21.06.2010 16:24:16

ROUNDUP: WM soll Adidas mehr Geld in die Kasse spülen als erwartet

    HERZOGENAURACH (dpa-AFX)- Die Fußball-Weltmeisterschaft dürfte dem Sportartikelhersteller Adidas (adidas) mehr Fußball-Umsatz einbringen als bislang vom Konzern erhofft. Man erwarte einen Rekordwert von mindestens 1,5 Milliarden Euro, kündigte Adidas-Chef Herbert Hainer am Montag in Herzogenaurach an. Bislang hatte die Messlatte bei 1,3 Milliarden Euro gelegen. Soviel hatte Adidas bei der Europameisterschaft 2008 mit dem Verkauf von Trikots, Bällen oder Fußballschuhen erlöst, und diesen Wert wollte das Unternehmen aus Franken gern übertreffen. Zum Vergleich: Bei der letzten WM 2006 in Deutschland setzte der Konzern 1,2 Milliarden Euro im Geschäft mit dem Fußball um.

    „Schon nach den ersten zehn Tagen zeichnet sich ab, dass die WM für Adidas ein großer Erfolg ist und wir unseren ehrgeizigen Ziele im Fußball nicht nur erreichen, sondern übertreffen werden“, sagte Hainer. Das Fußballgeschäft wachse weltweit. Im ersten Quartal hatte der Konzern bereits ein Umsatzplus von 26 Prozent mit Fußballprodukten verbucht. Das größte Geschäft wird aber während des zweiten Quartals gemacht. Zum Verlauf des Ende Juni auslaufenden Quartals wollte sich Hainer nicht konkret äußern, „wir werden aber sicher nicht enttäuschen“, versprach er. Nach Ablauf der ersten fünf Monate sei Adidas gut unterwegs für das Gesamtjahr. 2010 will das Unternehmen den Konzernumsatz währungsbereinigt im mittleren einstelligen Bereich steigern, was nach Definition von Adidas ein Plus von drei bis sieben Prozent gegenüber den in 2009 erzielten 10,38 Milliarden Euro darstellt. Fußball trägt zu rund zehn Prozent zum Gesamtumsatz bei.

    Adidas ist offizieller Sponsor, Ausrüster und Lizenznehmer der WM. Das Unternehmen hat zwölf Teams am Start, darunter die deutsche Nationalelf und Gastgeber Südafrika. Für Puma (PUMA) gehen sieben Mannschaften und für Nike zehn ins Rennen um den Pokal. Generell gilt: Je länger ein Team im Turnier bleibt, desto mehr Trikots werden verkauft.

    Nach dem ersten Spiel der deutschen Elf und dem guten Abschneiden gegen Australien seien in Deutschland vergleichbar viele Fußballprodukte verkauft worden wie während des „Sommermärchens 2006“, sagte Hainer. Größter Renner unter den Fußballprodukten weltweit ist laut Adidas-Fußballchef Markus Baumann der WM-Ball „Jabulani“, von dem Adidas in diesem Jahr über 13 Millionen verkaufen will. Daneben sollen noch einmal über 6,5 Millionen Replika-Trikots der Nationalmannschaften über die Laden-Tische gehen. Bestseller sind Adidas zufolge die Trikots von Deutschland, Mexiko, Südafrika und Argentinien, von denen jeweils rund eine Millionen Stück verkauft werden sollen. „Sensationell eingeschlagen“ hat laut Hainer auch der Fußball-Schuh F50, den beispielsweise der Argentinier Lionel Messi trägt.

    Adidas ist der weltweit zweitgrößte Sportartikelkonzern hinter Nike, sieht sich aber als Nummer Eins im Fußball – eine Position, die allerdings auch der US-Konzern für sich beansprucht. Adidas-Chef Hainer untermauerte am Montag noch mal den Führungsanspruch seines Unternehmens in dieser Kategorie. „Wir sind die Nummer Eins im Fußball.“ Weltweit komme Adidas laut unabhängigen Untersuchungen auf einen Marktanteil von 34 Prozent. Außerdem habe Adidas die größte Markendominanz, sagte Hainer.

    Die WM in Südafrika stattfinden zu lassen, bezeichnete Hainer als die richtige Entscheidung. Die Stadien seien hervorragend, und er habe auch keine größeren Störungen im Ablauf erlebt, sagte der Manager, der in der ersten WM-Woche vor Ort war. Hainer geht davon aus, dass es die Hälfte der zwölf Adidas-Teams ins Achtelfinale schafft. Und auch im Endspiel soll das Drei-Streifen-Logo zu sehen sein. „Ich würde mir ein Adidas-Finale wie bei der EM 2008 wünschen“. Damals standen  sich Deutschland und Spanien gegenüber./she/wiz

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