Einzigartige Stellung |
15.05.2019 15:31:52
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SAP-CEO: Wollen Ziele für 2023 übertreffen, nicht nur erreichen
Kern ist aus McDermotts Sicht, die Effizienz zu steigern, die operativen Abläufe zu verbessern, SAP stärker zu fokussieren, wozu ein Sonderausschuss im Vorstand geschaffen und eine Restrukturierung eingeleitet worden sei. Rund 4.400 Mitarbeiter sollen gehen, eine deutlich höhere Zahl aber für die Zukunftsbereiche eingestellt werden.
Damit soll die Margensteigerung sowohl im Kern- als auch im Cloudgeschäft erreicht werden. Bei der Vorlage der Erstquartalszahlen im April hatte der Vorstand für die fünf Jahre bis 2023 jährliche Verbesserungen der operativen Margen um durchschnittliche 100 Basispunkte versprochen, einen Umsatz von 35 Milliarden Euro, eine Verdreifachung der Clouderlöse und eine Bruttomarge in diesem Bereich von 75 Prozent.
Priorität sei, "die Ausgaben langsamer zu steigern als unser Wachstum", so McDermott. Er zeigte sich sicher, mit dem milliardenschweren US-Zukauf Qualtrics die Grundlage für die "Unternehmenssoftware der Zukunft" geschaffen zu haben. Qualtrics biete die Kombination von "Customer Experience" mit der auf operative Daten ausgerichteten SAP-Software. Er habe bei der Anwenderveranstaltung Sapphire Anfang Mai eine gewaltige Resonanz dazu erhalten.
Als weiteren Schwerpunkt nannte der SAP-Chef eine stärkere Einbindung der Kunden und ihrer Wünsche, wozu gezielte Programme aufgelegt worden seien. Damit reagiert SAP auf Kritik von Anwendern an der Komplexität der Software. Auf Kritik an Preis- und Lizenzmodellen hat SAP ebenfalls reagiert - mit jüngst vorgestellten Anpassungen.
Außerdem stellte McDermott das Thema Compliance heraus. "Wir dulden kein unethisches Verhalten." Daher habe man verschiedene Maßnahmen getroffen, "um die Compliance-Kultur weiter zu verbessern". Im vergangenen Jahr hatte SAP Fehlverhalten bei Staatsaufträgen in Südafrika eingeräumt, indem Mittelsmännern überhöhte Kommissionen gezahlt wurden.
Gründer Hasso Plattner bereitet Abschied von SAP vor
Aufsichtsratschef Hasso Plattner läutet seinen Abschied von SAP ein. Bei der Neuwahl des Aufsichtsrats auf der Hauptversammlung am Mittwoch in Mannheim stellte sich der letzte aktive Gründer des Softwarekonzerns nur noch für drei Jahre zur Verfügung.
"Diese drei Jahre sollen dann gleichzeitig auch meine letzte Amtszeit sein", sagte Plattner. Die Frage nach seiner Nachfolge ließ der 75-Jährige zum Ärger seiner Aktionäre aber offen. "Seien Sie versichert, dass ich mich mit dieser Frage intensiv befasse", sagte er lediglich. In einem Schreiben an die Aktionäre dieses Jahr hatte Plattner aber bereits angekündigt, dass die Nachfolge frühestens ein Jahr vor seinem endgültigen Ausscheiden entschieden werde. Eigentlich gilt bei SAP eine Altersgrenze von 75 Jahren für den Aufsichtsrat. Einige Aktionäre sprachen sich aber für Plattners Wiederwahl aus. Er hat sich länger als alle anderen Gründer bei SAP gehalten. Mitstreiter Dietmar Hopp verabschiedete sich 2005 aus dem Aufsichtsrat.
SAP-Aufsichtsrat wird deutlich weiblicher
Der frisch gewählte Aufsichtsrat des Softwarekonzern besteht zur Hälfte aus Frauen. Nach den Neuwahlen der Vertreter für die Kapitaleigner bei der Hauptversammlung am Mittwoch stellen die Arbeitnehmervertreter nun fünf, die Kapitalseite vier Frauen in dem 18-köpfigen Gremium, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte.
Damit hat SAP einen der höchsten Frauenanteile in seinem Kontrollgremium unter den deutschen börsennotierten Unternehmen. Laut einer Auswertung der Unternehmensberatung Ernst & Young vom vergangenen Jahr kommt nur der Zahlungsdienstleister Wirecard auf einen so hohen Anteil. Beim Rückversicherer Munich Re etwa sind 9 von 20 Aufsichtsräten Frauen. Gesetzlich vorgeschrieben ist für börsennotierte Unternehmen lediglich eine Frauenquote von 30 Prozent. In der Belegschaft lag der Frauenanteil bei SAP 2018 bei 33 Prozent, auf Führungsebene sind es knapp 26 Prozent.
Die Mitarbeiter von SAP hatten ihre Vertreter bereits gewählt, auf der Hauptversammlung stellte sich nun die gesamte Kapitalseite zur Wahl. Die Amtszeiten der Aktionärsvertreter werden künftig auf Wunsch der Anteilseigner in drei, vier und fünf Jahren gestaffelt.
Viel Grund zu Murren hatten die SAP-Aktionäre nicht bei der diesjährigen Hauptversammlung. "Sie haben uns Aktionären zugehört und Sie haben geliefert", lobte Christiane Hölz von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz unter anderem mit Blick auf die in den vergangenen Jahren kritisierte Vorstandsvergütung. Die Aktie erreichte erst Ende April ein Allzeithoch von 117 Euro. Der Softwarekonzern ist mit einem Börsenwert von gut 135 Milliarden Euro der mit Abstand wertvollste DAX-Konzern.
Das für die Hauptversammlung relevante Geschäftsjahr 2018 lief gut, die Anteilseigner erhalten eine höhere Dividende von 1,50 Euro. SAP-Chef Bill McDermott hob trotz eines Verlusts im ersten Quartal erst jüngst die Gewinnprognose für 2019 an. Einziger Wermutstropfen war die Kundenzufriedenheit, die gemessen an der Weiterempfehlungsbereitschaft (Net Promoter Score) 2018 deutlich gesunken war. SAP hatte dafür allerdings bereits eine neue Einheit gegründet. "Wir sind zuversichtlich, dass wir diesen Net Promoter Score verbessern könne", sagte McDermott.
FRANKFURT (Dow Jones)/ (dpa-AFX)
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