Wachstumspfad |
21.10.2021 17:54:00
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SAP-Aktie verliert: SAP erwartet weiter starkes Wachstum der Kernsoftware in der Cloud - Vorsichtige Aussagen zur Marge
Positive Anzeichen gab es auch von der in der Corona-Krise arg gebeutelten US-Tochter Concur, die sich auf die Abrechnung von Reisekosten für Firmen spezialisiert hat. Mit dem Wegfall von vielen Geschäftsreisen war das Geschäft eingebrochen. Im dritten Quartal sei der Umsatz erstmals seit Ausbruch der Pandemie wieder gewachsen, sagte Mucic. Zudem sei der Auftragseingang von Concur "sehr stark" gewesen.
SAP-CEO: Cloud-Strategie mit "Rise" geht eindeutig auf
Ein Jahr nach dem drastischen Strategiewechsel mit dem klaren Fokus Cloud sieht sich der Softwarekonzern SAP durch die Nachfrage der Kunden und die Finanzzahlen bestätigt. Die vollständigen Ergebnisse zum dritten Quartal unterstreichen die Fortschritte mit über den Prognosen liegenden Kennziffern und einem - zum dritten Mal in diesem Jahr - angehobenen Ausblick für das Gesamtjahr. Die vor neun Tagen vorab veröffentlichten Kernzahlen wurden jetzt bestätigt.
Konkretisiert wurde der erneut starke Beitrag der Beteiligungsgesellschaft Sapphire Ventures. Sie steuerte nach den Worten von Finanzvorstand Luka Mucic gut 500 Millionen Euro zum Quartalsergebnis bei und 1,8 Milliarden Euro seit Jahresbeginn.
"Unsere Strategie geht eindeutig auf", sagte CEO Christian Klein laut Mitteilung. Das Programm "Rise with SAP", mit dem Kunden der Ein- und Umstieg in die Cloud möglichst einfach gemacht werden soll, ist nach seinen Worten der Treiber für das Wachstum. Es habe nach einem erfolgreichen Start im Januar weiterhin eine große Resonanz erfahren. Dabei seien Abschlüsse mit über 300 Kunden erzielt worden. Mucic geht jetzt von über 1.000 Verträgen bis Jahresende aus.
Bei S/4Hana, dem Kernsystem für die Unternehmenssteuerung (Enterprise Resource Planning - ERP), verbuchte SAP im dritten Quartal einen Zuwachs um mehr als 500 Kunden, von denen über 60 Prozent Neukunden gewesen seien. Damit ist die Gesamtzahl zum Vorjahr um 16 Prozent auf mehr als 17.500 gestiegen, von denen über 11.400 Systeme bereits in Betrieb sind.
Mit über 4.000 entfällt inzwischen knapp ein Viertel der Gesamtzahl auf die Cloud-Variante von S/4Hana. Hier sind bereits gut 3.000 live, wie Mucic sagte. Das unterstreiche die schnellere Implementierung von Cloud-Lösungen.
Mit der angehobenen Jahresprognose sieht der Finanzvorstand den Konzern auf sehr gutem Wege, die Mittelfristziele (per 2025) zu erreichen.
Die Guidance für das Betriebsergebnis 2021 hatte SAP auf 8,1 bis 8,3 (zuvor 7,95 bis 8,25; 2020: 8,28) Milliarden Euro hochgenommen. Die Spanne beim Cloudumsatz wurde an beiden Enden um 100 Millionen Euro auf 9,4 bis 9,6 (2020: 8,09) Milliarden Euro erhöht, beim gesamten Cloud-/Softwareumsatz um jeweils 200 Millionen auf 23,8 bis 24,2 Milliarden Euro.
Im dritten Quartal hatte die vielbeachtete operative Marge 30,7 Prozent erreicht. Das lag zwar unter dem Vorjahreswert von 31,7 Prozent, aber deutlich oberhalb der damaligen Analystenprognose von 29,9 Prozent. Angaben für die Marge wie auch alle übrigen Werte sind auf Non-IFRS-Basis.
Die Aktie hatte nach Bekanntgabe der vorläufigen Zahlen den Börsentag mit einem Plus von 3,9 Prozent beendet.
Die wichtigsten Kennziffern hat SAP mit minimalen Änderungen im Nachkommabereich bestätigt. Der Nettogewinn legte um 1 Prozent auf 2,13 Milliarden Euro zu bzw je Aktie auf 1,74 Euro, der Betriebsgewinn um 2 Prozent auf 2,10 Milliarden Euro. Der Gesamtumsatz kletterte um 5 Prozent auf 6,845 Milliarden Euro. Der Cloud-Auftragsbestand auf Sicht eines Jahres (Current Cloud Backlog - CCB) kletterte um 24 Prozent auf 8,17 Milliarden Euro. Der Cloudumsatz legte um 20 Prozent zu auf 2,39 Milliarden Euro. Zwar rückläufig, aber vergleichsweise robust zeigte sich das margenstarke Lizenzgeschäft. Hier gingen die Umsätze um 8 Prozent auf 657 Millionen Euro zurück.
SAP drehen ins Minus - Oddo: Vorsichtige Aussagen zur Marge
Die Anleger von SAP haben am Donnerstagnachmittag verschreckt auf Aussagen des Managements zur Profitabilität des Software-Konzerns reagiert. Nachdem die Aktien gegen Mittag noch den höchsten Stand seit Anfang September erreicht hatten, gerieten sie während einer Telefonkonferenz anlässlich der endgültigen Quartalszahlen unter Druck und büßten zwischenzeitlich mehr als vier Prozent ein. Letztlich stand noch ein Minus von 3,21 Prozent auf 119,86 Euro zu Buche, was den letzten Platz im DAX bedeutete. Der deutsche Leitindex gab derweil leicht nach.
Laut Analyst Nicolas David von dem Investmenthaus Oddo hat sich der Finanzchef von SAP "vorsichtig" zur Margenentwicklung im kommenden Jahr geäußert. Zudem sei negativ zu werten, dass das Management erwarte, dass sich das Cloud-Geschäft im vierten Quartal gegenüber dem dritten Jahresviertel nur "in begrenzten Maße" beschleunigen dürfte.
WALLDORF/FRANKFURT (dpa-AFX / Dow Jones)
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