Marge steigt |
09.07.2020 17:55:00
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SAP-Aktie auf Rekordhoch: Starke Vorabzahlen für zweites Quartal überraschen
Die vielbeachtete operative Marge erhöhte SAP deutlich. Sie erreichte auf Non-IFRS-Basis 29,1 bzw währungsbereinigt 28,9 Prozent nach 27,3 Prozent im Vorjahresquartal. Analysten hatten 27,5 Prozent geschätzt.
Hintergrund ist ein nur leicht um 1 Prozent auf 6,74 Milliarden Euro gestiegener Umsatz, während das operative Ergebnis um 8 Prozent auf 1,96 Milliarden Euro zulegte. Alle Angaben sind auf Non-IFRS-Basis. Die Schätzungen der Analysten für die eigentlich erst in genau zwei Wochen anstehenden Quartalszahlen lagen bei 6,538 bzw 1,792 Milliarden Euro.
Die Erlöse aus dem zukunftsträchtigen Cloudgeschäft zogen mit 19 Prozent dagegen etwas geringer als erwartet an und erreichten 2,04 Milliarden Euro. Zuletzt hatte SAP hier über 30 Prozent Plus einfahren können. Der seit diesem Jahr genannte Auftragsbestand im Cloudbereich (Current Cloud Backlog) wird laut den vorläufigen Angaben voraussichtlich um 20 Prozent auf 6,65 Milliarden Euro gestiegen sein.
Im traditionsreichen und margenstarken Lizenzgeschäft verzeichnete SAP einen Rückgang um 18 Prozent auf 0,77 Milliarden Euro, sprach aber von einer deutlichen Verbesserung gegenüber dem ersten Quartal, insbesondere aufgrund der günstigen Tendenz in Asien.
So reagiert die SAP-Aktie
Die Aktien von SAP haben am Donnerstag mit einem Kurssprung auf ein Rekordhoch auf starke Quartalszahlen reagiert. Die Papiere des Softwarekonzerns notierten zum Handelsschluss via XETRA 4,58 Prozent höher bei 134,68 Euro. Im Handelsverlauf zuvor hatten die Anteilsscheine einen historischen Höchststand von 139,72 Euro erreicht. Damit summiert sich der Kursgewinn seit dem corona-bedingten Jahrestief Mitte März bei 82,13 Euro nun bereits auf fast 70 Prozent.
Bei den Experten kam das Zahlenwerk der Walldorfer durch die Bank weg sehr gut an. In der Phase des stärksten Lockdown in der Corona-Krise habe sich das Unternehmen als widerstandsfähig erwiesen, lobte Analystin Stacy Pollard von der US-Bank JPMorgan.
Ihr Kollege Michael Briest von der Schweizer Großbank UBS sprach von unerwartet starken Kennziffern. Vor allem in puncto Profitabilität habe SAP positiv überrascht. Damit erscheine nun auch der bestätigte Jahresausblick als konservativ.
Analyst Mohammed Moawalla von der US-Investmentbank Goldman Sachs bezeichnete die Eckdaten als gut. Besonders die Lizenzerlöse hätten sich solide entwickelt.
Umsatz und operative Marge des Softwarekonzerns seien besser als erwartet ausgefallen, schrieb Jefferies-Analyst Julian Serafini. Der Ausblick für dieses Jahr sollte erreichbar sein.
Das Lizenzgeschäft von SAP habe gerade angesichts des aktuell schwierigen Wirtschaftsumfelds positiv überrascht, bemerkte Analyst Knut Woller von der Baader Bank. Der DAX-Konzern sei auf einem guten Weg, die Jahresziele zu erreichen.
SAP ist mit einer Marktkapitalisierung von rund 171 Milliarden Euro das mit Abstand wertvollste börsennotierte Unternehmen Deutschlands. In diesem Jahr zog der Aktienkurs trotz des Corona-Crashs an den Finanzmärkten bereits um knapp 16 Prozent an; seit Sommer 2015 hat sich der Kurs mehr als verdoppelt.
DJG/smh/err
FRANKFURT (Dow Jones) / (dpa-AFX Broker)
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