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16.11.2020 14:59:00
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Santander-Aktie zieht an: Aktien spanischer Banken gefragt nach Milliardenverkauf der BBVA
An der Börse in Madrid kamen die Nachrichten gut an. Der Kurs der BBVA-Aktie sprang am Morgen zeitweise um mehr als ein Fünftel nach oben und lag am frühen Nachmittag noch mit 18,90 Prozent im Plus bei 3,773 Euro. Wegen der herben Kursverluste in der Corona-Krise ist das Papier damit immer noch rund ein Viertel weniger wert als zum Jahreswechsel. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 25 Milliarden Euro wird die BBVA an der Börse aber weiterhin höher bewertet als etwa die Deutsche Bank.
Dass die BBVA demnächst wohl auf einer Menge Geld sitzt, beflügelte auch Spekulationen über mögliche Zusammenschlüsse unter spanischen Geldhäusern. Nach Ansicht von Analyst Benjie Creelan-Sandford von Jefferies könnte dabei die Banco de Sabadell als Übernahmeziel in den Fokus rücken.
Das zog Bankaktien wie Santander, Banco de Sabadell und Bankinter zeitweise um 4,53 bis 17,1 Prozent nach oben.
Der US-Konzern PNC hat das nötige Geld für die Übernahme des BBVA-Geschäfts locker, nachdem er sich im Mai von seiner Beteiligung an dem Finanzinvestor BlackRock getrennt hat. Die Amerikaner wollen die Übernahme in bar bezahlen und Mitte kommenden Jahres umsetzen. Anschließend werde PNC in 29 der 30 größten US-Märkte vertreten sein, hieß es. Der Kaufpreis ist den Angaben zufolge fix.
BBVA-Chef Carlos Torres Vila sieht in dem geplanten Verkauf des US-Geschäfts Vorteile für alle Seiten. Er will das Geld unter anderem in den Ausbau des Geschäfts stecken. Zudem bekomme die Bank durch das gestärkte Kapitalpolster mehr mehr Spielraum für Kreditvergaben, um die Wirtschaft in der Corona-Krise zu unterstützen. Auch die BBVA-Aktionäre sollen von dem Geldfluss profitieren. So fasst die Bank den Rückkauf eigener Aktien im großen Stil ins Auge.
Der der Verkauf des US-Geschäfts bringt der BBVA fast die Hälfte ihres Börsenwerts ein - und offenbar deutlich mehr als von Branchenexperten erwartet. Der Bank zufolge hatten Analysten den Wert der Sparte im Schnitt auf knapp vier Milliarden Euro geschätzt. Mit fast 10 Milliarden Euro sei der Kaufpreis fast zwanzig Mal so hoch wie der Gewinn, den der Bereich im vergangenen Jahr erwirtschaftet habe. So hatte die US-Sparte im vergangenen Jahr nur rund zehn Prozent zum Gewinn der BBVA beigesteuert.
Von dem Verkauf verspricht sich die BBVA einen Sondergewinn von rund 580 Millionen Euro. Das Kapitalpolster sollte den Angaben zufolge dann um 8,5 Milliarden Euro wachsen. Umgerechnet auf die Kernkapitalquote bedeutet dies ein Plus von drei Prozentpunkten auf 14,5 Prozent.
/stw/zb/fba
BILBAO/PITTSBURGH (dpa-AFX)
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