Vorrang für USA |
14.05.2020 17:44:43
|
Sanofi will Corona-Impfstoff allen zur Verfügung stellen - Aktie im Minus
Sanofi-Generaldirektor Paul Hudson hatte die Irritationen mit einem Interview ausgelöst. Er habe deutlich gemacht, dass die USA bei dem Impfstoff Vorrang hätten, berichtete die US-Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Denn die USA hätten als erste die Forschung unterstützt. Die US-Regierung habe "das Recht für die größte Vorausbestellung", hatte die Agentur den Sanofi-Topmanager am Mittwoch zitiert.
Später versicherte das französische Unternehmen, einen künftigen Impfstoff gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 allen anzubieten. Hudson habe klargestellt: "Der Impfstoff gegen Covid-19 wird allen Bürgern zur Verfügung gestellt, egal welcher Nationalität."
Die Brüsseler EU-Kommission betonte, beim Zugang zu einem Coronavirus-Impfstoff dürfe es keine Unterschiede zwischen einzelnen Ländern geben. Der Impfstoff gegen Covid-19 sollte ein weltweit öffentliches Gut sein, sagte ein Sprecher. Der Zugang müsse "gerecht und allgemein" sein.
Frankreichs Premier Édouard Philippe erklärte, Sanofi-Präsident Serge Weinberg habe ihm "alle notwendigen Zusicherungen" gegeben, dass ein Impfstoff in Frankreich zur Verfügung stehen würde. "Ein Impfstoff gegen Covid-19 ist ein globales öffentliches Gut. Der gleiche Zugang für alle zum Impfstoff ist nicht verhandelbar".
Die beiden Pharmakonzerne Sanofi und GlaxoSmithKline hatten bereits im April mitgeteilt, sie wollten gemeinsam an einem Impfstoff gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 arbeiten. Sollten Tests erfolgreich verlaufen, könnte ein Impfstoff in der zweiten Jahreshälfte 2021 verfügbar sein.
Sanofi teilte mit, der Konzern produziere in den USA, Europa und anderen Regionen. "Die US-Produktion wird hauptsächlich für die USA selbst erfolgen, alle anderen Produktionskapazitäten decken Europa und den Rest der Welt ab", hieß es in einer Erklärung.
Die Zusammenarbeit mit der US-Behörde Barda (Biomedical Advanced Research and Development Authority) ermögliche es, die Herstellung zu einem frühestmöglichen Zeitpunkt aufzunehmen. "Zugleich ermutigt es uns zu sehen, dass die EU-Kommission in den letzten Wochen zu ähnlichen Maßnahmen mobilisiert, die sowohl die Entwicklung von Impfstoffen als auch deren Zugang für die Bevölkerung in Europa beschleunigen könnten", so der Konzern. Es gebe "sehr konstruktive Gespräche", unter anderen mit den EU-Institutionen und den Regierungen in Paris und Berlin.
Die Sanofi-Aktie gab an der Euronext Paris letztlich 1,46 Prozent auf 88,18 Euro nach.
/cb/DP/mis
PARIS (dpa-AFX)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu Sanofi S.A.mehr Nachrichten
Analysen zu Sanofi S.A.mehr Analysen
28.10.24 | Sanofi Sell | Deutsche Bank AG | |
28.10.24 | Sanofi Halten | DZ BANK | |
28.10.24 | Sanofi Buy | UBS AG | |
25.10.24 | Sanofi Buy | UBS AG | |
25.10.24 | Sanofi Neutral | JP Morgan Chase & Co. |