Umsatz gestiegen |
01.06.2023 22:11:00
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Salesforce-Aktie tiefrot: Salesforce-Gewinn zieht an - Ausblick enttäuscht jedoch
Umsatzseitig wurden 8,25 Milliarden US-Dollar nach 7,41 Milliarden US-Dollar im Vorjahresquartal erwirtschaftet. Hier lagen die Prognosen der Experten bei 8,18 Milliarden US-Dollar. Unterm Strich sprang der Gewinn von 28 Millionen auf 199 Millionen Dollar nach oben.
Zugleich hob das Management seine Margenprognose für das laufende Geschäftsjahr bis Ende Januar 2024 an: So sollen statt 27 Prozent nun etwa 28 Prozent des Umsatzes als bereinigter operativer Gewinn übrigbleiben. Der Erlös soll weiterhin um rund 10 Prozent auf 34,5 bis 34,7 Milliarden Dollar steigen.
Für die Salesforce-Aktie ging es im nachbörslichen US-Handel jedoch zeitweise um rund zwei Prozent abwärts. So lagen die Kosten des Unternehmens im vergangenen Quartal höher, als Analysten erwartet hatten.
Salesforce ist spezialisiert auf Unternehmens-Software zum Kundenmanagement und bietet unter anderem den dazugekauften Büro-Kommunikationsdienst Slack an.
Wie die Aktie und die Analysten auf die Salesforce-Ergebnisvorlage reagieren
Stark gestiegene Erwartungen an den US-Softwarekonzern Salesforce haben die Aktien des SAP-Konkurrenzen am Donnerstag unter Druck gesetzt. Die Papiere gaben an der NYSE letztlich um 4,64 Prozent auf 212,94 US-Dollar nach und waren damit Schlusslicht im Dow Jones 30 Industrial. Allerdings waren sie nach einem Kurssturz im Spätherbst 2022 seit Jahresbeginn wieder sehr stark gelaufen.
Kirk Materne, Analyst bei Evercore ISI, sprach von einem "soliden Quartal" des US-Konzerns. Umsatz und Ergebnis je Aktie seien besser ausgefallen als am Markt erwartet. Positiv sei außerdem, dass das Ziel für die operative Marge für das laufende Geschäftsjahr aktualisiert worden sei und nun über seiner und der Marktschätzung liege. Dies zeige, "dass es nach wie vor einen klaren Fokus darauf gibt, die Profitabilität weiter zu steigern", resümierte er. Zudem nannte es Materne klug von Salesforce, angesichts des unsicheren gesamtwirtschaftlichen Umfeldes im Hinblick auf die zweite Jahreshälfte konservativ geblieben zu sein, also vorsichtig, was die Jahresziele betrifft.
Gemessen an den sehr hohen Erwartungen habe der Softwarekonzern zwar maue Ergebnisse abgeliefert und sei auch mit seinem Wachstumsausblick etwas hinter der durchschnittlichen Markterwartung zurückgeblieben, schrieb RBC-Analyst Rishi Jaluria. Die erzielten und prognostizierten Margen von Salesforce indes seien solide, zumal das starke Wachstum im vorherigen Quartal schwer zu übertreffen gewesen sei. Er bekräftigte daher sein positives Anlageurteil "Outperform" und hob zudem das Kursziel wegen der insgesamt im Quartalsverlauf gestiegenen Branchenbewertung von 225 auf 240 Dollar an.
Die Analysten von Goldman Sachs und JPMorgan sehen zudem einen möglichen künftigen Schub für Salesforce durch Künstliche Intelligenz (KI). "Generative KI kann als Beschleuniger dienen", wobei Salesforce gut positioniert sei, um Neues zu entwickeln und aus seinen Innovationen Kapital zu schlagen, schrieb Goldman-Analyst Kash Rangan. Produktankündigungen auf dem KI-Tag im Juni könnten ihm zufolge eine Basis für verbesserte Wachstumsaussichten schaffen.
Dass sich die Aktie an diesem Donnerstag trotz allem schwach zeigte, erstaunte viele Experten dennoch nicht. Nach dem enormen Kursanstieg seit Jahresbeginn und dem starken Quartalsbericht wundere es nicht, dass die Wachstumsaussagen und die Beibehaltung der Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr belasteten, erklärte Evercore-ISI-Analyst Materne.
So hatte die Salesforce-Aktie in diesem Jahr in der Spitze um fast 70 Prozent zugelegt. Aktuell steht noch ein Plus von 60 Prozent zu Buche. Aus Sicht von Mark Murphy, Analyst bei JPMorgan, ist dieser starke Kurssprung vor dem Hintergrund des aktuell schwierigen Nachfrage-Umfeldes wohl so zu sehen, dass die Erwartungen der Anleger mit Blick auf das Umsatzwachstum von Salesforce der Realität vorausgeeilt seien.
Zuletzt wurde bei Technologiewerten vor dem Hintergrund des Trendthemas KI generell viel Fantasie eingepreist. Dies zeigte sich zuletzt vor allem beim Chipkonzern NVIDIA, der am Dienstag erstmals mit seinem Börsenwert die Schwelle von einer Billion Dollar überschritten hatte.
Redaktion finanzen.at / dpa-AFX
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