28.04.2013 14:56:32

ROUNDUP/VW-Chef Winterkorn: 'Kapazitäten in Europa werden erhalten'

    WOLFSBURG/WIEN (dpa-AFX) - Europas größter Autobauer Volkswagen (Volkswagen vz) überdenkt im Sog der europäischen Absatzkrise seine Personalstärke. Die Standorte auf dem Heimatkontinent einzuschränken, steht nach den Worten von VW-Chef Martin Winterkorn aber nicht zur Debatte. "Wir werden aus Europa keine Kapazitäten abziehen, sondern werden die Kapazitäten in Europa erhalten", sagte er in einem Fernsehinterview mit dem Österreichischen Rundfunk am Freitagabend. Auch über eine Reduzierung der Kernbelegschaft wird demnach nicht nachgedacht. "Stammpersonal ist sicher ein Thema, wo wir festhalten werden. Über die Leihkräfte werden wir nachdenken müssen", sagte Winterkorn.

    2012 war in Westeuropa, einem VW-Kernmarkt, das schlechteste Autojahr seit mehr als zwei Dekaden. Und während Europas Absatzmarkt derzeit weiter bergab rauscht, gibt VW in Asien Vollgas. Angesichts dieser Entwicklung müssten nun daheim alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um zu sparen. "Nachdem wir einen Großteil unserer Fabriken in Europa haben, müssen wir uns hier auf die Stagnation, vielleicht sogar einen Rückgang in Europa einstellen. Mit Flexibilität, mit allem, was wir im Köcher haben, um flexibel zu sein", kündigte Winterkorn an.

500 LEIHARBEITER IN DEN USA MÜSSEN GEHEN

    Der Vorstandsvorsitzende von Deutschlands größtem Industriekonzern hatte schon am Donnerstag bei der VW-Aktionärsversammlung in Hannover von der Notwendigkeit zu mehr Flexibilisierung gesprochen.

    Wie seit kurzem bekannt, müssen bei VW in den USA 500 Leiharbeiter aus der Passat-Produktion im Werk Chattanooga (Tennessee) gehen. Auch hierzulande hatten sich schon erste Krisenzeichen bemerkbar gemacht: In Emden fuhr VW zuletzt die Passat-Produktion zurück. Dort wurden der Weihnachtsurlaub und die Osterpause verlängert. Am Mittwoch hatte der Dax (DAX)-Konzern in Eckzahlen zum ersten Quartal 2013 einräumen müssen, dass Betriebsergebnis und Überschuss eingebrochen waren.

VW-AUFSICHTSRAT WEIL SIEHT KEIN ANZEICHEN FÜR VERSCHIEBUNG DER STANDORTBEDEUTUNG

    Jedoch steht hinter diesen schlechten Nachrichten ein gewaltiger Basiseffekt: 2012 war bei Volkswagen das beste Jahr der Geschichte und auch aktuell steht VW vergleichsweise gut da. Ford (Ford Motor) , Opel oder Peugeot-Citroën wollen in Europa sogar einzelne Werke dichtmachen.

    VW-Aufsichtsrat Weil sieht in all diesen Trends kein Anzeichen für eine nachhaltige Verschiebung der Standortbedeutung hin nach Asien. Er sei zuversichtlich, dass VW den Problemen in Europa maßvoll begegnet. "Unter dieser Voraussetzung halte ich nichts davon, den Heimatmarkt und die Heimatstandorte gegen Investitionen woanders auszuspielen. Es muss insgesamt stimmen", betonte er. Die Wolfsburger bauen derzeit sieben ihrer weltweit zehn geplanten Werke in China.

WEIL: 'BEDEUTUNG VON VW FÜR DIE NIEDERSÄCHSISCHE WIRTSCHAFT WAR NOCH NIE GRÖßER'

    Niedersachsen ist nach Porsche größter VW-Eigner. Das Land als strategischer VW-Investor und -Dividendenprofiteur habe ureigenes Interesse an einem wettbewerbsfähigen Konzern. "Das passiert am besten sehr kontinuierlich und konsequent. Und das ist auch die Marschvorgabe von Winterkorn", sagte Weil. "Die Bedeutung von VW für die niedersächsische Wirtschaft war noch nie größer."/loh/DP/he

JETZT DEVISEN-CFDS MIT BIS ZU HEBEL 30 HANDELN
Handeln Sie Devisen-CFDs mit kleinen Spreads. Mit nur 100 € können Sie mit der Wirkung von 3.000 Euro Kapital handeln.
82% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.
Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!

Indizes in diesem Artikel

DAX 22 515,81 1,66%
S&P 500 6 051,97 -0,27%
EURO STOXX 50 5 481,89 1,41%
EURO STOXX Auto & Parts 580,80 2,25%
S&P 100 2 958,76 -0,10%
EURONEXT 100 1 586,62 0,91%
Prime All Share 8 690,21 1,60%
HDAX 11 686,38 1,71%
CDAX 1 917,31 1,71%
DivDAX 201,70 2,62%
EURO STOXX 558,95 1,27%
DivDAX 512,12 2,62%
SBF 120 6 152,65 1,40%
Next CAC 70 3 519,63 -0,50%