Hier stiegen die Erlöse auf Basis konstanter Wechselkurse auch dank einer Übernahme um mehr als ein Fünftel auf 394,2 Millionen Euro. Der operative Gewinn schnellte um mehr als ein Drittel auf 70,8 Millionen Euro nach oben.
Für 2018 gibt sich Konzernchef Joachim Kreuzburg optimistisch. "Wir haben uns weiterhin deutliches profitables Wachstum, umfangreiche Investitionen in Innovationen und Kapazitäten und die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze vorgenommen", sagte der Manager laut Mitteilung. Der Umsatz soll währungsbereinigt insgesamt um etwa 9 bis 12 Prozent zulegen. Die operative Ebitda-Marge soll nach 25,1 Prozent im Jahr 2017 um etwa einen halben Prozentpunkt steigen. Analyst Scott Bardo von der Privatbank Berenberg sprach in einer ersten Reaktion von einem "starken Ausblick".
Rückenwind dürfte ergebnisseitig auch die US-Steuerreform liefern. Ab 2018 dürfte die Konzernsteuerquote auf Basis einer vorläufigen Einschätzung um etwa 2 Prozentpunkte auf rund 27 Prozent sinken, hieß es. Im abgelaufenen Geschäftsjahr habe die neue Steuergesetzgebung zu positiven, nicht zahlungswirksamen Einmaleffekten aus der Neubewertung latenter Steuerverbindlichkeiten in den USA in Höhe von rund 16 Millionen Euro geführt. Sartorius steigerte den Umsatz 2017 in der Region Amerika um 3,5 Prozent auf 455,5 Millionen Euro. Das ist rund ein Drittel des Konzernumsatzes.
Bei den Anlegern kamen die Zahlen und der Ausblick gut an. Die im TecDAX notierten Vorzugsaktien sprangen nach der Vorlage von Geschäftszahlen am Vormittag bei 94,55 Euro auf den höchsten Stand seit ihrem Start an der Börse in den 1990er Jahren. Zuletzt gewannen sie an der Spitze des moderat steigenden Technologiewerte-Index 3,95 Prozent auf 93,50 Euro.
Nach einem schwachen dritten Quartal und einer Gewinnwarnung sei Sartorius zu alter Stärke zurückgekehrt, lobte Analyst Oliver Reinberg von Kepler Cheuvreux. Er und Analyst Michael Heider von Warburg Research hoben dabei insbesondere die Auftragslage des TecDax-Konzerns hervor.
"Auch wenn die Vergleichsbasis nicht allzu anspruchsvoll gewesen ist, sind die Aufträge im vierten Quartal unter konstanten Wechselkursverhältnissen wohl immerhin um geschätzte 20 Prozent gestiegen", erklärte Reinberg. Bereinigt um die Übernahmen des Biotech-Unternehmens Essen BioScience und des Software-Unternehmens Umetrics bedeutet dies laut dem Kepler-Experten ein Wachstum aus eigener Kraft um vermutlich etwa 15 Prozent.
Michael Heider von Warburg Research sieht durch den starken Auftragseingang zudem das Unternehmensziel eines Umsatzwachstum auf Basis konstanter Wechselkurse zwischen 9 und 12 Prozent im Jahr 2018 gut gestützt. Positiv hob er außerdem die künftigen Effekte durch die US-Steuerreform hervor.
Doch während auch Berenberg-Analyst Scott Bardo wie Heider von einem starken Jahresende und einem ebenfalls starken Ausblick auf das neue Jahr sprach, nannte Reinberg die Unternehmensprognosen für 2018 dagegen "leicht unter den Markterwartungen liegend" Er berücksichtigt dabei aber mögliche Belastungen durch den starken Euro.
/mis/tav
GÖTTINGEN (dpa-AFX)
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