Ergebnisprognose gesenkt |
06.08.2013 07:02:33
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Salzgitter rechnet 2013 mit massivem Vorsteuerverlust
Die Rezession in vielen Staaten Europas und die schrumpfende Bautätigkeit in Südeuropa habe bei vielen Stahlproduzenten zu erheblichen Überkapazitäten geführt, begründete der Konzern die düstere Prognose. Die Preise für eine Vielzahl von Walzstahlerzeugnissen rangierten unterhalb der Herstellungskosten. Mittelfristig sei keine nennenswerte Belebung absehbar.
Vor diesem Hintergrund erwirtschafte die Salzgitter-Konzerngesellschaft Peiner Träger GmbH (PTG) anhaltend hohe Verluste. Auf das Anlagevermögen von PTG müsse eine Abschreibung von 185 Millionen Euro vorgenommen werden, die das Konzernergebnis im ersten Halbjahr belasten.
Zudem führte die Marktbewertung von Metallpreis-Absicherungsgeschäften sowie die stichtagsbezogene Bewertung des Vorratsvermögen der Aurubis AG, an der Salzgitter mit 25 Prozent beteiligt ist, im zweiten Quartal zu einem negativen Nachsteuer-Ergebnisbeitrag von 60,0 Millionen Euro. Die Preise für Kupfer und andere Metalle waren im zweiten Quartal spürbar gefallen. Aus diesem Grunde bestehe das Risiko, dass der Ergebnisbeitrag von Aurubis auch im Gesamtgeschäftsjahr nicht in der ursprünglich erwarteten Größenordnung ausfallen könnte, warnte der Konzern.
Infolgedessen ist Salzgitter in den ersten sechs Monten tiefer in die roten Zahlen gerutscht: Für das erste Halbjahr weist der Konzern unter Einbeziehung sämtlicher operativer und bilanzieller Einflüsse einen Vorsteuerverlust von insgesamt 298,7 Millionen Euro auf. Im Vorjahreszeitraum waren es gerade mal 17,9 Millionen Euro.
Salzgitter hatte im Mai die Jahresprognose zurückgenommen. Noch im März war der Konzern von einem Vorsteuergewinn im unteren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich ausgegangen.
Weitere Details zum Abschluss des ersten Halbjahres, der angepassten Jahresprognose sowie zum Fortgang des eingeleiteten umfassenden Restrukturierungsprogramms "Salzgitter 2015" will der Konzern am 14. August 2013 veröffentlichen. Belastet von der schwachen Nachfrage und hohen Abschreibungen rechnet der Konzern mit einem Vorsteuerverlust von 400 Millionen Euro. Im Mai, als Salzgitter schon die ursprüngliche Prognose über den Haufen geworfen hatte, wurde noch ein Vorsteuerverlust im "mittleren zweistelligen Millionenbereich" in Aussicht gestellt. Die Aktie verlor im nachbörslichen Handel an der Frankfurter Börse bis zu 5,5 Prozent.
Die Rezession in vielen Staaten Europas und die schrumpfende Bautätigkeit in Südeuropa habe bei vielen Stahlproduzenten zu erheblichen Überkapazitäten geführt, begründete der Konzern die düstere Prognose. Die Preise für eine Vielzahl von Walzstahlerzeugnissen rangierten unterhalb der Herstellungskosten. Mittelfristig sei keine nennenswerte Belebung absehbar.
Damit blickt der Konzern pessimitischer in die Zukunft als andere Unternehmen der Branche. Zwar hatte der weltgrößte Stahlkonzern ArcelorMittal vergangene Woche seine Jahresprognose wegen eines horrenden Verlustes im zweiten Quartal zurückgenommen. Das unerwartete Minus war den niedrigeren Stahlpreisen und Restrukturierungskosten geschuldet. Im Gegensatz zu Salzgitter sieht ArcelorMittal allerdings zuversichtlich nach vorne: Konzernchef Lakshmi Mittal sieht den Boden erreicht.
"Wenn Sie sich die globale Situation anschauen, liegt das Schlimmste hinter uns", hatte CEO Mittal jüngst in einem Interview mit dem Wall Street Journal gesagt. Lichtblick sei die erfreuliche Entwicklung in China, dem wichtigsten Abnehmer. ArcelorMittal geht davon aus, dass die globale Stahlnachfrage dieses Jahr um 3 Prozent wachsen wird.
Allerdings ist der Konzern aus Luxemburg auch global breiter aufgestellt als die deutsche Konkurrenz. Während Salzgitter im vergangenen rund zwei Drittel seines Umsatzes in Europa machte - den Löwenanteil davon in Deutschland - ist es bei ArcelorMittal nur knapp die Hälfte. Für Europa erwartet ArcelorMittal einen Rückgang der Nachfrage um 2,5 Prozent.
Von der schrumpfenden Bautätigkeit in Südeuropa sind beispielsweise Profilstahlprodukte wie Träger besonders betroffen. Deswegen steckt die Salzgitter-Tochter Peiner Träger GmbH (PTG) weiter in den roten Zahlen fest, wie der MDAX-Konzern erklärte. Auf das Anlagevermögen von PTG muss Salzgitter 185 Millionen Euro abschreiben. Das belastet das Konzernergebnis im ersten Halbjahr massiv.
Zudem führte die Marktbewertung von Metallpreis-Absicherungsgeschäften sowie die stichtagsbezogene Bewertung der Vorräte bei Aurubis, an der Salzgitter mit 25 Prozent beteiligt ist, zu einem Minus von 60,0 Millionen Euro. Die Preise für Kupfer und andere Metalle waren im zweiten Quartal spürbar gefallen. Aus diesem Grunde bestehe auch das Risiko, dass der Ergebnisbeitrag von Aurubis im Gesamtgeschäftsjahr nicht in der ursprünglich erwarteten Größenordnung ausfallen könnte, warnte der Konzern.
Und damit nicht genug: Auch das operative Geschäft weiterer Gesellschaften stehe vor herausfordernden Rahmenbedingungen. Bei den europäischen Großrohrherstellern des Salzgitter-Konzerns herrsche erheblicher Auftragsmangel, da im Weltmarkt für Pipelinerohre zurzeit keine nennenswerten Projekte vergeben werden. Als Folge dessen muss vermutlich die Kurzarbeit in mehreren Töchtern mindestens bis Ende des Jahres fortgesetzt werden.
Das Geschäft des Präzisionsstahlrohr-Herstellers Salzgitter Mannesmann Precision-Gruppe werde noch immer von der anhaltenden Schwäche des französischen Automobilmarktes beeinträchtigt.
Angesichts der prekären Lage ist Salzgitter bereits in den ersten sechs Monaten tiefer in die roten Zahlen gerutscht: Für das erste Halbjahr weist der Konzern unter Einbeziehung sämtlicher operativer und bilanzieller Einflüsse einen Vorsteuerverlust von insgesamt 298,7 Millionen Euro auf. Im Vorjahreszeitraum waren es gerade mal 17,9 Millionen Euro.
Weitere Details zum Abschluss des ersten Halbjahres, der angepassten Jahresprognose sowie zum Fortgang des eingeleiteten umfassenden Restrukturierungsprogramms "Salzgitter 2015" will der Konzern am 14. August 2013 veröffentlichen.
DJG/sha/kla
Dow Jones Newswires
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