Dividende erhöht |
07.02.2018 12:21:58
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Sanofi von starkem Euro und schwachem Diabetes-Geschäft gebremst
Hier erwarten die Franzosen für 2018 beim bereinigten Gewinn je Aktie zu konstanten Wechselkursen ein Wachstum zwischen 2 und 5 Prozent inklusive der jüngsten Zukäufe. Die Experten von Berenberg finden dieses Ziel enttäuschend. Kepler Cheuvreux bezeichnete es als schwach.
Im Januar hatte sich Sanofi auf große Einkaufstour begeben und für insgesamt 13,3 Milliarden Euro zwei Unternehmen ins Visier genommen. Zum einen soll das auf seltene Blutkrankheiten spezialisierte US-Biotechunternehmen Bioverativ für umgerechnet rund 9,4 Milliarden Euro geschluckt werden, zum anderen schnappten die Franzosen dem dänischen Insulinhersteller Novo Nordisk den Antikörperspezialisten Ablynx für rund 3,9 Milliarden Euro vor der Nase weg. Die Aktionäre der Unternehmen sowie die Regulierungsbehörden müssen der Übernahme noch zustimmen.
Sanofi wie auch andere Konkurrenten ächzen derzeit unter Problemen in ihrem wichtigen Diabetes-Geschäft, vor allem wegen des Preisdrucks in den USA. Die Konzerne versuchen daher ihr Wachstum anderweitig anzuschieben: Mit Ablynx und Bioverativ kauft sich das Sanofi-Management ergänzendes Know-how im Bereich seltener Bluterkrankungen ein - und stärkt damit das eigene Angebot in dem Bereich.
Diese beiden Transaktionen würden Sanofi helfen, eine Führungsposition bei seltenen Bluterkrankungen zu erreichen, sagte Unternehmenschef Olivier Brandicourt in einer Telefonkonferenz. Weitere Zukaufsoptionen würden von "Fall zu Fall" bewertet.
Nach dem Verlust des Patentschutzes für seinen Kassenschlager, das Insulin Lantus, verlor der Konzern zuletzt in den USA Marktanteile. Im vierten Quartal schrumpfte der Umsatz damit zu gleichen Währungskursen um mehr als ein Fünftel. Licht am Horizont ist derzeit nicht in Sicht. Sanofi hatte im November die Anleger bereits auf eine länger anhaltende Durststrecke im Diabetes-Geschäft eingestimmt. Ihre Hoffnungen setzen die Franzosen neben den Zukäufen auch auf neue Medikamente. Hierzu gehört insbesondere das neue Dermatitis-Mittel Dupixent, das jüngst wichtige Zulassungen erhielt. Mit dem Medikament fuhr Sanofi im abgelaufenen Quartal bereits Erlöse von 118 Millionen Euro ein. Ein weiterer Hoffnungsträger ist das Arthritis-Mittel Kevzara - das schaffte 8 Millionen Euro.
Im vierten Quartal hatte Sanofi deutlich unter dem starken Euro und seinem schwachen Diabetes-Geschäft gelitten. Zudem musste der Konzern das Mittel Dengvaxia, eine Impfung gegen das Dengue-Fieber, vom Markt nehmen, was den Gewinn zusätzlich belastete. Der um Sonderposten bereinigte Gewinn sank um gut 17 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro, wie Sanofi am Mittwoch in Paris mitteilte. Konzernweit sanken die Erlöse im vierten Quartal um 2 Prozent auf 8,7 Milliarden Euro. Ohne Einfluss des starken Euro, also zu gleichen Wechselkursen, wäre der Umsatz gut doppelt so stark gewachsen.
Analysten hatten vor allem beim Gewinn mit einem höheren Wert gerechnet. Der bereinigte Gewinn je Aktie ging im vierten Quartal um 15,2 Prozent auf 1,06 Euro zurück. Dies ist die relevante Kenngröße für den Gewinnausblick von Sanofi. Die Aktionäre sollen für das abgelaufene Jahr eine Dividende von 3,03 Euro erhalten, ein Plus von 2,4 Prozent. Analysten hatten mit etwas weniger gerechnet./stk/she/jha/
PARIS (dpa-AFX)
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